Das Domizil ist zwar noch nicht ganz fertig, Kinderhausleiterin Susanne Finis (links) und Bereichsleiterin Sabine Grossmann sind aber schon startklar. Sie können die Eröffnung des Kinderhauses kaum noch abwarten. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

"Kinderhaus im Himmelreich": Leiterin Susanne Finis stellt Konzept und Pläne vor / 160 Kinder können individuell betreut werden

Von Eberhard Wagner

Waldachtal-Tumlingen. Leiterin Susanne Finis und das 22-köpfige Betreuungs-Team rüsten sich für den Start im "Kinderhaus im Himmelreich". Soweit ist alles vorbereitet: Der Einzug in das Domizil rückt näher und auch der Betreuungsplan steht – den stellte die Kinderhauschefin im jüngsten Pressegespräch vor.

Leiterin Susanne Finis zur Konzeption des Betreuungsplans für das Kinderhaus: "Die Grundlagen zur Konzeption wurden vom gesamten Team erarbeitet. Das wird andauernd fortgeschrieben und dem laufendem Betrieb des Kinderhauses angepasst werden", so Finis.

Dabei sollen genaue Festlegungen der Prozesse im neuen Kinderhaus festgehalten, dokumentiert und überarbeitet werden, sodass sie in ein anhaltendes Qualitätsmanagement fließen können.

Cafeteria als Begegnungsort für Eltern und das Team

In einem Ortstermin vor vier Wochen hatte Finis hierzu auch noch einmal die Raumkonzeption des Kinderhauses vorgestellt, an der sie maßgeblich beteiligt war. "Die verantwortliche Architektin Verena Burchert hat dabei alle Wünsche und Vorstellungen hinsichtlich Innengestaltung der Räume verträglich und perfekt umsetzen können", freut sich Finis.

Denn nicht nur die Kinder sollen im Mittelpunkt des Kinderhauses stehen, sondern auch die Eltern. Im neuen Kinderhaus wird es deshalb eine "Cafeteria" geben, wo sich Eltern mit Erzieherinnen treffen oder auch unter sich Meinungen austauschen können.

Finis legt darauf Wert, dass sich alle wohl fühlen: "Im Kinderhaus begegnen sich Kinder und Erwachsene in wertschätzender Haltung. Im Dialog werden gemeinsam Wege gesucht und beschritten." Die Leitsätze sind klar definiert: "Es ist wichtig, dass die Eltern mit uns eine Erziehungspartnerschaft eingehen und vertrauensvoll mit uns zusammenarbeiten", wünscht sich Finis. "Daher wird es neben einem Eingewöhnungskonzept, dass nach Altersgruppen differenziert ist, auch ein solches für den Hort der Waldachtalschule geben", sagt Finis. "Stets wird jedoch das Kind im Mittelpunkt stehen", betont die Leiterin.

Finis betritt mit ihrer Aufgabe ebenso Neuland wie ihre Mitarbeiterinnen. "Es gibt derzeit im Landkreis kein vergleichbares Projekt, dass 160 Kinder aufnehmen und individuell betreuen kann. Wir stehen vor gewaltigen, aber auch schönen Aufgaben", verrät sie.

Damit alles vom Start weg funktioniert, sind die personellen Strukturen im Kinderhaus bereits jetzt vorhanden: Neben der Bereichsleitung "Krippe" unter Yvonne Bühler, die bis zu vier Gruppen leiten wird, sind noch zwei weitere Bereichsleiterinnen vorgesehen. Ines Voigt leitet dabei zwei Kindergartengruppen (KGG) "Tandem Nord", Sabine Grossmann zwei Gruppen "Tandem Süd".

Die beiden Hort-Gruppen befinden sich derzeit in der Waldachtalschule und bleiben auch vorerst dort. Auch möchte Finis mit Schulleiter Edelbert Kuhn eng zusammen arbeiten und möglicherweise ein Gesamtkonzept erarbeiten, das die beiden Häuser enger verbinden soll.

Für geregelte Arbeitsabläufe sorgt ein "Qualitätshandbuch": beispielsweise sollen Probleme oder Beschwerden von Eltern immer zunächst an der Basis gelöst werden: "Sie werden in einer internen Beschwerdebearbeitung dokumentiert und sukzessive abgearbeitet." Doch weder sie noch ihre Mitarbeiterinnen erwarten Beschwerden. "Alles eine Sache der Vorbereitung", lächelt Finis, die sich und das Kinderhaus auf gutem Weg weiß.

"Im Landkreis gibt’s kein vergleichbares Projekt"

Weitgehend ist alles vorbereitet auf den bevorstehenden Einzug: Die pädagogische Gestaltung fundiert auf einer langen Berufserfahrung der neuen Leiterin.

Damit auch die Fachkräfte einen steten Meinungsaustausch genießen können, ist es für 100-Prozent-Kräfte Pflicht, wöchentlich zweieinhalb Stunden an Besprechungen und Workshops teilzunehmen.

Der Name des Kinderhauses wird offiziell "Kinderhaus im Himmelreich" lauten. Für Susanne Finis ist dies mehr als nur ein Name: "Zunächst könnte es keinen schöneren Namen für ein solches Haus geben – zum anderen nimmt er uns alle in die Pflicht!"