Nach einer er­sten Kostprobe im Juli beim Sommerfest der Grundschule sangen auch beim Herbstkonzert des Gesangvereins "Liederkranz" Kinder aus Kindergarten und Grundschule zusammen mit den Sängern und erhielten großen Applaus. Foto: Riedlinger Foto: Schwarzwälder-Bote

Drei Chöre und das Publikum treffen den richtigen Ton / Beim "Liederkranz" Wellendingen eine musikalische Weltreise angetreten

Wellendingen (rd). Zu einer "Weltreise mit Jung und Alt" lud der Gesangverein "Liederkranz" Wellendingen bei seinem Herbstkonzert ein.

Mit den Männergesangvereinen Frittlingen und Mahlstetten hatte er zwei hochklassige Konzertpartner zu Gast, die beim Publikum hervorragend ankamen. Doch zunächst galt alle Aufmerksamkeit den Kindern aus Grundschule und Kindergarten, die gemeinsam im lokalen Förderprojekt "Singen-Bündnisse" gefördert und so an das Singen im Chor herangeführt werden. Die Wellendinger Chorleiterin Kathrin Osswald hatte sie prima für mehrere Lieder zunächst in eine kleinere Gruppe des Gesangvereins und dann in den Chor integriert.

Der durch krankheitsbedingte Ausfälle derzeit geschwächte Chor gab sein Bestes und führte das Publikum musikalisch mit einem traditionellen Lied aus Ghana über "Un Poquito Cantas" nach Südamerika, sang ein Lied von Hannes Wader aus Deutschland und zog die Zuhörer mit "Walzing Matilda" nach Australien und von dort in arabische Gefilde, wobei der Text des Stücks "Arabisch" interessanterweise in einem Schwyzerdütsch-Schwäbisch-Mix abgefasst war.

Begeistert wurde der Männergesangverein aus dem benachbarten Frittlingen vom Publikum aufgenommen. Mit einem Volumen von mehr als zwei Dutzend Sängern auf der Bühne präsentierte Chorleiterin Uli Groß einen bunten Querschnitt von Liedern und begleitete ihre Sänger zum Teil auf dem Klavier. Neben dem Klassiker "La Montanara" wurde beim Stück "Am Ufer" von den Sängern ein Bild beschrieben, bei dem "das Meer aus Wein und das Gebirge aus Schinken" bestehe. Den Janis-Joplin-Oldie "Mercedes Benz" sang Solist Karl-Heinz Arand auf Schwäbisch eingetextet, und auch die "Country Roads" machten auf Schwäbisch bei den Zuhörern einen so guten Eindruck, dass sie vehement eine Zugabe forderten.

In ihrem zweiten Part gaben die Sänger aus Wellendingen ein ungewohntes, aber desto reizvolleres Bild ab: beim Traditional "Leis weht der Wind" aus China standen die Sänger in der Mitte der Halle und gaben einen Gegenpart zu den Sängerinnen vorne auf der Bühne. Für die Zuhörer in der vorderen Hälfte der Halle war ein neuer dualer Hörgenuss garantiert. Einem afrikanischen Lied folgte das temperamentvolle "Jericho" mit einem überraschenden Ende. Die melancholische Stimmung eines schwedischen Seglerliedes wurde danach vom weltberühmten "Banana Boat Song" gefolgt, den man nicht nur von Harry Belafonte kennt.

Hervorragend schlugen sich die Sänger des Männergesangvereins Mahlstetten, die sich unter ihrer Chorleiterin Claudia Mülherr-Bienert ganz dem deutschsprachigen Liedgut verschrieben hatten. So sangen sie neben dem Hit "Alles nur geklaut" von den "Prinzen" unter anderem den Ohrwurm "Tage wie diese", bei dem das Publikum so gespannt zuhörte, dass man fast eine Stecknadel hätte fallen hören. Titel vom Hubert von Goisern oder "Ein Stern, der deinen Namen trägt" von DJ Ötzi boten ein abwechslungsreiches Bild verschiedener Stilrichtungen. Und mit ihrer Zugabe "Frauen", eine Umkehrung des Hits "Männer" von Herbert Grönemeyer, hatten sie die Lacher des Publikums auf ihrer Seite.

Ein vom gesamten Publikum und allen Sängern intoniertes und von Uli Groß am Klavier begleitetes "Über den Wolken" von Reinhard Mey rundete ein interessantes und abwechslungsreiches Konzert des Wellendinger Gesangvereins ab.