An mehreren Einsatztafeln und mit einem effektiv arbeitenden Führungsstab koordinierte die Feuerwehr Waldachtal die Übungs-Katastropheneinsätze. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

Alle Einsätze bei Kreisübung mit Disziplin und voller Mannschaftsstärke gemeistert / Einziges Problem: Waldachtal hat viele Funklöcher

Von Eberhard Wagner

Waldachtal. Zum ersten Mal in Baden-Württemberg fand eine gemeindeübergreifende Feuerwehrübung für Katastrophenfälle statt. Der Landkreis Freudenstadt hat in dieser Eigenschaft am vergangenen Samstag eine Vorreiterrolle eingenommen, dessen Beispiel wohl andere Landkreise noch folgen werden – Waldachtal war natürlich dabei.

In Waldachtal war die freiwillige Feuerwehr unter Kommandant Franz Wittich und Abteilungsleiter Marco Nofz ab 15 Uhr im Einsatz zu zahlreichen Übungseinsätzen. Dabei musste auf schnell aufeinanderfolgende Notrufe ebenso reagiert werden wie auf die verschiedenen Notfallszenarien, die von Windbruch über Kellerüberflutungen durch Wasser sowie andere Notfällen reichten. Ganz bewusst wurde dabei auf Szenarien von Menschenrettung verzichtet.

Sechs Fahrzeuge waren rund um die Uhr im Einsatz

Für Nofz und Wittich stellte sich schnell heraus, dass ihre Abteilung mit Unterstützung der Salzstetter Abteilungswehr, die ebenfalls mit ihrem Fahrzeug den ganzen Tag im Einsatz war, für derartige Naturkatastrophen gut aufgestellt ist. Insgesamt schickte die Feuerwehr sechs Fahrzeuge rund um die Uhr in den Einsatz, die von sieben Führungskräften zwischen der Leitstelle und dem Führungsstab eingesetzt wurden. Die Mannschaften hatten bei ihren Einsätzen auch die Aufgabe, die Szenarien so realistisch wie möglich durchzuspielen und dabei die entsprechende Gerätschaft und geeignete Einsatzmittel zu verwenden. Darüber hinaus sollte beim Einsatz der Treibstoffverbrauch der Fahrzeuge berechnet und festgehalten werden.

Für die Mannschaften der Feuerwehr Waldachtal war dieser Einsatz ebenso eine Premiere wie für ihren Führungsstab. Nofz und Wittich zeigten sich jedoch zufrieden und sogar beruhigt, dass die Koordinierung der Einsätze nach der Reihenfolge ihrer Priorität ohne aufkommende Hektik sukzessive abgearbeitet wurden.

Dabei wurden, so Nofz, die vorhandenen Mittel und Geräte der Feuerwehr sinnvoll und effektiv eingesetzt. Insgesamt 39 Einsatzorte in Waldachtal wurden bis 18.15 Uhr angefahren und abgearbeitet. Kreisbrandmeister Frank Jahraus mit Bernhard Schmieg (Leiter des Ordnungsamts FDS und ehemaliger Stadtbrandmeister) überzeugten sich vor Ort von der Leistungsbereitschaft ihrer Kameraden.

Einzig die teilweise sehr hohen Störgeräusche und Überreichweiten des lokalen Funkkanals erschwerten die Einsätze im Waldachtal. Hier gibt es offensichtlich viele Funklöcher, sodass die Kameraden zum Teil mit ihren Mobilfunktelefonen vom Einsatzort telefonieren mussten. Dieses Problem ist jedoch erkannt und wurde auch in der anschließenden Nachbesprechung im Feuerwehrhaus Waldachtal angesprochen.