Vesperweiler feiert sein 925-jähriges Bestehen: Generationennachmittag und Festabend begeistern Gäste

Von Karl Hackstock

Waldachtal-Cresbach. Vesperweiler, seit 1086 bekannt, hat am Wochenende sein 925-jähriges Bestehen gefeiert. Im Festzelt neben dem Mönchsbrunnen fühlten sich die Gäste gleich wohl.

"Herzlich willkommen" stand auf einer Stirnseite des Stoffgebäudes, auf der anderen, im Bühnenbereich, war ein metergroßes Gemälde von Ernst Burkhard, das den Mönchhof um 1600 zeigt, aufgestellt. Isolde Pfeifle und ihr Team hatten die Zeltwände mit großen Tannenzweigen, auf denen hutgroße Krepppapierrosen in verschiedenen Farben prangten, hübsch dekoriert. Bunte Luftballons an den Eingängen taten ein Übriges.

Die Partynacht am Freitagabend wurde von DJ Ralph Müller aus Dornhan bestritten. Durch satten Sound und tolle Lichteffekte wurde das Zelt gefüllt, etwas weniger hingegen durch Gäste. Zeitgleiches Fußball-Länderspiel und kalte Witterung hielten doch viele Jugendliche vom Besuch ab. Dabei war das Zeltinnere durch eine leistungsfähige Heizung angenehm temperiert.

Ein Generationennachmittag eröffnete das Samstagsprogramm. Während sich die Kinder an einer Spielstraße beschäftigten, freuten sich die Erwachsenen im Zelt nicht nur über Kaffee und Kuchen, sondern vor allem über das Gespräch mit alten Bekannten. Cresbachs Ortsvorsteher Heinz-Otto Renz begrüßte die Anwesenden, dankte dem veranstaltenden Förderverein Bürgerhaus Cresbach-Waldachtal und wünschte, dass dieser Tag in guter Erinnerung bleiben möge. Für Abwechslung sorgten dann mehrere Auftritte der Seniorengymnastikgruppe des VfB Cresbach/Waldachtal. Elisabeth Bernhard hatte mit ihrer Mannschaft einen Klatschtanz sowie Bewegungen im Dreivierteltakt und solche aus dem Aerobicbereich eingeübt.

Die Kinder hatten ihre helle Freude, als sie eine Rundfahrt mit einem Zwölf-PS-"Mulag" machen durften. Ein hölzernes, mit Luftballons dekoriertes Geländer umrahmte die Ladefläche des offenen Oldtimerfahrzeugs. Auf niedrigen Holzbänken konnten die Fahrgäste Platz nehmen, bevor "Mulag"-Besitzer Horst Kieß den Gang einlegte und der Minibus losknatterte.

Am frühen Abend begrüßte auch Waldachtals Bürgermeisterin Annick Grassi das Publikum, wies auf die Unterstützung des Fördervereins Bürgerhaus hin und dankte den beim Fest aktiven Helfervereinen Narrenzunft Salzstetten und VfB Cresbach-Waldachtal für ihr Engagement.

Die Festbesucher warteten nun gespannt auf die "Feuertaufe" der Gemeindechefin als Fassanstecherin. Obwohl es für sie eine Premiere war, schaffte es die Bürgermeisterin gleich mit dem ersten Schlag, den Zapfhahn an die richtige Position zu bringen. Carl Glauner, Chef von Alpirsbacher Klosterbräu, und Hartmut Haller, dessen Gebietsverkaufsleiter Gastronomie konnten dann gleich frisches Bier zapfen und an Umstehende ausgeben.

Am Abend sorgte die Unterhaltungsband Jukebox mit eingängigen Rhythmen, darunter viele Oldies, für beste Stimmung im Zelt. Alle Musiker beherrschten ihre Instrumente perfekt. Dazu kamen noch die Stimmen der Gitarristen Burkhard Eulberg und Wilfried Fackel sowie der Sängerin Dora-Luise Klumpp. Auch Keyboarder Wolfgang Haug und Schlagzeuger Andre Frey merkte man die Spielfreude deutlich an. Letzerer begeisterte das Publikum mit einem furiosen Schlagzeugsolo.

Bei Einbruch der Dunkelheit konnten Festbesucher die Waldach in einem anderen Licht sehen. Auf einer Strecke von etwa fünfzig Metern hatten fleißige Hände sechshundert farbige Leuchtbecher an den Uferhängen und auf Steinen im Fluss aufgestellt. Ein Krummstab, der auf die klösterliche Vergangenheit des Jubiläumsortes hinweist und eine Tafel mit der Aufschrift "925 Jahre Mönchhof" waren besondere Motive der Flussillumination, die von Karl Hackstock konzipiert wurde.