Dackeldame Emma war das erste Opfer des Anschlags. Inzwischen hat sie sich von den Auswirkungen der Vergiftung erholt. Foto: Wagner

Jagdpächter warnt davor, im Spitalwald Haustiere auszuführen. Polizei nimmt Hinweise entgegen.

Waldachtal-Salzstetten - Ein Tierquäler legt in Waldachtal seit Wochen vergiftete Köder aus, offenbar mit der Absicht, Hunde zu töten. Bislang sind drei Fälle bekannt, in denen Tiere geschädigt wurden.

Zuerst traf es Anfang Juli die Dackeldame Emma im Revier des Salzstetter Spitalwalds von Wilhelm Krauss: "Anfangs dachte ich noch an Zufall", erklärt der Jäger. "Manchmal kann es vorkommen, dass ein Hund etwas aufnimmt, was ihm nicht bekommt. Dann aber waren die Anzeichen so gravierend, dass ich nach Nagold zum Tierarzt fuhr."

Nur wenige Tage später lag dann der eindeutige Befund vor. Emma musste wohl einen vergifteten Köder gefressen haben. Am Dienstag, 17. Juli, dann der nächste Fall: Diesmal traf es Wachhund Alex, ebenfalls ein Tier des Waidmanns Krauss. "Alex kehrte nicht mehr zurück zur Hütte – ich wusste, da ist etwas Schreckliches passiert", schildert Krauss. Am nächsten Tag fand er sein Tier bewusstlos in einem Graben liegend. Sofort ging es zum Tierarzt, der den Rüden im letzten Moment retten konnte. "Jetzt ist es gewiss, dass ein oder mehrere Täter seit Wochen Giftköder in unserem Revier auslegen", sagt Krauss. Damit nicht genug.

Hunde sollen möglichst an Leine gehalten werden

Am letzten Montag erwischte es Dackeldame Bonni, den Hund des Pächtersohns. Krauss hat deshalb nun den Polizeiposten Pfalzgrafenweiler informiert und Anzeige gegen unbekannt gestellt. "Ich mache nun auch verstärkt nachts Runden im Revier", kündigte Krauss Maßnahmen an. "Vielleicht finde ich ja so heraus, wer sich zu nächtlicher Zeit hier herumtreibt."

Etwas anderes bleibt ihm kaum übrig, denn nicht nur seine Hunde sieht er in Gefahr. "Ich appelliere an alle Hundebesitzer, die im Spitalwald ihren Spaziergang machen, ihre Hunde künftig an der Leine zu halten." Er empfiehlt, vorläufig den Spitalwald zwischen Salzstetten und Oberwaldach mit Hunden zu meiden, da er nicht ausschließen kann, dass noch mehr vergiftete Köder ausliegen. Der Polizeiposten in Pfalzgrafenweiler habe inzwischen die Ermittlungen aufgenommen und nehme Hinweise zu verdächtigen Handlungen und Personen entgegen, Telefon 07445/8 54 20.

Ähnliche Fälle von Tierquälerei ereigneten sich in Ulm und in Metzingen (Kreis Reutlingen). In Ulm hatte ein Unbekannter mit Stecknadeln gespickte Saitenwürste ausgelegt. Eine Hündin wurde verletzt. Weitere mit Nadeln versehen Würstchchen wurden in Metzingen gefunden. Über die Beschaffenheit der Köder in Waldachtal herrscht noch Unklarheit.