Bürgermeister-Kandidat Florian Müller stellte sich auf seiner ersten Infoveranstaltung im Gasthaus Alte Post in Lützenhardt den Fragen der Bürger. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

Kandidat findet, dass Gemeinde sich besser verkaufen könnte

Waldachtal (il). An seinem ersten Vorstellungstermin gastierte Bürgermeisterkandidat Florian Müller in Lützenhardt im Gasthaus "Alte Post", um sich den Fragen von rund zwanzig Bürgern zu stellen. Vor allem die Herausforderungen des demografischen Wandels standen dabei im Blickpunkt.Der 35-jährige Florian Müller, vierfacher Familienvater aus Freudenstadt und derzeit Chef des kommunalen Herrenberger Versorgungsunternehmens, hielt sich nicht lange mit der Vorstellung seiner eigenen Person auf – diesen Zweck erfüllten informative Flyer, die auf den Tischen ausgelegt waren und den Bürgern über die Gedanken und die Ideen des Bewerbers zur Zukunft der Gemeinde Auskunft gaben. Stattdessen suchte er sofort das offensive Gespräch mit den erschienenen Bürgern.

Wie die beiden anderen Mitbewerber um das Amt des Bürgermeisters, Annick Grassi und Nikolaus Geiger, sprach auch er sich für eine zentrale Verwaltung und die Abschaffung der Ortschaftverfassung aus. "Es geht beispielsweise gar nicht, dass der Bürgermeister getrennt von der Hauptverwaltung in einem anderen Gebäude und sogar einem anderen Teilort der Gemeinde sitzt", so Müller.

Hiermit bezog er sich auf die aktuelle Situation in Waldachtal, die auch von den Bürgern seit Jahren bemängelt wird.

Weitere Themen, die der Bewerber ansprach, waren der demografische Wandel, unter dem vor allem auch Waldachtal seit Jahren leidet sowie Themen der Bildung und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen als auch das Betreute Wohnen.

"Waldachtal hat viel Potenzial, verkauft sich aber schlecht!", so Müller. So ist derzeit zwar das Betreute Wohnen von Senioren in Lützenhardt ein aktuelles Thema, doch in Salzstetten sowie in Tumlingen, die dieses Thema ebenfalls schon auf der Agenda hatten, ging es über Beratungen und Planungen nicht hinaus.

Deshalb wolle er im Falle eines Wahlsieges die Attraktivität und somit die Lebensqualität in Waldachtal weiter ausbauen und fördern.

Außerdem sehe er den Bürger ausdrücklich als Kunde an, sobald dieser ein Anliegen an die Verwaltung stellt. Beim Thema Nahversorgung bezeichnete Müller die Infrastruktur der verschiedenen Ortsteile als "gar nicht so schlecht."

Die Meinung, dass jede Ortschaft für sich ihre eigenen Vorteile für die Einwohner zu bieten habe, fördere aber eher das Ortsteildenken als das Zusammengehörigkeitsgefühl. Der Bewerber sehe zwar die "reale" Chance für ein gemeinsames Waldachtal, doch: "Das geht nur, wenn Bürger und Verwaltung der Gemeinde zusammen daran arbeiten und ein gemeinsames Ziel vor Augen haben. Ein Bürgermeister allein kann das nicht bewerkstelligen."

Viele offene Fragen standen an diesem Abend offenbar nicht mehr im Raum, schnell waren die Fragen der Bürger beantwortet, sodass Müller nach knappen 25 Minuten seine erste Infoveranstaltung zur Bürgermeisterkandidatur beenden durfte.