In der Hauptversammlung der Feuerwehr Wilflingen zeichnete Abteilungskommandant Wolfgang Götz (Mitte) Schriftführer Elmar Reger (links), sowie den Ehrenkommandanten Martin Hermle und den krankheitsbedingt fehlenden Oswin Widmann für jeweils 40 Jahre aktiven Dienst aus.. Foto: Riedlinger Foto: Schwarzwälder-Bote

Bewegtes Jahr liegt hinter der Feuerwehrabteilung Wilflingen / Dachstuhlbrand während des Radrennens

Von Thomas Riedlinger

Wellendingen-Wilflingen. In der Hauptversammlung der Feuerwehrabteilung Wilflingen zeichnete Kommandant Wolfgang Götz den wegen Krankheit nicht anwesenden Oswin Widmann, Schriftführer Elmar Reger und Ehrenkommandant Martin Hermle für jeweils 40 Jahre aktiven Dienst in der Feuerwehr aus.

"Jedes Jahr etwas anderes oder eins an einem Tag ist nicht genug", überschrieb Götz seinen Rückblick. In seinen beiden ersten Jahren als Abteilungskommandant hätten er und seine Kameraden der Abteilung Wilflingen vom großen Hochwasser über Brände und Verkehrsunfälle bis zu Kriminalfällen praktisch alles in kurzer Zeit gehabt, was seinem Vorgänger Martin Hermle in 30 Jahren untergekommen sei, schmunzelte Götz.

Viel könne nun nicht mehr kommen, außer vielleicht der Lemberg, der rutsche auch schon seit zwei Jahren. Neben einem Flächenbrand, der wahrscheinlich durch eine weggeworfene Zigarette ausgelöst worden sei, wurde die Wehr im April zu einem Dachstuhlbrand gerufen. Pikanterweise waren die Kameraden gerade dabei, das Radrennen des Radfahrervereins Alpenrose im Ort abzusperren, der Start stand kurz bevor. Schier endlose Minuten seien vergangen bis das Löschfahrzeug vom anderen Ende des Ortes mitten durch die Veranstaltung bis zum Brandherd in der Ortsmitte gekommen sei.

Mit den vereinten Kräften aus Wellendingen und der Hubarbeitsbühne aus Rottweil habe jedoch Schlimmeres verhindert werden können.

All ihre Kraft und Energie brauchten die Floriansjünger auch am 28. Juli, als sich aufgrund eines heftigen Gewitters das Hochwasser seinen Weg mitten durch die Ortschaft suchte und viele Keller voll liefen. Obwohl insgesamt 28 verschiedene Einsatzstellen zu bewältigen waren, sei innerhalb von fünf Stunden allen Betroffenen geholfen worden. Auch hier war zusätzliche Hilfe der Wehren aus Rottweil, Deißlingen, Zimmern o.R., Dunningen sowie das THW im Einsatz. Neben all dem Stress aufgrund des Hochwassers sei zudem noch ein Waschmaschinenbrand aufgetreten. Auch drei Einsätze innerhalb einer Woche seien in der Vergangenheit noch nie dagewesen, führte Wolfgang Götz aus.

Am Tag der Hauptübung seien sie morgens schon zu einem Maschinenbrand im Ort gerufen worden, das gleiche passierte noch einmal sechs Tage später. Auch wenn diese jeweils von der Belegschaft der Firma mit Handfeuerlöschern gelöscht worden waren, musste trotzdem sichergestellt werden, dass sich keine weiteren Glutnester gebildet hatten. Hierfür sei die neu angeschaffte Wärmebildkamera sehr nützlich gewesen.

Unbefriedigend sei der Umstand, dass drei ausgebildete Kameraden einfach mit dem Dienst in der Feuerwehr aufgehört hätten mit der Begründung, sie hätten keine Lust mehr. Hier hätten nicht nur die Gemeinde, sondern auch die Kameraden viel Zeit und Geld in die Ausbildung investiert. Das könne er nicht nachvollziehen. Glücklicherweise hätten mit zwei neuen Kameraden und einem Nachrücker aus der Jugendfeuerwehr die Abgänge ausgeglichen werden können. So hat die Abteilung Wilflingen nach dem Abgang von Oswin Widmann in die Alterswehr nun 20 aktive Feuerwehrleute, sechs Männer in der Alterswehr, elf Ehrenmitglieder und acht Jungs in der Jugendfeuerwehr in Wellendingen.