Mehr als 30 Kinder: Im Kindergarten in Wilflingen wird eine Krippengruppe eingerichtet, dann die vierte in der Gesamtgemeinde Wellendingen. Foto: Pfannes Foto: Schwarzwälder-Bote

Kinderzentrum: Betreuungsangebot erweitert / Vierte Krippengruppe kommt / Friede, Freude, Eierkuchen – dann eine Nachfrage

Viel Zeit im Gemeinderat nimmt das Kinderzentrum ein. Nur ein Punkt: der Jahresbericht. Fast zuviel Zeit, scheint Patricia Seibert-Klöck zu denken, als sie mit einer Nachfrage konfrontiert wird.

Wellendingen. Seit Oktober leitet Patricia Seibert-Klöck das Kinderzentrum mit einem Kindergarten in Wellendingen, den 96 Drei- bis Sechsjährige besuchen, einer Außenstelle in Wilflingen, 19 Kinder stark, und der Kinderkrippe, deren drei Gruppen zu je zehn Plätzen rappelvoll sind. Die dritte Gruppe wurde im Januar eröffnet, zehn Wochen später war sie ausgebucht. Das Erfreuliche zuerst: Seibert-Klöck spricht über familienfreundliche Strukturen und ein reichhaltiges Programm, teilweise an die Jahreszeiten angepasst. Zugabe: Öffnungszeiten ab 7 Uhr (bisher: 7.15 Uhr). Diverse Betreuungsformen und -kombinationen, verteilt auf die einzelnen Wochentage, werden vom Gemeinderat einstimmig verabschiedet und ermöglichen Eltern viel Spielraum bei diesen flexiblen Zeiten. Schwarze Schafe: Diesen Spielraum versuchen jedoch manche Eltern – die schwarzen Schafe seien bekannt, so Seibert-Klöck –, auszunutzen, indem sie ihre Kinder nicht zu den gebuchten Zeiten abholen, sondern später. Ein Wunsch: Ein Bauwagen für die kalte Jahreszeit oder schlechtes Wetter während der Natur- und Waldtage. Bürgermeister Thomas Albrecht will sich darum kümmern. Sollte es mit dem Transport klemmen, bietet Armin Klaiber an, ihn, den Bauwagen, kostenfrei mit dem Bulldog zu transportieren. Die vierte Krippengruppe: Sie wird im Wilflinger Kindergarten eingerichtet. Hier steht ein Gruppenraum leer. In Wellendingen müsste sonst ein weiterer Anbau her. Die Umbaukosten in Wilflingen belaufen sich auf etwa 40 000 bis 50 000 Euro. Bis September soll alles gerichtet sein. Klingt sportlich für Gemeinderäte, doch laut Albrecht stehen die Firmen parat. Sportlicher könnte die Einstellung des erforderlichen Personals (2,5 Stellen) werden. Auswärtige: Sechs Kinder von auswärts besuchen derzeit die Krippe, erfährt Thomas Schauber auf Nachfrage. Dafür bekomme die Gemeinde aber auch "richtig viel Geld" (Albrecht: 20 000 Euro pro Kind im Jahr). Neue werden derzeit nicht mehr aufgenommen, sagt der Schultes. Hauswirtschaftskraft: Für neun Stunden die Woche soll ab September eine 450-Euro-Kraft in Wellendingen eingestellt werden. Sie soll Vor- und Nacharbeiten im Rahmen der Mittagsverpflegung übernehmen, die bisher Erzieherinnen wahrnehmen. Die Kindergartenleitung legt Wert auf eine gewisse Esskultur, dazu gehören Tassen, Teller und Besteck und nicht – als Beispiel – das Vespern aus der Tupperdose. Tassen, Teller und Besteck, die in die Spülmaschine ein- und wieder ausgeräumt werden müssen. Gerücht: Eine Parole betrifft die Höhe der Kindergartenbeiträge. Nein, so der Bürgermeister, die Beiträge seien nicht doppelt so teuer wie in anderen Gemeinden, da sie sich, wie andernorts auch, nach den Empfehlungen der Kirchen und der kommunalen Landesverbände orientieren. Richtig ist hingegen, dass das Kinderzentrum die teuerste Einrichtung sei; die Beiträge decken lediglich einen kleinen Teil der Kosten ab. Doch, so Albrecht: "Wir zahlen diese gerne für unsere Kinder." Personelle Fluktuation: Fällt auf und veranlasst Tobias Schlenker zu einer Nachfrage, warum sie so groß sei. Patricia Seibert-Klöck antwortet – Stichwort: Personalangelegenheiten – allgemein: Es gebe den Wunsch, in kleinere Häuser zu wechseln, und den Wunsch, andere Erfahrungen zu sammeln, zum Beispiel mit Blick auf Leitungsstellen, und, nicht zuletzt, Schwangerschaften. Die Vorsitzende des Elternbeirats betont auf Nachfrage, dass sie "nichts Negatives sagen" könne. Vom Schultes angeregt wird ein weiterer Bericht von Patricia Seibert-Klöck im November im Gemeinderat. Dann wahrscheinlich im nichtöffentlichen Teil. Schmankerl: ein Snoezelraum. Kinder haben einen Schonraum für Auszeiten gebaut. Ein Projekt, dass große Begeisterung geweckt hat, wie die zuständige Erzieherin berichtet. So viel Begeisterung, dass Ratsmitglieder mit Blick auf das Rathaus kecke Anmerkungen riskieren.