Das Gesichts-Schleiertuch Jesu hat Hagen Schulz schon zwei Mal gesehen. Das Turiner Grabtuch möchte er dieses Jahr in Augenschein nehmen. Foto: Maier

Hagen Schulz hat Manoppello-Schleier selbst in Augenschein genommen. Filmvortrag am Sonntag.

Waldachtal - Der Wallfahrtsort Manoppello liegt Hagen Schulz am Herzen. Zum Höhepunkt der Karwoche hat der in Lützenhardt wohnende frühere  -Opernsänger für Sonntag, 29. März, um 19 Uhr im Gemeindesaal der Herz-Jesu-Kirche in Lützenhardt einen Filmvortrag über das Schleiertuch von Manoppello mit dem Antlitz Jesu, dem Volto Santo, organisiert.

Referent ist Pfarrer i.R. Josef Läufer aus Gengenbach. Er gilt als Experte und ist in den Gremien für die Erforschung dieser Reliquien tätig. Sein Vortrag fußt auf Psalm 105, Vers 4: "Fraget nach dem Herrn und seiner Macht; suchet sein Antlitz allewege." Der Eintritt ist frei, um eine kleine Spende wird gebeten.

Zugang zu den Grabtüchern Jesu eröffnete Hagen Schulz das Buch "Das göttliche Gesicht" von Paul Badde, Historiker und Journalist in Rom. Zusammen mit Gerhard Schuhmacher besuchte er im Rahmen einer Rom-Reise erstmals 2008 den 260 Kilometer von der Ewigen Stadt entfernten Ort Manoppello in den Abruzzen, dort wo nachts die Wölfe heulen. Ein besonderes Erlebnis für die beiden Pilger war im Mai 2014 die Prozession mit mehr als 1000 Gläubigen. Wie hat Schulz das Antlitz Christi erlebt? Antwort: "Ich sah Christus. Ich habe richtig Schmerz empfunden. Das Gesicht ist eigentlich ein entstelltes Gesicht. Das ist Gottes Bild. Gott hat uns nach seinem Ebenbild geschaffen." Dieses Jahr wollen Hagen Schulz und Gerhard Schuhmacher auf der Rückreise von Sizilien erstmals das Turiner Grabtuch im dortigen Johannes-Dom in Augenschein nehmen. Seit 2014 ist Schulz Mitglied im Verein "Freunde des wahren Antlitzes Jesu Christi". Mehrmals sind Schulz und Schuhmacher der deutschen Trappistin-Ordensschwester Blandina Paschalis Schlömer, der Hüterin des Volto Santo, begegnet.

Kann es wahr sein? Glauben lässt sich nicht wie eins plus eins gleich zwei in der Mathematik beweisen. Die Echtheit von Grabtüchern Jesu ist nicht glaubensentscheidend, aber eine Bereicherung des Christseins. Dieser Meinung ist auch Gemeindepfarrer Anton Romer. Was ist, wenn sie echt und authentisch sind? Dann sind sie die skandalösesten Wunderbilder der Welt, das wahre, majestätische Bild Gottes. Millionen pilgerten schon zum 4,36 Meter mal 1,10 Meter großen Leintuch nach Turin, welches das gemarterte Antlitz Jesu zeigen soll. Es ist das größte erhaltene Stück Textil, das uns aus der Antike überliefert ist. Beide Tücher tragen zwei unerklärliche Bilder, die sich geheimnisvoll entsprechen und ergänzen. Sind sie die heiligsten Bilder der Christenheit? Der einzige Augenzeuge wird im Johannes-Evangelium beschrieben: "und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinentücher da liegen und das Schweißtuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte." Eine stattliche Zahl von Christen glaubt, dass es sich beim Turiner Grabtuch und beim Schweißtuch von Manoppello genau um diese Originale handelt.

Hagen Schulz meint zu den kostbarsten biblischen Zeugnissen: "Mit wissenschaftlichen Methoden ist zumindest an dem Tuch von Turin die Echtheit erwiesen, so dass wir heute sagen können, es kann wahr sein und für uns eine Gnade, das Antlitz Christi ohne Vorbehalte schauen zu dürfen." Ein Tuch befindet sich heute in Turin, das dieses Jahr wieder im Dom von Turin vom 19. April bis 24. Juni ausgestellt wird. "Das andere Tuch ist der Volto Santo von Manoppello. Es ist ein durchsichtiges Schleiertuch, auf dem nur das Haupt Christi abgebildet ist. Mehrere Untersuchungen von Experten haben ergeben, dass diese Abbildung nicht von Menschenhand erfolgt ist und bis heute nicht erklärt werden kann. Doch die Übereinstimmung dieses Volto Santo mit dem Grabtuch von Turin, bei dem mittlerweile die Echtheit als Leichentuch Christi bestätigt ist, lässt ahnen, dass es das einzigartige und authentische Bild Jesu ist. Die Konturen stimmen absolut überein."

Pirmin König, der Laienvorsitzende des katholischen Kirchengemeinderates Lützenhardt/Pfalzgrafenweiler erklärt: "Die Initiative ging von Hagen Schulz, Mitglied des Lützenhardter Kirchenchors, aus. Der Kirchengemeinderat hat diese Idee gerne aufgegriffen. Mit Pfarrer Josef Läufer aus Gengenbach konnte ein hervorragender Referent zu diesem Thema gewonnen werden. Für alle Interessierten verspricht dies eine informative Veranstaltung und ideale Einstimmung auf das Osterfest zu werden."