Über die mögliche Schließung einer Gruppe im Wilflinger Kindergarten diskutierte der Gemeinderat. Foto: alf Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat mit Aussichten ab September konfrontiert / Von zu schneller Schließung einer Gruppe abgeraten

Wellendingen (alf). Die allgemeine demographische Entwicklung macht auch nicht vor der Gemeinde Wellendingen Halt.

Die stark zurückgehenden Kinderzahlen führen womöglich noch in diesem Jahr zur Schließung einer Kindergartengruppe in Wilflingen. So sieht derzeit die Tendenz aus. Von dieser "unerfreulichen Situation" informierten Bürgermeister Thomas Albrecht und Hauptamtsleiterin Christine Link die Mitglieder des Gemeinderates. "Wir wollen das Gremium frühzeitig sensibilisieren und jetzt schon danach schauen, wie das Personal sinnvoll eingesetzt werden kann", betonte der Bürgermeister.

In Wilflingen werden im September dieses Jahres nach dem jetzigen Stand nur 16 Kinder die Einrichtung besuchen. Für August 2016 wurden 18 Kindergartenkinder errechnet. Den einzigen Hoffnungsschimmer sieht die Verwaltung in der Form von Zuzügen. Albrecht: "Wenn sich in den Neubaugebieten viele junge Familien ansiedeln, dann könnte sich die Situation wieder stabilisieren oder sogar leicht verbessern." Im Moment sei aber Fakt, dass die Zahlen leicht bergab gingen.

Albrecht verwies auf Aussagen der Wilflinger Kindergartenleitung. Diese sehe es aus pädagogischer Sicht sinnvoller an, die 18 Wilflinger Kindergartenkinder in einer anstatt in zwei Gruppen zu betreuen. "Nur nicht so schnell ins Kraut schießen, wir hatten schon mehrmals solche Situationen", erinnerte Gemeinderat Armin Klaiber. Auch sein Ratskollege Thomas Albrecht pflichtete ihm bei und warnte vor einer zu schnellen Schließung.

Gemeinderat Albrecht sah in der momentan zu hohen Personalausstattung in Wilflingen Chancen, die Kinder, vor allem welche mit Migrationshintergrund, noch besser betreuen zu können.

Vom Personal wurde am Ratstisch allgemein eine entsprechende Flexibilität gefordert. In Wellendingen sieht die Situation noch günstiger aus. Allerdings haben auch dort die geburtenstarken Jahrgänge den Kindergarten mittlerweile verlassen. In Wellendingen wird sich die Zahl der Kindergartenkinder nach jetzigem Stand von 64 (September 2015) auf 81 (August 2016) erhöhen.

Einfluss auf die Aufteilung der Kinder hat auch noch die Krippe: So besuchen derzeit sechs Kinder aus Wilflingen den Kindergarten in Wellendingen. "Die Entscheidungen der Eltern sind zu respektieren", meinte Hauptamtsleiterin Link. Die Krippe mit insgesamt zwei Gruppen mit jeweils zehn Plätzen kann den Bedarf derzeit abdecken. Einen Rechtsanspruch hätten im Krippenjahr 2015/2016 insgesamt 31 Kinder der Gesamtgemeinde.

Im kommenden Kindergartenjahr werden die beiden Stellen für Anerkennungspraktikantinnen nicht mehr besetzt. Im Wilflinger Kindergarten liegt der Personalschlüssel derzeit bei 3,69 Stellen. Der Mindestpersonalschlüssel bei einer Ganztagesgruppe mit Altersmischung (25 Kinder) beträgt 2,84 Stellen.