Der Bereich um die Oberdorfstraße in Salzstetten ist auch durch die Ausweisung im Schulwegeplan ein heißer Kandidat für eine bereichsumfassende 30er-Zone. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortschaftsrat schiebt Entscheidung auf / Thema soll bei der Bürgerversammlung im März diskutiert werden

Von Eberhard Wagner

Waldachtal-Salzstetten. Das Thema von 30er-Zonen ist in Salzstetten immer wieder ein Thema. Bereits 1997 befasste sich der damalige Rat damit, doch bis heute gilt auf allen Gassen und Wegen Salzstettens (mit wenigen Ausnahmen) Tempo 50.

Einen echten, verkehrsberuhigten Bereich gibt es im Neubaugebiet "Im Erlen", wo nur Schrittgeschwindigkeit erlaubt ist und Fußgänger Vorfahrt haben. Einen abgegrenzten Bereich mit Tempobeschränkung auf 30 gibt es an der Grundschule (Panoramastraße) sowie am Tumlinger Weg (Hotel Panorama). Das war es auch schon weitgehend mit Tempo 30 in Salzstetten.

"Ich weiß, wir tun uns schwer damit", konstatierte Ortsvorsteher Wolfgang Fahrner am vergangenen Mittwoch in der öffentlichen Sitzung. "Einige sind radikal gegen 30er-Zonen, andere ohne Ausnahme dafür."

"Wer kann da noch 50 fahren?"

Das Problem an den 30er-Zonen ist, dass sie nur zusammenhängend und flächendeckend für ein komplettes Gebiet errichtet werden können und dabei für den Verkehrsteilnehmer klar ersichtlich sein müssen. Im Nachbarort Tumlingen sind seit Jahren alle Orts- und Nebenstraßen (außer der Ortsdurchfahrt K 4702) zur 30er-Zone ausgeschildert worden. Die Maßnahme hat sich dort seither bewährt.

Salzstettens Gremium sprach sich bereits im letzten Jahr dafür aus, ein zusammenhängendes Konzept zu erarbeiten. Auf jeden Fall soll dabei auch der Schulwegeplan eine große Rolle spielen. Während einigen Räten (wie etwa Markus Fischer, Sigrid Luger) lokal begrenzte Tempobeschränkungen entlang des Schulweges ausreichend erscheinen, plädieren andere für echte 30er-Zonen. Rat Roger Ganszki steht der Einrichtung von 30er-Zonen kritisch gegenüber und nannte als Beispiel die Oberdorfstraße. Dort kreuze ein Schulweg, die Straße sei eng und obendrein oft auch von Pkw der Anwohner zugeparkt. "Wer kann da noch 50 fahren?", fragte er in die Runde. Die örtliche Begebenheit dort regle damit auch die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer. Eine weitere, enge Straße ist die Dorfstraße, welche die Hauptstraße mit dem Tumlinger Weg verbindet. Auch hier sind theoretisch 50 km/h erlaubt, werden aber aufgrund der Unübersichtlichkeit und Fahrbahnbreite kaum gefahren. Jetzt sollen es die Bürger richten.

Wie bereits in der Novembersitzung des letzten Jahres angedacht, soll das Thema den Bürgern auf der 8. Bürgerversammlung am 22. März vorgestellt werden. Hier soll dann die Meinung, der Willen und der Auftrag des Bürgers eingeholt werden. Die Ortschaftsverwaltung wurde beauftragt, ein entsprechendes Konzept zur Bürgerversammlung zu erarbeiten, in dem den Bürgern auch die rechtlichen Grundlagen dargestellt werden können. Eines ist jedoch deutlich geworden: Stückwerk darf es nicht geben. Wenn man sich bei den Geschwindigkeitsbeschränkungen ausschließlich am Schulwegeplan orientiere und viele kleine Bereiche mit Tempo 30 belege, dann sei das Landratsamt Freudenstadt keineswegs begeistert davon, warnte Fahrner das Gremium.

So wird am Ende die Meinung der Bürger im März ausschlaggebend dafür sein, ob Salzstetten künftig zusammenhängende 30er-Zonen errichten wird.