Glatten bekommt Vollanschluss

Von Eberhard Wagner

Waldachtal. Der Zweckverband Wasserversorgung Haugenstein (ZV WVS) hat in seiner öffentlichen Sitzung am vergangenen Mittwoch im Feuerwehrhaus Waldachtal dem "Vollanschluss" der Gemeinde Glatten an die Wasserversorgung zugestimmt und einstimmig beschlossen.

Ein guter Tag für die Gemeinde Glatten, denn rund zehn Jahre dauerte es, bis die Voraussetzungen dafür gegeben waren. Glattens Bürgermeister Tore-Derek Pfeifer zeigte sich daher auch erleichtert und dankbar: "Seit vielen Jahren haben wir unterschiedliche Wasserqualitäten in Glatten, was natürlich auch zu Benachteiligungen der Betroffenen führt."

Versorgungssicherheit mit Frischwasser

Die "Niederzone" Glattens wird bisher von einer eigenen Quelle in Glatten versorgt. Der nun angestrebte Vollanschluss Glattens wird wesentlich zur Versorgungssicherheit mit Frischwasser beitragen und diese auch langfristig garantieren können. Die Wasserqualität wird steigen und einheitlich für alle Haushalte sein. Auch im Bereich der Löschwasserverfügbarkeit wird sich der Vollanschluss an Haugenstein für Glatten bemerkbar machen: "Wir werden rund 1,3 Millionen Euro dafür investieren", gab Pfeifer zu Protokoll. Bereits in der nächsten Woche will der Bürgermeister seinen Gemeinderat entsprechend informieren und den Weg zum Bau eines Speichers ebnen. Dieser bleibt auch im Eigentum der Gemeinde und wird nicht in das Vermögen des Zweckverbandes einfließen.

Mit dieser Entscheidung werden sich auch die Bezugsrechte für Glatten erhöhen. Damit einher geht auch eine Änderung der Sitzverteilung in der Verbandsversammlung, die an die Bezugsrechte gekoppelt sind. Die Verbandsversammlung soll weiterhin aus 20 Personen bestehen:

Härtegrad wird verbessert

Die Mitgliedsgemeinden Horb und Schopfloch werden je einen Sitz an Glatten abgeben und daher künftig (ab 2017) nur noch vier Vertreter entsenden. Glatten wird aufgrund der erhöhten Bezugsrechte statt drei nun fünf Stimmen im Rat haben. Die Gemeinde Waldachtal hält weiterhin sieben Sitze.

Diese Änderungen treten jedoch erst mit der angestrebten Umsetzung bis Januar 2017 in Kraft. Der neue Vorsitzende des ZV WVS, Klaas Klaassen, sieht viele Vorteile im beschlossenen Vollanschluss Glattens: "Der Härtegrad des Wassers wird verbessert, da wir den Anteil des Frischwassers aus der kleinen Kinzig erhöhen. Glatten erhält eine zukunftsfähige Wasserversorgung mit entsprechender Versorgungssicherheit und obendrein verkauft der Verband mehr Wasser."

Klaassen ist zuversichtlich, dass bis zum Dezember 2016 alle baulichen Maßnahmen und damit auch die Voraussetzungen zum Vollanschluss der Gemeinde Glatten abgeschlossen sind. "Dies alles wird positive Auswirkung auf die Mitgliedsgemeinden haben", sagte Klaassen abschließend.