Gemeinderat bespricht Entwurf des 2016er-Haushaltsplans und ist vorsichtig

Wellendingen (apf). Mit einem relativ unspektakulären Haushaltsplanentwurf für das Jahr 2016 beschäftigt sich der Wellendinger Gemeinderat. Unspektakulär deshalb, weil das kommende Jahr nahezu frei von Großprojekten ist und somit den Geist des finanziellen Luftholens atmet.

Bürgermeister Thomas Albrecht spricht denn auch von einem "relativ gesunden Haushaltsjahr". Als einzige "große Unsicherheit" werden die Gewerbesteuereinnahmen angesehen. Mit Blick auf die aktuellen Zahlen von nahezu 3,8 Millionen Euro sind für das kommende Jahr 3,2 Millionen Euro von Kämmerer Phillippe Liebermann vorgesehen. Dies kommt Wolfgang Minder dennoch zu hoch vor. Er bevorzugt 3,0 Millionen Euro. Wenn es dann doch mehr werden sollen, hat schließlich auch niemand etwas dagegen. Bei 3,0 Millionen Euro beträgt die Zuführungsrate, das erwirtschaftete Geld aus dem Verwaltungshaushalt, der sich um laufende Aufgaben kümmert, stattliche 1,33 Millionen Euro (Zum Vergleich: Im Jahr 2014 stehen 940 010,76 Euro im Rechnungsergebnis). Dieses Geld, das die Leistungsfähigkeit des Haushalts anzeigt, kommt dem Vermögenshaushalt zugute, der für neue Investitionen zuständig ist.

Bauhof kann im neuen Jahr nicht klagen

Jener wiederum hat laut Entwurf ein Volumen von 2,857 Millionen Euro; im Plan für 2015 wurden vor einem Jahr 4,05 Millionen Euro eingetragen. Das Volumen des Verwaltungshaushalts wird umfangreicher und beträgt im 2016er-Entwurf 9,63 Millionen Euro, im 2015er-Plan stehen 9,06 Millionen Euro.

Nachdem in der September-Sitzung die Sanierung der Bergstraße, die der Gemeinde möglicherweise bis zu 600 000 Euro gekostet hätte, von der Mehrheit des Gremiums abgelehnt wurde, nennt der Bürgermeister die Außenanlage des Bauhofs (350 000 Euro), die Sanierung der Brücke im Bint (150 000 Euro), die aber auch mit einer Hochwasserschutz-Konzeption, für die 2016 25 000 Euro bereitstehen, in Verbindung zu sehen ist, die Sanierung der Kapelle im Wilflinger Friedhof (100 000 Euro), eine Planungsrate für Unterbringung von Flüchtlingen (250 000 Euro) und einen Betrag (128 000 Euro) für die Rücklage, die Spardose der Gemeinde (dann 341 000 Euro und somit mehr als der geforderte Mindestbetrag, der für Wellendingen 2016 etwa 185 000 Euro beträgt), als geplante Vorhaben.

Ein weiteres Projekt ist eine neue Straßendecke im Brühlgässle (33 000 Euro), das jedoch gleich von Armin Klaiber auf seine Vollständigkeit abgeklopft wird ("Hat man sich auch den Kanal angeschaut? Unten muss es stimmen").

275 000 Euro stehen für die Ortskernsanierung Wellendingen und 434 000 Euro für die Ortssanierung in Wilflingen bereit – bei beiden natürlich kombiniert mit Zuweisungen vom Land (165 000 Euro beziehungsweise 260 400 Euro). Für das potentielle Baugebiet "Vor Elben" sind 200 000 Euro vorgesehen, für den Bauhof außerdem 91 400 Euro niedergeschrieben. Letztere beinhalten Mulcher, Zugmaschine inklusive Schneepflug und den Schneepflug für einen Baggerlader.

In der kommenden Gemeinderatssitzung will der Kämmerer einen detaillierten Überblick über die diversen Gebührenhaushalte geben, im Dezember soll der Haushaltsplan verabschiedet werden.

Beim Ausblick auf die kommenden Jahre wird die Feuerwehr genannt. Schließlich wird ab 2020 die Ersatzbeschaffung zweier Löschfahrzeuge zu je 350 000 Euro akuter. Und 2017 sind für die vom Land bestimmten neuen Uniformen etwa 25 000 Euro an der Reihe. Geld, das so mancher Praktiker lieber in sinnvollere Ausrüstungsgegenstände investiert hätte. Aber auch die Baugebiete Unter Elben und Berggarten sowie die Sanierung der Lehrstraße werden nicht vergessen.