Freizeit: Waldachtaler Fans sind beim Trainingslager des VfB hautnah dabei / SF-Coach will von Profis lernen

VfB II-Pressesprecher Jens Marschall bestätigte das Wohlfühlen der 20 Stuttgarter Fußballer und elf Team-Verantwortlichen bei idealen Bedingungen in Salzstetten: "Es ist durchaus vorstellbar, dass wir wieder nach Salzstetten kommen. Die Entfernung zu Stuttgart ist ideal. Es passt alles. Der Platz ist gut. Da haben wir schon ganz andere Erfahrungen gemacht."

Waldachtal-Salzstetten. Der 44-jährige Stuttgarter VfB II-Mediendirektor meinte, auch im Viersterne Vital- und Wellnesshotel Albblick sei alles bestens. Die Köche dort servieren Essen nach dem vom VfB vorgegebenen Plan: "Fisch, Pute, Hühnchen, Rind und Kohlenhydrate kommen auf den Tisch. Es gibt keine Cola, kein Eis, kein Dessert."

Das Herz von Salzstettens VfB-Fan-Urgestein Siegfried Kreidler pocht seit über 60 Jahren für seinen Lieblingsverein. Hoch erfreut zeigte er sich, als seine Rot-Weißen zur Trainingswoche in seine Heimatgemeinde kamen. 1954 besuchte der inzwischen 76-Jährige erstmals das Neckarstadion. Seither fiebert er bei allen Fußballspielen der Profis mit. Ein VfB-Fan aus Leib und Seele. Stolz zeigte er vor Ort Fotos von der Einweihung des Haupt-Sportplatzes beim Sportheim vor 50 Jahren: Es war der 30. Juli 1967, als beim Einweihungsfest die VfB-Amateure gegen eine A-Klasse-Auswahl (Bezirksliga) 7:1 gewannen.

Natürlich zogen auch die treuen VfB-Anhänger vom Fanclub "Salzstetter Jungs" um Klaus Kreidler auf, um beim Training zuzuschauen. Auch VfB-Fan Lothar "Fricke" Stoll, der frühere Salzstetter Top-Fußballspieler und heutige Greenkeeper der Anlage, schaute den Profikickern aus der Landeshauptstadt bei ihren Trainingseinheiten zu.

Salzstettens Bezirksligatrainer Mustafa Naim hat sich extra eine Woche frei genommen, um jeden Tag den Trainingsbetrieb der Andreas Hinkel-Truppe hautnah zu verfolgen: "Ich möchte bei jeder Trainingseinheit dabei sein, um zu lernen." Der 30-jährige Nagolder Ex-Verbandsligaspieler ließ sich auch von zeitweise starken Regengüssen nicht abhalten, seinen Beobachtungsposten zu verlassen und schrieb eifrig in sein Notizbuch. Er spannte einfach einen großen Regenschirm über seinen Stuhl auf. Das Interesse und der Wille, zu lernen, von Salzstettens Bezirksliga-Trainer fand VfB II-Cheftrainer Andreas Hinkel im Gespräch mit unserer Zeitung "prima". Salzstettens Bezirksligaspieler Steffen Kübler kommentierte als Zaungast das hohe Tempo: "Die VfB-Spieler sind nicht nur schnell mit dem Ball, sondern auch schnell im Kopf."