Mit einem Gottesdienst verabschiedeten Pfarrer Thomas Böbel (links) und Pfarrer Vaghese Plackal (rechts) in Wellendingen Vikar Gianfranco Loi. Foto: Riedlinger Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirche: Seelsorgeeinheit nimmt Abschied von Vikar Gianfranco Loi / Musik und persönliche Worte

Wellendingen/Rottweil (rd). Mit einem Festgottesdienst verabschiedete die katholische Seelsorgeeinheit 5, bestehend aus den Kirchengemeinden St.Pelagius Rottweil-Altstadt, St. Franz-Xaver Göllsdorf, St. Silvester Bühlingen, St. Dionysius Neufra, St. Ulrich Wellendingen, St. Gallus Wilflingen, St. Nikolaus Zepfenhan und St. Michael Feckenhausen, ihren Vikar Gianfranco Loi, der zwei Jahre lang als Seelsorger hier tätig war.

Mit seinem italienischen Temperament und seiner Offenheit und direkten Art war er vielen Bürgern in den Gemeinden ans Herz gewachsen. Etliche Projekte waren durch ihn angestoßen worden wie die Abende der Barmherzigkeit, eine gemeinsame Wallfahrt nach Rom ist vielen Teilnehmern genauso unvergesslich wie eine Marienandacht auf dem Göllsdorfer Dissenhorn, die kurzfristig wegen Wetterkapriolen hatte umdisponiert werden müssen.

Einen tollen Abschied bereiteten nicht nur die Gläubigen in der Kirche oder die Band "Adorando", die stilvoll für die musikalische Umrahmung des Gottesdienstes verantwortlich zeichnete und sogar Lieblingslieder von Vikar Loi in ihrem Programm berücksichtigt hatte. Auch beim anschließenden Sektempfang auf dem Vorplatz der Kirche merkte man vielen Besuchern an, dass sie ihn sehr zu schätzen gelernt hatten. Mit kleinen persönlichen Geschenken verabschiedeten sie ihn herzlich. Besonders zu den jungen Leuten schien er einen Zugang und Kontakt gefunden zu haben.

Gianfranco Loi wird ab September in Marchtal in der dortigen Seelsorgeeinheit tätig sein. Dort hofft er, ein wenig zur Ruhe zu kommen, denn im persönlichen Gespräch gab er an, in den vergangenen elf Jahren rund zehnmal umgezogen zu sein. "Ich lasse viele liebe Menschen hier zurück, es haben sich Freundschaften gebildet", sagte er in seiner Predigt. Und er sprach von Geduld. "Und hier predige ich auch an mich selbst, denn Geduld ist nicht das, mit dem ich gesegnet bin", sagte er, was seine Zuhörer in der Kirche schmunzelnd zur Kenntnis nahmen. Man solle aber auch sich selbst nicht so wichtig nehmen, betonte er. Es komme schließlich auf Gott an und nicht auf dessen Bodenpersonal. Wie das Christentum sich in den letzten 2000 Jahren entwickelt habe, so werde es sich hier auch weiter entwickeln.

Und eines ist angesichts der herzlichen Reaktionen der Kirchgänger sicher: Gianfranco Loi wird in den Kirchengemeinden der Seelsorgeeinheit 5 immer ein gern gesehener Gast sein.