Landessanierungsprogramm: Positives Fazit des Bürgermeisters / Bodenrichtwert verändert sich nicht

Wellendingen-Wilflingen (apf). Nahezu zehn Jahre nach Beginn der Sanierung des Wilflinger Ortskerns im Rahmen des Landessanierungsprogramms endet diese Maßnahme durch einen entsprechenden Beschluss des Wellendinger Gemeinderats.

Alles sei gut gelaufen, zieht Bürgermeister Thomas Albrecht ein positives Fazit. Leider, so Albrecht, ende das Landessanierungsprogramm. Wilflingen habe sich in den vergangenen zehn Jahren "wesentlich verbessert und verschönert".

Dabei sind aus Sicht der Gemeinde zu allererst die Gosheimer und die Schörzinger Straße, mit den Stützmauern entlang dieses Teils der Ortsdurchfahrt, zu nennen. Gleichfalls gehören der Abbruch eines kommunalen Gebäudes (Lehrstraße 1) und von 15 privaten Gebäuden dazu. Dem schließen sich 32 private Baumaßnahmen und ein kommunales Vorhaben (Bürgerhaus) an.

Dies alles unter den Sanierungszielen wie: Herausarbeiten der eigenen Qualität des Ortes, Stärkung der Wohnnutzung im Ortskern, Stärkung und Verbesserung der Infrastruktureinrichtungen, Modernisierungen und Instandsetzungen an privaten Gebäuden, Erhaltung und Aktivierung der ortsbildprägenden Bausubstanz, Aufwertung der Funktionalität des Ortskerns, Neugestaltung von Erschließungsraum und Freiflächen, Neuordnung im Bereich Schlattwasen, Sicherung der inneren Erschließung und Nachverdichtung mit Wohnnutzung.

Für die umgesetzten Sanierungsmaßnahmen sind laut Aufstellung rund 1,65 Millionen Euro bei den Ordnungsmaßnahmen und rund 710 000 Euro bei den Baumaßnahmen im Spiel gewesen. Der bewilligte Förderrahmen betrug 2,438 Millionen Euro, davon kommen 1,462 Millionen Euro als Finanzhilfen des Landes und 975 262 Euro als Eigenanteil der Gemeinde. Diverse Aufstockungsanträge an das Land sind in den zehn Jahren, in denen das Programm für Wilflingen lief, notiert. Die Nachfrage war also, auch mit Blick auf die Bevölkerungszahl, positiv bemerkenswert. Das Sanierungsgebiet wurde 2009, 2010 und 2016 erweitert.

Erfreulich außerdem für die Bewohner des Sanierungsgebiets: Sanierungsbedingte Bodenwerterhöhungen hat ein Gutachten von Dr. Koch Immobilienbewertung (Esslingen) vom Dezember 2015 nicht ergeben. Dies bedeutet, dass keine Ausgleichsbeiträge zu zahlen seien, erfährt Alois Eisele auf Nachfrage.

Der Bodenrichtwert im Bereich "Ortskern" bleibe, so Bürgermeister Albrecht, bei 71,50 Euro pro Quadratmeter. Das Land hätte ja sonst zu den Eigentümern sagen können, dass sie einen Vorteil bekommen hätten (und hätte deshalb von den Bürgern Geld sehen wollen).

Weil die Gesamtausgaben 2,597 Millionen Euro betragen, also ein Kostenüberhang von 159 231 Euro existiert, wird im Gemeinderat zwar das Verfahren formell beendet, die Satzung zur Aufhebung der förmlichen Festlegung des Sanierungsgebiets "Wilflinger Ortskern", wie es so schön heißt, beschlossen, in Kraft tritt sie jedoch erst am Tag ihrer öffentlichen Bekanntmachung.

Hier sei noch Rücksprache mit dem Regierungspräsidium Freiburg zu halten, ist in der Sitzungsvorlage für den Gemeinderat notiert.