21 Kinder begleiteten an Heiligabend in der Marienkirche den Hirtenjungen Jonathan auf seinem Weg zur Krippe. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Sabine Kübler schreibt Cresbacher Weihnachtsgeschichte / Wieder mehr Kinder dabei / Diakon Hornberger ruft zum Menschsein auf

Waldachtal-Cresbach (wm). Wieder mehr Kinder als in den Vorjahren machten dieses Jahr mit bei dem Krippenspiel der evangelischen Kinderkirche Oberwaldach. In der Marienkirche in Cresbach führten über 20 Mädchen und Jungen an Heiligabend die neue weihnachtliche Erzählung "Ein kleiner Hirtenjunge sucht das Jesuskind" aus der Feder von Sabine Kübler auf.

Die 50-jährige Organisatorin und Kirchengemeinderätin schreibt seit vielen Jahren eigene Stücke für die Krippenspiele in ihrer Heimatgemeinde. Unterstützt wurde die Aufführung dieses Jahr von den beiden Mitarbeiterinnen Jasmin Büchner und Seline Wurster. Organisatorin Sabine Kübler freute sich besonders über zwei Gast-Engel, darunter eine erst Dreijährige. Die beiden Mädels waren gerade zu Besuch bei den Großeltern in Oberwaldach. Da sie aus der Stadt kommen, wollten sie unbedingt auf dem Land mal bei einem Krippenspiel mitmachen. Leiterin Kübler ermöglichte ihnen gern diesen Wunsch. Und so reihten sich die beiden Engel nahtlos unter die insgesamt 21 Kinder im Alter von vier bis 13 Jahren ein.

Ein Gesangs-Quartett mit Antonia und Anna-Sophie Hayer, Franziska und Saskia Sturtzel stimmte mit einem berührenden Song auf das Krippenspiel ein.

Zur Cresbacher Weihnachtsgeschichte: Der Hirtenjunge Jonathan, der authentisch von dem neunjährigen Raphael Kübler verkörpert wurde, passt alleine auf die Schafe auf. Die anderen Hirten berichten ihm von Jesu Geburt und sogleich macht sich der Hirtenjunge alleine auf die Suche. Kleine Engel begleiten ihn. Unterwegs trifft er auf einen Bettler, in dessen Rolle gekonnt Antonia Hayer schlüpfte. Nicht nur der Bettler, sondern eine ganze Schar Kinder schließen sich dem Hirtenjungen an. Sie treffen auf den Wirt, der sie zu Maria und Josef in den Stall führt.

Schließlich: Alle freuen sich, loben und preisen Gott, dass sie das Jesuskind gefunden haben. Maria und Josef spielten Franziska Sturtzel und Simone Renz. Die Herberge für das Geschehen der Heiligen Nacht bauten Hubert und Robin Kübler auf. Stefan Hayer schuf eine Empore für das Krippenspiel, damit alle das Geschehen der Heiligen Nacht von den Kirchenbänken aus besser sehen konnten. Zum Abschluss sangen die Kids der Oberwaldacher Kinderkirche ein weihnachtliches Lied, bei dem Antonia Hayer und Raphael Kübler in Soloparts hervortraten. Der Posaunenchor Waldachtal der evangelischen Gemeinde unter Leitung von Hans Georg Bohnet verschönerte den Familiengottesdienst.

Welche Perspektive eröffnet Weihnachten? Diakon Ralf Hornberger antwortete mit Daniel Kalauch: "Weihnachten heißt Runtergekommen. Erde statt Himmel, da wo wir sind. Alles aus Liebe, der König wird Kind." Und weiter: Folgen daraus sind, da wo Streit ist, gibt es Versöhnung, das wo Angst ist, gibt es Geborgenheit, da wo Hass ist, ist der Frieden heruntergekommen in unsere Zeit. "Gottes Weihnachtsweg ist schließlich ein Friedensweg." Wir Menschen wünschten, nur eine Klitzekleinigkeit von Gott zu Gesicht zu bekommen, dabei liege er vor uns in der Krippe.

Dann Perspektivenwechsel: "Wie sehr wünscht sich Gott das Herz von uns." Er will nicht nur für Katastrophen und nicht für Fehler seines Bodenpersonals verantwortlich gemacht werden. Auf einmal wird er (Jesus) von Maria geherzt, von Hirten angebetet, von weit gereisten Weisen beschenkt und von Millionen Gottesdienstbesuchern heute Abend willkommen geheißen. Der Perspektivenwechsel Gottes ist: "Gott wurde Mensch." Der Aufruf von Diakon Hornberger lautete: "Macht es wie Gott und werde Mensch."