Das Rathaus in Weilen unter den Rinnen: Bald wird dort wieder ein hauptamtlicher Bürgermeister residieren. Foto: Visel

Gemeinderat ändert Hauptsatzung. Hauptamtlicher Bürgermeister folgt auf Amtsinhaber Richard Ege.

Weilen  u. d. R. - Es hat keine Überraschung gegeben: Mit sieben Ja-Stimmen – bei einer Gegenstimme von Frank Weinmann – hat der Weilener Gemeinderat gestern die Hauptsatzung geändert. Grund: Am 1. März wird wieder ein hauptamtlicher Bürgermeister gewählt.

Wie berichtet, geht Amtsinhaber Richard Ege, der sich bei der Abstimmung der Stimme enthielt, altershalber zum 30. April 2015 in Ruhestand. Ege ist seit 6. Mai 2007 ehrenamtlicher Schultes in Weilen unter den Rinnen, nachdem er zuvor zwei Perioden lang die Geschicke der Gemeinde als Hauptamtlicher geleitet hatte. Ege darf nicht mehr kandidieren, er wird am 7. Mai 2015 68 Jahre alt. Nunmehr wollen die Gemeinderäte wieder einen hauptamtlichen Bürgermeister im Rathaus wissen, der auch als "Symbol für die eigenständige Gemeinde" gilt. Dafür hatte sich noch vor der Kommunalwahl der alte Gemeinderat ausgesprochen.

Hinsichtlich der damit nötig gewordenen Änderung der Hauptsatzung war mit keiner Überraschung gerechnet worden, weil lediglich Frank Weinmann am 25. Mai neu ins Gremium gewählt wurde. Und er war gestern auch der einzige Bürgervertreter, der sich für einen Ehrenamtlichen aussprach: "In so einer kleinen Gemeinde ist ein hauptamtlicher Schultes nicht ausgelastet", sagte er, "das kann ich nicht verantworten." Weinmann betonte, dass in Weilen in den kommenden Jahren keine Großprojekte mehr anstünden.

Bürgermeister Richard Ege hatte vor der Abstimmung begründet, weshalb er sich bei dieser "geschichtsträchtigen Entscheidung" der Stimme enthalten werde und dargelegt, dass beide Varianten für die Gemeinde Vor- und Nachteile hätten. Ein Hauptamtlicher würde die Gemeinde rund 20 000 Euro pro Jahr mehr kosten – zusätzlich etwaiger Pensionsansprüche. Dafür stehe er der Gemeinde aber voll zur Verfügung.

Dieter Schuhmacher erinnerte daran, dass man das Ehrenamt nur an der Person von Richard Ege festgemacht habe. "Sonst bräuchten wir die Diskussion jetzt gar nicht zu führen." Auch die anderen Räte sprachen sich für einen Hauptamtlichen aus. Markus Roming: "Die Gemeinde kann sich das leisten."

Der Wahltag in Weilen ist auf Sonntag, 1. März, festgesetzt worden. Müsste es einen zweiten Wahldurchgang geben, würde dieser zwei Wochen später am Sonntag, 15. März, stattfinden.