Die "Initiativgruppe gegen Rassismus – für Courage" des Gymnasiums Gosheim-Wehingen mit Frauenfußball-Nationalspie­lerin Julia Simic (Mitte, mit Ball). Fotos: Spreng Foto: Schwarzwälder-Bote

Auszeichnung: Deutsche Meisterin im Frauenfußball und ein Minister Gäste bei Gala im Gymnasium

Das Sommerkonzert des Gymnasiums Gosheim-Wehingen bot den Rahmen zu einer außergewöhnlichen Auszeichnung: Es erhielt den Titel "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" (SoR-SmC) verliehen.

Gosheim/Wellendingen (sg). Die grandiose Gala glänzte mit zwei "special guests", mit Guido Wolf, dem Minister für Justiz und für Europa, und mit der deutschen Meisterin im Frauenfußball, Julia Simic, die vor einer Woche mit dem VfL Wolfsburg Pokalsiegerin geworden war.

Letztere hatte sich die rührige Initiativgruppe des Gymnasiums über Facebook als Projektpatin für SoR-SmC an Land gezogen. So erlebten die Festgäste in der vollbesetzten Schlossberghalle eine kunterbunte Gemeinschaftsleistung aus Musik, szenischen Impulsen, Titelverleihung und Grußworten.

Dass der vorgesehene Film partout nicht über den Beamer wollte und die Patin mit einer Stunde Verspätung ankam, weil sie im Stau stecken geblieben war, verlieh der Veranstaltung jene unkomplizierte Leichtigkeit, die zwar die Organisatoren nervte, das Publikum jedoch immer wieder zu spontanen Beifallskundgebungen animierte. Was der Atmosphäre und dem Miteinander ungemein gut tat.

Zunächst stürmte der Unterstufenchor die Bühne: alle Sänger wie auch die anderen Schüler in druckfrischen schwarzen T-Shirts mit der weißen Aufschrift "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage", gesponsert von Uwe Mattes. Unter der Leitung von Marion Rösch sangen sie sich sofort in die Herzen der Zuhörer. Julia Porwolik bot ein hübsches Solo dar.

Auch die bühnenfüllende Formation "Ensemble und Chor" von Michael Hager brachte mit einer farbenfrohen Mischung aus Schlagern und Evergreens, mit Jasmin Fehrenbach am Saxophon und Nico Riedlinger am Schlagzeug, eine Menge Schwung in die Halle.

Anerkennung und Respekt

Schulleiterin Eva Jäger, ebenfalls im schwarzen Shirt, lobte in ihren Willkommensworten die Initiativgruppe, der es gelungen sei, dass die Gymnasiasten für die Werte "Anerkennung und Respekt" Flagge zeigten und sich gegen Mobbing verpflichteten. "Wir wollen das eigentlich Selbstverständliche couragiert vertreten – packen wir’s an", rief sie allen Anwesenden zu.

Durch alle folgenden Grußworte zogen sich Gedanken zum Thema Rassismus und Ausgrenzung. Justizminister Guido Wolf zitierte das Grundgesetz und bestärkte Schüler und Lehrer: "Bleiben Sie eine Schule mit Courage." Bürgermeister Gerhard Reichegger wünschte "gute zwischenmenschliche Beziehungen". Elternbeiratsvorsitzender Wolfgang Klimpel möchte, dass die Eltern ihren Kindern das richtige Tun vorleben.

Schülersprecher Mücahid Karaca will keine weltbewegenden Taten, sondern dass jeder auf seine Weise zu einem guten Miteinander betragen soll. Lehrerin und Hauptorganisatorin Julia Bohlen sprach sich vehement gegen Ausgrenzen, Hänseln und Mobben aus und lobte die Initiativgruppe.

In drei sorgfältig vorbereiteten szenischen Impulsen zeigten die Schüler der Initiativgruppe, wie sehr Ausgrenzung wehtun kann. Zwei Klaviervorträge von Lee-Ann Faininger und Tony Hartung sowie der Lied-Vortrag "Halleluja" von Cosima Mölders zur Gitarre von Michael Kasprcak rundeten die Szenen ab.

Eine Präsentation der besonderen Art kam als Höhepunkt: Nachdem Pascal Grewin und Leon Speck ihre Initiativgruppe vorgestellt hatten (Die Tücken der Technik verwehrten das zugehörige Video), überreichte Landeskoordinator Stephan Reichstein das Schild SoR-SmC.

Nationalspielerin Julia Simic stellte sich vor, zeigte Beispiele auf, wie man sich "den Ball zuspielen" und multikulturell einbringen kann und leitete zu einem allgemeinen Foto-Shooting mit dem Minister über. Dann ging’s zum Stehempfang. Als charmante Moderatorinnen umschifften Julia Grcic und Angelina Grimme alle Klippen.