Die Tage der ehemaligen Betriebsstätte der Firma Paul Hafner sind gezählt. Ein Baugebiet wird planerisch angepackt. Foto: Pfannes Foto: Schwarzwälder-Bote

"Lembergstraße" nimmt Konturen an

Wellendingen (apf). Wellendingen packt eine weitere innerörtliche BauplatzErschließung an: nach "Rosengarten" jetzt "Lembergstraße".

Ingenieur André Leopold (Rottweiler Ingenieur- und Planungsbüro) stellt dem Gemeinderat einen Entwurf vor für das Gebiet links und rechts der Lembergstraße mit dem Paul-Hafner-Areal als Herzstück sowie Sonnen- und Robert-Bosch-Straße als Eckpfeiler. 25 oder 26 Bauplätze können hier auf einer Fläche von etwa drei Hektar entstehen. Bis auf vier Gebäude sollen alle anderen abgerissen werden. Teilweise soll das Baugebiet als Mischgebiet ausgewiesen werden; somit sind dort auch nicht störende Gewerbebetriebe zulässig.

Einig sind sich die Gemeinderäte mit dem Ingenieur und mit Bürgermeister Thomas Albrecht, dass das planerische Verfahren zügig über die Bühne gehen soll. Zur Hilfe kommt ein gesetzlicher Passus, der eine Umweltprüfung nicht einfordert, wie Leopold anmerkt, weil es sich um eine sogenannte Innenentwicklungsfläche dreht. Über die Art der geplanten Erschließungsstraße werden jedoch ausführlicher die Meinungen ausgetauscht.

Leopold und Albrecht regen eine "Spielstraße", also auch keine Gehwege, an. Diese mögliche Premiere in der Gemeinde unterstützt Ulrike Roth. Ihr Nutzen wird jedoch von mehreren Ratsmitgliedern angezweifelt. Hauptkritikpunkt sind fehlende Parkplätze; in "Spielstraßen" mit Schrittgeschwindigkeit darf nur auf ausgewiesenen Flächen geparkt werden. Deshalb ahnen Gemeinderäte Schwierigkeiten voraus, falls Anwohner mehr als zwei Autos besitzen oder eine Vielzahl Besucher bekommen. Sollen diese alle ihre Vehikel bei der Volksbank abstellen?

Es folgen diverse Anträge und Abstimmungen. Zuerst schlägt Armin Klaiber eine nicht-verkehrsberuhigte Zone mit Gehweg ohne Parkbuchten vor. Er erhält sechs von 17 Ja-Stimmen. Dann möchte Simon Schmeh eine verkehrsberuhigte Zone ohne Gehwege, aber mit Parkbuchten und findet sich bei der Abstimmung allein auf seiner Seite wieder.

Eine Mehrheit (zehn Ja-Stimmen) erhält schließlich der Vorschlag von Alois Eisele. Er favorisiert die Verbreiterung der geplanten Straße von 5,50 auf sechs Meter sowie keine verkehrberuhigte Zone, keinen Gehweg und keine Parkbuchten. Die Verwaltung, so Bürgermeister Albrecht, nimmt sich außerdem vor, beim Landratsamt einen Antrag auf Tempo 20 zu stellen.

Den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan fasst der Gemeinderat einstimmig.