Kinderzentrum: Patricia Seibert-Klöck, seit Oktober Leiterin, stellt sich vor und überzeugt im Gemeinderat

"Der Ehrliche ist im Nachteil", stellt Bürgermeister Thomas Albrecht fest, als im Wellendinger Gemeinderat über die Betreuungszeiten im Kinderzentrum gesprochen wird.

Wellendingen. "Ziel mancher Eltern sei", so Albrecht, "möglichst viel Betreuungszeit für möglichst wenig Geld zu erhalten." Dies sei der Verwaltung aufgefallen. Es werden zum Beispiel vier Stunden gebucht – und dann ausgeweitet. So komme Unwohlsein bei anderen Eltern auf.

Eine Umfrage bei Eltern im Dezember habe außerdem ergeben, dass viele einen anderen Bedarf hätten, als angemeldet. Deshalb existieren Überlegungen, ein zusätzliches Modul buchen zu können. Zum Beispiel, wenn Eltern nur einmal zusätzliche Stunden in der Woche zur Betreuung ihres Kleinkindes benötigen. Pro Stunde dürften dann geschätzte 1,50 Euro anfallen. Dies soll am 2. Februar bei einem Elternabend besprochen werden. Ebenso über den Bedarf von nicht wenigen, die statt 7.15 Uhr 7 Uhr als Anfangszeit benötigen.

Als Botschaft aus dem Gemeinderat nimmt der Bürgermeister mit, dass Eltern bewusst gemacht werden soll, dass das Kinderzentrum die größten Zuschüsse seitens der Gemeinde erhalte (Bürgermeister Albrecht: "Sogar das Rathaus ist billiger"). Selbst die einst angestrebte Kostendeckung von 20 Prozent durch die Elternbeiträge lässt sich schwer verwirklichen.

Die Ergebnisse des Abends am 2. Februar sollen in der kommenden Gemeinderatssitzung mitgeteilt werden.

Bereits jetzt ist eine Änderung der Benutzungsordnung fix. Darin sollen Unklarheiten beseitigt werden. Unklarheiten, die laut Thomas Albrecht zu Diskussionen mit Eltern geführt haben und "keinen Spaß machen". Es geht um die sogenannte Eingewöhnungszeit für junge Kindergartenkinder: in Wilflingen ab einem Alter von zwei Jahren und sechs Monaten möglich, in Wellendingen ab einem Alter von zwei Jahren und neun Monaten. Eltern gehen, so Albrecht, davon aus, dass in der Zeit bis zum dritten Geburtstag Kindergarten- und keine Kinderkrippengebühren fällig seien. Was jedoch nicht stimme.

Warmes Mittagessen

Positiv wird die Vorstellung der neuen Kindergartenleiterin, Patricia Seibert-Klöck, im Ratssaal bewertet. Die Mutter dreier Töchter, wohnhaft in Albstadt, 23 Jahre lang Leiterin verschiedener Kinderhäuser, Inhaberin diverser Zusatzqualifikationen, ist seit Oktober in Wellendingen beruflich tätig.

Sie berichtet, dass Abläufe im Kinderzentrum, die nicht so rund liefen, verändert worden seien. Seit Januar sei die dritte Krippengruppe in Betrieb, im März werde bereits der achte von zehn Plätzen und im Mai der neunte belegt. Ab Februar soll es außerdem warmes Mittagessen in der Kinderkrippe geben. Und: Ein Handbuch sei geplant, das alle Qualitätsstandards beinhalten soll.

Die gute Stimmung bestätigen Gemeinderäte explizit, die als junge Eltern derzeit einen gewissen Einblick ins Kinderzentrum haben. Und sie freuen sich auf den Jahresbericht von Patricia Seibert-Klöck gegen Ende 2017.