In Dautmergen wird die Schlichem renaturiert, um ihr bei Hochwasser mehr Raum zu geben. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Weilen will mitmachen bei Hochwasserschutz an der Schlichem

Weilen unter den Rinnen. Mit der Hochwasserschutzkonzeption an der Schlichem hat sich der Weilener Gemeinderat befasst und die Bildung eines Zweckverbands befürwortet.

Aufgrund der vermehrt auftretenden Überschwemmungen durch starken Regen waren in mehreren Anliegergemeinden der Schlichem Überlegungen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes angestellt worden. Unter Federführung des Gemeindeverwaltungsverbands Oberes Schlichemtal wurde das Ingenieurbüro Heberle aus Rottenburg beauftragt, eine Flussgebietsuntersuchung vorzunehmen. Die gesamten Planungskosten wurden vom Land mit 70 Prozent bezuschusst. Die umfangreichen Untersuchungen des Ingenieurbüros ergaben, dass verschiedene Maßnahmen in den einzelnen Anliegergemeinden ergriffen werden müssen, die sich auf rund 13,5 Millionen Euro belaufen. Ein Schwerpunkt liegt zwischen den Gemeinden Hausen a.T. und Ratshausen: Dort muss ein großes Rückhaltebecken gebaut werden, das den unterliegenden Gemeinden zugutekommt.

Für alle angrenzenden Gemeinden und Städte hat am 30. November eine Vorstellung der Flussgebietsuntersuchung in Ratshausen stattgefunden. Bei dieser Veranstaltung wurde auch verdeutlicht, dass für die Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen alle beteiligten Gemeinden einen Zweckverband gründen sollten. Bei einer solchen Lösung können Zuschüsse vom Land in Höhe von 70 Prozent der Kosten bezogen werden. Bei Kosten von 13,5 Millionen Euro würde der Eigenanteil aller Gemeinden zusammen rund 4,05 Millionen Euro betragen.

Die Gemeinde Weilen u.d.R. ist nicht direkter Angrenzer der Schlichem, bringt jedoch Wassermengen über den Weilenbach zur Schlichem. Weilen liegt somit im Einzugsgebiet der Schlichem. Es wird angestrebt, dass alle Gemeinden in diesem Bereich einem Zweckverband beitreten.

Der Kostenanteil für die Gemeinde Weilen würde sich laut Bürgermeister Gerhard Reiner auf einen überschaubaren Betrag belaufen, da auf Gemarkung Weilen keine Baumaßnahmen erforderlich werden.

Der Weilener Gemeinderat fasste den Beschluss, sich an der Bildung eines Zweckverbands, der die Umsetzung der Hochwasserschutzmaßnahmen durchzuführen hätte, zu beteiligen. Der Bürgermeister wurde beauftragt, die Verhandlungen mit den im Einzugsgebiet der Schlichem und deren Nebenflüsse liegenden Städten und Gemeinden mit dem Ziel der Bildung eines Zweckverbands zu führen.

Der Gemeinderat ist dabei vom Fortgang der Verhandlungen zu informieren, wobei der endgültige Beitritt zum geplanten Zweckverband eines weiteren Beschlusses bedarf.