Unterschriftenliste: Eine der Initiatoren aus der Schörzinger Straße meldet sich zu Wort

Wellendingen-Wilflingen (apf). Als eine "Verknüpfung von mehreren unglücklichen Zufällen" beschreibt Karina Widmann-Roth das Geschehen um die Unterschriftenliste aus Wilflingen, die die Verlegung der Bushaltestelle in der Schörzinger Straße beantragt und für ungläubiges Kopfschütteln im Wellendinger Gemeinderat gesorgt hat (wir haben berichtet).

Kopfschütteln nicht wegen des Inhalts – jener wird von Gemeinde- und Ortschaftsräten wohlwollend zur Kenntnis genommen –, sondern weil auf ihr und dem Anschreiben kein Absender genannt ist, mithin ein Ansprechpartner fehlt, und diese Unterlagen der sechsjährigen Tochter des Bürgermeisters in die Hand gedrückt wurden.

Am gestrigen Morgen hat sich also nach dem Zeitungsbericht vom Samstag eine Ansprechpartnerin zu Wort gemeldet. Nebenbei: Laut Widmann-Roth seien die Initiatoren der Unterschriftensamm- lung die Familien Fallack und Roth.

Zusammengefasst gibt Karina Widmann-Roth die Geschehnisse wie folgt wieder: Die Unterschriften seien am Montagabend, am Dienstag und am Mittwoch gesammelt worden. Insgesamt seien es etwa 45 bis 50, auch Schulkinder hätten unterschrieben. In den Bus würden an dieser Haltestelle 15 Kinder einsteigen. Am Mittwochabend habe man eine Ausfertigung Ortsvorsteher Andreas Muschal in den Briefkasten geworfen.

Am Donnerstag habe in der Neuwiesschule in Wellendingen ein Fitnesstag stattgefunden. Dort habe ihr Mann mitgeholfen. Widmann-Roths Tochter gehe in die gleiche Klasse wie die Tochter des Bürgermeisters.

Gegen zwölf Uhr wollte ihr Mann auf dem Heimweg Richtung Wilflingen die Unterlagen im Rathaus in Wellendingen abgeben. Das Rathaus sei jedoch den ganzen Donnerstag für den Publikumsverkehr nicht geöffnet gewesen.

Rathaustür war zu

Vor der Tür habe ihr Mann die Tochter des Bürgermeisters gesehen, die ihm gesagt hätte, man müsse klingeln. Dies habe er getan. Und da er, so Widmann-Roth, nicht gewusst hätte, ob er das Rathaus betreten dürfe, habe er die Unterlagen der Tochter des Bürgermeisters mitgegeben. Leider, sagt sie, habe man vergessen, Namen für Rückfragen anzugeben.

Bereits am Nachmittag sei der Bürgermeister in der Schörzinger Straße gewesen und hätte sich erkundigt. Darüber habe er jedoch am Donnerstagabend im Gemeinderat geschwiegen, kritisiert die engagierte Wilflinger Bürgerin.

Auf die Idee, die Bürgerfragestunde des Ortschaftsrats, der am Donnerstag ab 18 Uhr im Wilflinger Rathaus getagt hat, oder die Bürgerfragestunde des Gemeinderats, der sich am gleichen Abend ab 19.30 Uhr getroffen hat, aufzusuchen, seien sie und ihre Mitstreiter nicht gekommen. So Karina Widmann-Roth auf Nachfrage. Auch die Möglichkeit, Ortschafts- oder Gemeinderäte des Vertrauens bei einem Anliegen direkt anzusprechen, wurde in diesem Fall nicht genutzt.

Dass die Idee, die Bushaltestelle in der Schörzinger Straße Richtung Wellendingen einige Meter weiter nach oben auf den neu gemachten Platz zu verlegen, keine schlechte sei, findet zum Beispiel Ortsvorsteher Muschal. "Der Platz würde sich eignen." Jedoch: In diesem Kasus sei es um die Art und Weise (fehlender Absender, Art der Übergabe) gegangen. Deshalb das Kopfschütteln im Wellendinger und im Wilflinger Ratssaal.

Der Bürgermeister, der am fraglichen Nachmittag wegen dieser und einer anderen Angelegenheit in der Schörzinger Straße gewesen sei, so Thomas Albrecht auf Nachfrage, habe vor Ort nichts Eindeutiges erfahren.

Und auf Verdacht in der Gemeinderatssitzung Namen zu nennen, sei nicht korrekt, merkt der Ortsvorsteher abschließend an.