Gegessen, getrommelt, gesungen, getanzt und ein Gruppenbild gemacht: Fest mit dem Frittlinger Helferkreis. Fotos: Allgaier Foto: Schwarzwälder-Bote

Helferkreis: Integration der 25 Flüchtlinge in Frittlingen auf einem guten Weg

Mit Grillspezialitäten, Salaten, Soßen und Süßspeisen verwöhnten alle 25 in Frittlingen lebenden Flüchtlinge aus Syrien und Gambia den Helferkreis auf der Terrasse des Pfarrer-Häfner-Saals. Gelegenheit für Manfred Allgaier, auf die Zeit seit Juni 2016 zu blicken.

Frittlingen. Stundenlang hatten die Gastgeber sehr leckeres Essen mit Spezialitäten aus Syrien und Gambia vorbereitet, die von ihnen gegrillt und als reichhaltiges Büffet zubereitet wurden. Nach der Begrüßung durch Integrationsfachkraft Manfred Allgaier wurde gegessen, getrommelt, gesungen und getanzt.

In einer spontanen Dankesrede schilderte Mustapha aus Gambia eindrücklich, dass alle 13 Flüchtlinge aus Gambia ohne jegliche Perspektive vor etwa einem Jahr nach Frittlingen gekommen seien.

Arbeit und Ausbildung

Jetzt, ein Jahr später, durch die tatkräftige Unterstützung des Helferkreises, der Gemeindeverwaltung Frittlingen und der seit dem 1. April diesen Jahres mit 40 Prozent eingestellten Integrationsfachkraft, Manfred Allgaier, habe sich dies geändert; alle Flüchtlinge fühlten sich in der Gemeinde Frittlingen sehr wohl und freuten sich über die gewonnene Perspektiven.

Von 13 Flüchtlingen aus Gambia haben mittlerweile zwei einen Ausbildungsvertrag, drei arbeiten in festen und unbefristeten Beschäftigungen, zwei sind derzeit beim Bauhof in Frittlingen tätig, drei haben sich zu einem zehnmonatigem (Einstiegsqualifizierungskurs, kurz: EQ-Kurs) beim Arbeitsamt angemeldet mit dem Ziel auf einen Ausbildungsplatz im Jahr 2018, und die restlichen drei Flüchtlinge aus Gambia absolvieren derzeit ein Praktikum.

Dennoch seien alle Flüchtlinge aus Gambia von der Abschiebung bedroht, so Manfred Allgaier, da in der Regel ihr Asylantrag abgelehnt werde; nur ein Ausbildungsplatz könne sie vor der Abschiebung bewahren. Auch deshalb seien alle Flüchtlinge in Frittlingen sehr motiviert und wollen hier eine Zukunft aufbauen.

Fußball und Schach

Die syrischen Flüchtlinge haben mittlerweile, so berichtet Manfred Allgaier weiter, alle die Anerkennung als Flüchtlinge und deshalb ein Bleiberecht. Fast alle hätten, meist erfolgreich, Integrationskurse durchlaufen, um Deutsch zu lernen.

Von den zwölf Flüchtlingen aus Syrien sind zwei auf der Erwin Teufel-Schule und beginnen im kommenden Schuljahr die zweijährige Schule zur Erlangung des mittleren Bildungsabschlusses, zwei sind beim zehnmonatigen EQ-Kurs angemeldet, eine Mutter eines Kleinkindes bekommt ehrenamtlich einen Deutschkurs, und die anderen absolvieren derzeit Integrationskurse und haben das Ziel, 2018 eine Ausbildung zu beginnen.

Außerdem laufe seit April regelmäßig jede Woche eine internationale Fußball-AG mit etwa 18 Teilnehmern, bei der bis jetzt noch die Deutschen stark unterrepräsentiert seien, die gambischen und syrischen fußballbegeisterten Flüchtlinge aber regelmäßig kommen. Zwei der jungen Flüchtlinge aus Gambia hätten in ihrem Heimatland sogar in der ersten Liga gespielt, und mittlerweile trainieren vier gambische Flüchtlingen beim FC Frittlingen.

Nach der Sommerpause beginnt die Schach-AG, bei der sich die syrischen jungen Männer auszeichnen. Bei einem Simultan-Schachturnier gegen den besten Spieler von Frittlingen (Rolf Nepple, ehemaliger Landesligaspieler) konnte einer der syrischen Jungs sogar einen Sieg einfahren.

Insgesamt, fasst Manfred Allgeier zusammen, lasse sich sagen, dass die Integration der Flüchtlinge auf einem guten Weg sei, nicht zuletzt durch den aktiven Helferkreis in Frittlingen. Alle Flüchtlinge fühlen sich in Frittlingen wohl und wollen sich eine Zukunft aufbauen.