Wie schwer ist eigentlich so ein Reifen? Das interaktive Programm des Projekts zum sicheren Busfahren soll die Wahrnehmung der Schüler schärfen. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

Erziehung: Kinder lernen bei Projekttagen zum Thema Busfahren anschaulich typische Gefahren kennen

Bereits zum zwölften Mal finden die Projekttage zum Thema Busfahren durch die Kooperation von Schulen, dem Verkehrsbetrieb und Reiseunternehmen Schweizer in Waldachtal, der Kreisverkehrswacht Freudenstadt und dem Polizeipräsidium Tuttlingen statt.

Waldachtal-Lützenhardt. Hintergrund der Aktion sind präventive Maßnahmen. Vor allem die Fünftklässler, welche erstmals mit dem Bus in die Schule fahren, erleben ihren Schulweg oftmals als Stress und Unterdrückung: Dies auch in Verbindung mit älteren Schülern, die ihre Überlegenheit beim Einsteigen und Platz sichern im Bus mühelos und rücksichtslos ausspielen. Damit sich dieses Verhalten im zunehmenden Alter der jüngeren Kinder nicht überträgt, soll konkret veranschaulicht werden, welche Gefahren beim Gedränge an der Haltestelle entstehen können.

Ebenso sollen mit den Präventivmaßnahmen die Missverständnisse zwischen Schülern und Busfahrern beseitigt werden. So lassen sich beispielsweise die Türen der Busse bei einem Gegendruck – erzeugt durch das Gedränge beim Einsteigen – aus Sicherheitsgründen nicht öffnen. Von außen entsteht jedoch oftmals der Eindruck, der Busfahrer würde die Türen absichtlich nicht öffnen. Neben dem Umgang mit Fahrplänen wurde unter anderem über Themen rund um die Haltestelle, Sachbeschädigungen, Vandalismus sowie über die Sicherheitseinrichtungen im Bus ausführlich referiert.

Des Weiteren sollten verschiedenste Demonstration über das Ein- und Aussteigen, eines Perspektivwechsels mit dem Busfahrer und der Sicherheit im Bus das Bewusstsein der Schüler schärfen.

Kinder konnten sich interaktiv in Vorträge einbringen

In vier Stationen auf dem Gelände und im Verwaltungsgebäude des Unternehmens Schweizer konnten sich die Kinder zum Teil interaktiv in die Vorträge und Demonstrationen einbringen. Vor allem wollen die Polizeibeamten Matthias Klumpp, Wolfgang Franz, Michael Scheuermann und Karl Müller von der Polizei Freudenstadt, dass die Kinder Gefahrenbereiche rund um den Schulweg erkennen und entsprechend handeln. Die Polizei lobt dabei ausdrücklich das Engagement des Unternehmens, das jedes Jahr aufs Neue Busse und Fachpersonal für das Projekt zur Verfügung stellt. An den fünf Projekttagen, die vergangene Woche stattfanden, wurden die Schüler und ihre Lehrer von den Bussen an den jeweiligen Schulen abgeholt und später wieder dorthin zurückgebracht. Betriebsleiter Gerd Walter koordinierte die Aktion. Die Busfahrer des Unternehmens bestätigen, dass die Projekttage mit den Schulklassen eine echte Verbesserung des Verhaltens zur Folge haben, sobald die Kinder anschaulich auf die Gefahren hingewiesen worden sind.

Besonders beeindruckend für die Kinder war ein simulierter Unfall mit einer Schaumstoffpuppe, die aus dem toten Winkel auf ein fahrendes Fahrzeug trifft und dabei meterweit weggeschleudert wird. Auch das Überfahren eines gefüllten Wasserkanisters mit dem Bus löste großes Erstaunen bei den Schülern aus. "Zum Glück war das nur ein Wasserkanister und kein Bein", betonte einer der Beamten. Auch bei dieser Aktion erhoffen sich die Veranstalter künftig mehr Aufmerksamkeit von den Schülern beim Ein- und Abfahren der Busse an den Haltestellen. Insgesamt neun Schulen mit 424 Schülern der fünften Klassen beteiligten sich an den Projekttagen. In diesem Jahr waren es Realschulen, Gymnasien, Werkrealschulen und Gemeinschaftsschulen aus Horb, Dornstetten, Schopfloch, Pfalzgrafenweiler und Loßburg.