Die meisten der Flüchtlinge aus Eritrea und Pakistan bowlten zum ersten Mal. Organisiert hatten den Ausflug Manuela Haas (Mitte, gelbes Oberteil) und Elisabeth Steimle (Dritte von links). Eine Hand voll freiwilliger Helfer war für den Fahrdienst von Waldachtal nach Horb und zurück zuständig. Foto: Störzer Foto: Schwarzwälder-Bote

Ehrenamt: Manuela Haas aus Lützenhardt zeigt Flüchtlingen, wie Menschen hierzulande ihre Freizeit gestalten

Manuela Haas aus Lützenhardt engagiert sich ehrenamtlich für die Flüchtlinge aus Eritrea, die derzeit in ihrem Wohnort untergebracht sind. Sie möchte den jungen Männern die Möglichkeit bieten, auch mal aus ihrer Unterkunft rauszukommen und Abwechslung zu erfahren.

Waldachtal-Lützenhardt/Horb. "Ich möchte ihnen zeigen, wofür wir Deutschen eigentlich arbeiten gehen", erklärte Haas entschlossen. Der letzte Ausflug der Gruppe führte daher ins Bowlingcenter nach Horb. Dort sah der Großteil der zehn mitgekommenen jungen Eritreer zum ersten Mal ein Bowlingcenter von innen.

Schuhe und Getränke zahlten die jungen Männer beim Bowling selbst

Haas organisiert derartige Aktionen öfter. "Ich war auch schon Schlittschuh fahren, Billard und Minigolf spielen mit ihnen." Auf diese Idee kam die Lützenhardterin, nachdem sie den Flüchtlingen Unterricht in Deutsch gab – ebenfalls auf ehrenamtlicher Basis. Nun ist sie beinahe täglich bei ihnen. "Sie sind wie eine Familie für mich", sagte sie. Und das alles bringt sie in ihrem Alltag unter – neben ihrer 40-Stunden-Arbeitswoche in Oberndorf und ihrem Hobby, dem Reiten, dem sie zweimal die Woche nachgeht.

Grundsätzlich übernimmt Manuela Haas auch den finanziellen Teil bei solchen Ausflügen. Schuhe und Getränke zahlten die jungen Männer beim Bowling selbst. "Es kommt aber immer etwas von ihnen zurück. Sie honorieren es total", schwärmte Haas. "Das sind alles ganz liebe Kerle."

Beim Ausflug ins Horber Bowlingcenter waren auch 16 der Flüchtlinge aus Pakistan, die in Salzstetten untergebracht sind, mit von der Partie. "Mit Elisabeth Steimle habe ich in letzter Zeit öfter etwas zu tun. So entstand der Kontakt zu den Flüchtlingen, die in Salzstetten wohnen", erläuterte Haas. Generell habe Steimle ein umfangreiches Beziehungsnetzwerk und so konnte sich ein freiwilliger Fahrdienst für den Ausflug nach Horb zusammenfinden. Für andere Ausflüge mietete Haas auch schon mal einen Kleinbus auf eigene Kosten an, weil sie keine Fahrer auftreiben konnte, um alle Flüchtlinge zu transportieren.

So etwas bringt Manuela Haas jedoch nicht von ihrem Vorhaben ab. "Der nächste Ausflug", kann sie sich bereits vorstellen, "könnte zum Adventure-Golfen führen."