Rettungskräfte stehen am Freitag auf der schneebedeckten B 292 bei Walldorf nach einem Unfall hinter zwei beschädigten Fahrzeugen. Foto: dpa

Freude für Wintersportler, Frust für Autofahrer: Die Schneefälle am Freitag haben im Schwarzwald für weiße Pracht gesorgt. Auf den Straßen im Raum Karlsruhe führten sie dagegen zum Chaos. Schuld war ausgerechnet ein Schneepflug.

Freiburg - Der Schwarzwald-Tourismus freut sich über die neuerlichen Schneefälle. In der Skiregion Feldberg erreicht die Schneehöhe jetzt zum Teil die Marke von zwei Metern. „Das hatten wir lange nicht mehr“, sagte Janina Wallbaum von der Touristik-Zentrale am Freitag in Freiburg. Über Nacht seien bis zu zehn Zentimeter Neuschnee hinzugekommen.

Das Räumen dieser Schneemengen ging am Morgen auf der A8 in Richtung Stuttgart ziemlich schief. Ausgerechnet ein Schneepflug blieb bei Karlsbad mit einem Getriebeschaden liegen. Seine vier Meter breite Schaufel musste erst mit einem Spezialkran entfernt werden, bevor das Fahrzeug abgeschleppt werden konnte, teilte die Autobahnpolizei mit.

Ein Kran war wenige Stunden später auch auf der A5 bei Karlsruhe im Einsatz, wo ein Sattelzug an einem Stauende ungebremst auf einen 7,5-Tonner auffuhr. Der 41-Jährige Fahrer erlitt lebensgefährliche Verletzungen, zwei weitere Männer wurden mit leichteren Verletzungen versorgt. Die Fahrbahn in Richtung Norden musste zeitweise voll gesperrt werden. Bei beiden Unfällen bildeten sich kilometerlange Staus.

In den anderen Landesteilen blieb die Verkehrslage trotz der Witterung ruhig. „Die Autofahrer haben sich gut eingestellt. Außer ein paar querstehenden Fahrzeugen gab es keine Schwierigkeiten“, hieß es aus dem Stuttgarter Lagezentrum.

Ruhiges Winterwetter am Wochenende

Was die Autofahrer schreckt, verspricht für die Wintersportler ein reines Vergnügen. Die weiße Pracht wird in Höhen über 400 Metern liegen bleiben, sagte Clemens Steiner vom Wetteramt in Frankfurt. In tieferen Lagen werde der Schneefall in Regen übergehen und die Schneedecke abschmelzen. Fürs Wochenende und Montag sagt der Wetterdienst kaltes, trockenes Wetter voraus.

Im Nordschwarzwald erreicht die Schneehöhe etwa 90 Zentimeter. Mehr als 200 Kilometer Loipe sind gespurt und 17 Lifte in Betrieb. Im Südschwarzwald sind 33 Lifte geöffnet. „Wir haben zurzeit etliche Tagesgäste“, erzählte Wallbaum. Hinzu kämen Touristen, die die Faschingsferien für ihren Urlaub nutzten. „Sie haben es in diesem Jahr wirklich gut getroffen.“