Streikende Busfahrer sitzen am 8. Juli in Tübingen auf dem Omnibusbahnhof. Auch am 25. Juli bleiben die Busse in den Depots. Foto: dpa

In Tübingen, Reutlingen und Südbaden müssen sich Busfahrgäste am Freitag wieder auf Behinderungen einstellen. Die Busse privater Omnibusbetreiber sollen in den Depots bleiben, wie die Gewerkschaft Verdi am Mittwoch mitteilte.

In Tübingen, Reutlingen und Südbaden müssen sich Busfahrgäste am Freitag wieder auf Behinderungen einstellen. Die Busse privater Omnibusbetreiber sollen in den Depots bleiben, wie die Gewerkschaft Verdi am Mittwoch mitteilte.

Stuttgart - Wieder wird die Geduld der Pendler in Baden-Württemberg auf die Probe gestellt: Die Gewerkschaft Verdi hat auch für Freitag einen ganztägigen Warnstreik angekündigt. In Tübingen, Reutlingen und Südbaden sollen die Busse in den Depots bleiben. Nach gescheiterten Tarifverhandlungen im privaten Omnibusgewerbe hatte Verdi bereits Aktionen für Donnerstag angekündigt: Dann soll die Arbeit in Betrieben in Göppingen, Tuttlingen, Schwäbisch Gmünd und Heidenheim ruhen. Bis zum Beginn der Sommerferien wird es laut Verdi weitere Warnstreiks geben.

Die Gewerkschaft trage ihre „überzogenen Forderungen“ im Tarifkonflikt auf dem Rücken der Fahrgäste aus, hieß es beim Omnibusverband WBO. Die Arbeitgeber hatten in den Tarifverhandlungen an ihrem Angebot von 4,6 Prozent mehr Lohn für die nächsten zwei Jahre festgehalten, was Verdi nicht akzeptierte. Die Gewerkschaft fordert für die mehr als 5000 Beschäftigten in gut 400 Unternehmen im Land eine Gehaltserhöhung von einem Euro pro Stunde und eine monatliche Nahverkehrszulage. Vor Freitag sah noch alles nach einer Einigung im Tarifkonflikt aus. Doch die Vorstellungen lägen zu weit auseinander, sagte der Geschäftsführer des WBO, Witgar Weber.

Parallel zu der befristeten Arbeitsniederlegung führt Verdi eine Urabstimmung in den Betrieben durch. Sollte diese positiv entschieden werden, könnten unbefristete Streiks ausgerufen werden. Mit einem Ergebnis rechnet Verdi am Mittwoch (30. Juli). In den Sommerferien sollen alle Busse planmäßig fahren. Doch auch der Omnibusverband fürchtet, dass Verdi die Streikaktivitäten mit Beginn des neuen Schuljahres wieder aufnehmen könnte.