In der Christuskirche führte der Ökumenische Kinderchor Waldachtal ein Mäuse-Musical auf. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Ökumenischer Kinderchor Waldachtal führt das Musical "Mäuse in der Christuskirche" auf

Von Walter Maier

Waldachtal-Tumlingen. Mäuse in der Christuskirche – oder haben wir das alles nur geträumt? Ein wahres Katz- und Mausspiel veranstalteten Kinder im Sakral-Bau von Tumlingen-Hörschweiler.

Der ökumenische Kinderchor Waldachtal führte unter der Leitung von Katharina Wilding lebhaft das Kindermusical "Mäuse in der Christuskirche" auf. Und die rund 80 Zuschauer amüsierten sich köstlich.

Passend zum Erntedankfest hatte Musikpädagogin Katharina Wilding, die auch den evangelischen Kirchenchor in Waldachtal leitet, ein 45-Minuten-Spektakel aus dem Hut gezaubert, das Akteure und Zuhörer gleichermaßen begeisterte. Die singfreudigen tierischen Protagonisten verdienten sich großen Beifall für manchen Überraschungs-Effekt in ihrem pfiffigen Singspiel.

"Leckeres Essen: So gut wie hier ist es uns noch nirgends gegangen"

Meistens entdeckt man die Nager und ihre Verstecke erst, wenn es schon zu spät ist. Zum Erntedankfest war der Tisch natürlich reichlich gedeckt: Ein Festmahl für die hungrigen Tiere, die von allen Seiten herein huschten. "Leckeres Essen: So gut wie hier ist es uns noch nirgends gegangen." Furchtbar laut empfand es die Mäuseschar, als die Tumlinger Organistin Margrit Baur auf der Vleugels-Orgel aus dem Jahr 2000 spielte. Lautes Orgelspiel und Liturgie wollten sich die grauen Mäuse nicht gefallen lassen. Sie hielten sich die Ohren zu.

Plötzlich, mitten im Gottesdienst beim Gemeindelied "Wach auf" brach Panik aus, als eine Frau aufschrie: "Iiiih! Eine Maus!". Fluchtartig verlassen ganze Reihen die Kirchenbänke in Richtung Ausgang. Viele empörten sich: "Da hört doch alles auf. Noi, soo ebbes. Des gibt’s ja net."

Konsterniert stellten Pfarrer, Laienvorsitzender und Mesnerin fest: "Wo eine Maus ist, können noch mehrere Mäuse sein." Jene ziehen mittlerweile Grimassen und singen ihr Mäuselied: "Wir wohnen im Gehäuse der alten Orgel drin. Wir sind die Kirchenmäuse und machen alles hin. Der Mesner soll ruhig toben, der fängt uns doch nicht ein."

Angesichts der Mäuseplage in der Christuskirche wurde flugs eine Krisensitzung des Kirchengemeinderates einberufen. "Ungeheuerlich", meinte die Kirchenpflegerin. Im Ratsgremium, dargestellt von den Aktiven der Mädchen-Jungschar "Kirchenmäuse", wurde gestikuliert, bis das Patentrezept gefunden war. Man müsse wachsam sein, mehr Mesner einstellen und eine Miezekatze her tun. Die Katze (Anna Bohnet) ließ sich aber von den Mäusen um den Finger wickeln. Schließlich feierten Katze und Mäuse Feste und tobten in der Kirche herum und machten sich über den Kirchengemeinderat lustig. Als Freunde, ganz heimlich, schlichen sie alle wieder fort an einen anderen Ort.

Und in der Realität? Pfarrer Markus Arnold und Mesnerin Anna Wieler räumten ein, dass die Christuskirche in Wirklichkeit nicht mäusefrei ist. In der Vergangenheit gab es tatsächlich Spuren der unliebsamen Gäste. Auch auf die Pfeifen der neuen Vleugels-Barockorgel von 2000 war davon betroffen. Doch die Katze (Anna Bohnet) hat es jetzt wohl geschafft, die letzten Eindringlinge aus dem Kirchenschiff zu vertreiben.

Sehr zum Gelingen des Musicals der evangelischen Kirchengemeinde trugen die Instrumentalisten Lena Kugler (Querflöte), Ulrike Maurer (Violine), Maximilian Hess (Violoncello) und Margrit Baur (Orgel) bei.

Gesamtleiterin Katharina Wilding wandte sich hocherfreut an die kleinen Akteure: "Das habt ihr fantastisch gemacht!" Ein halbes Jahr intensives Proben hat sich gelohnt. Wilding dankte auch ihrer "rechten Hand" Vanessa Brieskorn sowie Sanja Würfele wie auch dem Helfer-Team, Diakon Ralf Hornberger und Mesnerin Anna Wieler. Pfarrer Markus Arnold lobte die gelungene Aufführung der sechs- bis Elfjährigen und ihre agile Leiterin Katharina Wilding.