Drei Chöre des Liederkranzes Salzstetten vereinten sich zu Händels-Lobpreis-Werk "Die Himmel rühmen" in der St. Agatha-Kirche in Salzstetten und in der Jakobskirche in Pfalzgrafenweiler. Fotos: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Stehende Ovationen für drei Chöre des Liederkranzes in Salzstetten und Pfalzgrafenweiler / Ronald Brose setzt virtuosen Glanzpunkt

Von Walter Maier

Waldachtal-Salzstetten/Pfalzgrafenweiler. Ein grandioses Kirchenkonzert bot der Liederkranz Salzstetten mit seinen drei Chören in der St. Agatha-Kirche in Salzstetten und in der St. Jakobskirche in Pfalzgrafenweiler.

Die Besucher in drn vollbesetzten Kirche dankten mit stehenden Ovationen den 50 Sängerinnen und Sängern. Spürbar war die Handschrift eines Könners, des musikalischen Leiters Victor Brose, der auch die Arrangements geschrieben hatte.

Für ein Glanzlicht sorgte der 19-jährige mehrfache Preisträger von Musikwettbewerben, Ronald Brose, als Virtuose auf der Violine. Als einen fulminanten Ritt auf den Saiten präsentierte er das "Praeludium und Allegro" von Fritz Kreisler (1875-1962) im Stil von Gaetano Pugnani. Tosender Applaus war im gewiss.

Für ein harmonisches und strahlendes Klangbild sorgten die Instrumentalisten: Pianistin Margarethe Budzinski, Violinist Ronald Brose, Cellist Michael Schmelzle, Violistin Hanna Kaupp (15) und Robin Luger am Cajon. "Streicher passen gut dazu", fand Dirigent Victor Brose, der aus dem Kirchenkonzert herausholte, was möglich war.

Sehr einfühlsam mit Versen, treffenden Zitaten und Gebeten schmückte Christian Ehl seine Moderation. Er zitierte die Augustinus-Worte "Wer singt, betet doppelt." Vorsitzende Adelheid Singer bekräftigte, dass alle drei Chorgruppen sehr intensiv getragene und beschwingte Chorsätze einstudierten, um ein abwechslungsreiches Konzert bieten zu können.

Alle drei Chöre ließen die Zuhörer daran teilhaben, wie Komponist Ludwig van Beethoven die "Himmel rühmen" zum Lobpreis des Schöpfers der Welt erklingen ließ. Eine Aufführung mit Gänsehaut-Feeling. Das Leitwort des Konzertes "Jubilate Deo", das Mozart schon als 13-Jähriger komponierte, griff der gemischte Chor mit seinen 26 Aktiven auf.

Das Spektrum reichte bis zum "Ave Verum", das Mozart in seinem letzten Lebensjahr mit 35 Jahren schuf. Das "Ave Maria" gab es für die Hörer in der Version des Komponisten Giulio Caccini.

Im neuen schwarz-cremefarbenen Outfit zauberte die Frauenchor-Gruppe Impuls mit "Halleluja" von Leonard Cohen poppige Gospelmusik in den sakralen Raum. Ursprünglich spielte David die Melodie für Gott auf einer Harfe. Victor Brose arrangierte das Chorwerk für den dreistimmigen Frauenchor. Die 21 Frauen sangen leidenschaftlich den Song "What a friend we have in Jesus". Mitwippen im Rhythmus, der ins Blut geht, konnten die Zuhörer bei der Schwarzwälder Pop-Ballade "Liebe ist unendlich" und dem Song „Herr deine Gnade". Von der Hoffnung auf Freiheit und Frieden handelte die Impuls-Zugabe "Liberatio".

Stimmkräftig wagte sich der Shanty-Chor an den Grand-Prix-Sieg-Song "Salve Regina", mit dem der Südtiroler Startenor Rudy Giovannini den Durchbruch schaffte. Den Riesen-Hit "World" von den Bee Gees holten die 13 Sänger in die Waldachtalgemeinde. Etwas fürs Herz boten die Shanty-Sänger mit dem berührenden Titel "Zeit", verstärkt durch Salzstetter Background-Sängerinnen. Vernehmbar war das Ticken der Uhr.

Wenig nach stand der Zugabe-Titel "Unsere Welt braucht den Frieden". Alle Chöre intonierten zum Abschluss "Ich bin bei dir", ein Lied das jedem Menschen Hoffnung gibt. Vokalisten und Instrumentalisten belohnten das aufmerksame Auditorium mit der Zugabe "Das Licht der Liebe", einer Hymne über die Liebe Gottes zu uns Menschen. Einen besseren Schlussakkord, als das irische Segenswunschlied "Gott möge seine schützende Hand über uns halten" konnte es nicht geben. Alle Konzertbesucher erhoben sich zum gemeinsam gesungenen "Großer Gott, wir loben dich". Die drei Chöre ernteten ein begeistertes Echo.

Martin Huss hielt bei der anschließenden Feier im Gemeindehaus in Versform die Laudatio auf den Dirigenten und die Vorsitzende sowie auf die über 50 Aktiven aus 15 Orten, die in den drei Chören des Liederkranzes Salzstetten allesamt eine Gala-Vorstellung abgaben.