Christian Pöndl beim Paragliding in Nepal mit einem Wahnsinns-Ausblick. Foto: Schwarzwälder-Bote

Teil 2: Christian Pöndl war während seiner Weltumrundung auf den Spuren von James Cook in der Südsee

Von Walter Maier

Waldachtal-Salzstetten/Freudenstadt. Brillante Fotos von seiner faszinierenden Weltreise brachte Christian Pöndl mit nach Hause. Seine Bilderschau mit 1300 Bildern löste bei seinen Freunden und beim Förderverein der Musik- und Kunstschule Freudenstadt ein begeistertes Echo aus. Im zweiten Teil über die Reise des früheren Salzstetters geht es von Peru, über Australien nach Nepal. Mit seinem guten fotografischen Auge zeigte er Hingucker auch abseits der Touristenpfade. Vom Flugzeug aus gelangen ihm besondere Schnappschüsse.

Nach 40 000 Kilometern um den Erdball schmeckte ihm zu Hause bei Mutti, bei Anneliese Benz-Pöndl und Wilhelm Pöndl in Salzstetten, der schwäbische Sauerbraten mit Spätzle besonders gut.

Unweit des Titicacasees in Peru, 11 000 Kilometer von der Heimat entfernt, startete der Globetrotter zu Fuß seine Tour auf dem 50 Kilometer langen Inka-Trail samt Trägern, Köchen und Zelten. Atemberaubende Ausblicke eröffneten sich ihm auf Machu Picchu. Im Andenstaat, bekannt für seine Panflöten, machte er Bekanntschaft mit einigen der 3000 Arten von Kartoffeln und staunte über das Nationalgericht "Cuy", Meerschweinchen. Er angelte Piranhas und hörte den Urwald erwachen.

"Auf Tahiti gelang mir das schönste Bild meiner Reise"

Auf den Osterinseln, der entlegensten Insel der Welt, verzauberte ihn die mystische Ausstrahlung der bis zu zehn Meter hohen monumentalen Moai-Steinskulpturen, von denen es mal über 1000 Stück gab. Auf "Rapa Nui" tauchte er in das Leben der Einheimischen ein. Auf den Osterinseln, wo heute 70 000 Touristen im Jahr das Einkommen von 6000 Einwohnern sichern, kann man in einer 360-Grad-Rundumsicht die Krümmung der Erde sehen oder wenigstens erahnen.

Südsee-Luft schnupperte Christian Pöndl auf Tahiti auf den Spuren von James Cook. Auf der paradiesischen Insel Moorea, die eigentlich schöner wie Tahiti ist, unternahm er einen Schnorchel-Ausflug und streichelte Rochen. "Auf Tahiti gelang mir das schönste Bild meiner Reise: Ein wunder-baresRegen-bogen-Foto." Bora-Bora ließ er aus – eine Nacht kostet dort bis zu 10 000 Euro.

Alsbald betrat er den fünften Kontinent, ein teures Pflaster. Mit dem Allrad-Fahrzeug fuhr er über rote Erde, vorbei an Meteoriten-Kratern: In Australien musste er sich viereinhalb Wochen lang vor wilden Tieren in Acht nehmen. Bekanntlich leben dort die giftigsten der Welt. Er begegnete dem "tasmanischen Teufel", wandelte auf Spuren christlicher Kultur und erlebte Sydney als eine Großstadt, wo er sich auch vorstellen könnte zu leben. Im Outback beim Kings Canyon, einer Region fernab der Zivilisation, auch hier unterwegs mit seiner Peru-Mütze, bewunderte er den einzigartigen nächtlichen Sternenhimmel.

Aborigines-Frau segnete ihn, indem sie Wasser auf seinen Kopf spukte

Kaum vom Leib halten ließen sich die unzähligen Mücken im "Valley of the Winds". Acht Kilometer legte er zurück, um das National-Heiligtum "Ayers Rock" zu umrunden. "Alle fünf Minuten wechselt der bezaubernde Felsen" seine Farben. Nicht entgangen ist dem deutschen Weltenbummler das traurige Schicksal der Ureinwohner.

Eine junge Aborigines-Frau segnete ihn, indem sie Wasser auf seinen Kopf spukte. Der 31-Jährige durchquerte zahlreiche Nationalparks. Ein prickelndes Erlebnis bedeutete Wildwasser-Rafting.

Vor der Küste von Cairns musste er im Schnellboot im Great Barrier Reef – dem größten Korallenriff der Welt – die Erfahrung machen, dass man auch seekrank werden kann. Ab Airlie-Beach startete er zu einer Bootstour zu den Whitsundays Islands (Pfingstsonntagsinseln): Whitehaven Beach gilt mit einem Quarzgehalt von nahezu 99 Prozent als einer der weißesten Strände der Welt.

Von einem der bedeutendsten Wirtschafts- und Finanzzentren der Welt, von Hongkong, wechselte er in eines der ärmsten Länder der Welt, nach Nepal. Dort begegnete er ganz offenherzigen Kindern, saftigem Grün und Millionen von Blutegeln. Sein Sieben-Tage-Trek zum Annapurna-Base-Camp durch die Bergwelt Nepals kommentierte Christian so: "Meine Truppe bestand aus meinem Träger, meinem Führer und mir." Auf bis zu 4300 Meter Höhe blickte er auf "heilige Berge" und die 8000er des Himalaya. Mitten im Regenwald entdeckte der Freudenstädter eine deutsche Brotbäckerei. Schmackhaft fand er "Momos", gefüllte Teigtaschen, den schwäbischen Maultaschen ähnlich – das dortige Nationalgericht. Kathmandu mit fast einer Million Einwohnern und einem Straßenleben wie im Mittelalter ist das eine Gesicht Nepals, Orte mit Elefanten als "normales Fortbewegungsmittel" sind das andere. Der Leiter der Freudenstädter Musik- und Kunstschule wagte eine Mini-Tour auf einem Dickhäuter und beteiligte sich an der Wäsche der Kolosse. Dann der Sprung aus den Wolken: Die Busfahrt zum Paragliding-Absprungort empfand Christian als x-Mal stressiger als das Tandem-Gleitschschirmfliegen selbst. Zurück in Hongkong erlebte er Superlativen wie die längste Rolltreppe der Welt mit 800 Meter Länge und bewunderte zum Abschluss die weltberühmte nächtliche Skyline der Sieben-Millionen-Metropole.