Die drei Kandidaten Florian Müller (links), Nikolaus Geiger und Annick Grassi warteten gestern Abend gespannt auf die Verkündung des Wahlergebnisses. Foto: Schwarzwälder-Bote

Noch amtierender Bürgermeister Hornberger zeigt keine Wehmut / Bürgermeister von Kappelrodeck: "Ich gönne es Waldachtal"

Waldachtal (il). Ein spannender Wahlabend ging zu Ende. Natürlich gab es viele Gratulanten und viel Gesprächsstoff.

Auf Nachfrage bei dem noch amtierenden Bürgermeister Heinz Hornberger, ob nicht doch etwas Wehmut zutage tritt, denn immerhin würde sein Nachfolger heute bestimmt werden, antwortete dieser: "Sie werden es nicht glauben, aber mir ist das Ergebnis völlig egal!"Auf die "kümmerlichen" Wahlbeteiligung angesprochen, hatte Hornberger folgende Worte parat: "Eine nicht gerade zufriedenstellende Wahlbeteiligung der Bürger. Man sollte die Demokratie der Bürger mehr fördern und die Bürger mehr motivieren zu wählen, gerade bei so einer wichtigen Entscheidung für die Gemeinde." Nicht zufriedenstellend könnte man wohl eher als "beschämend" bezeichnen, bedenkt man, dass von 4761 Wahlberechtigten nur 2647 den Weg zur Urne antraten.Das Ergebnis wurde dann mit Jubel empfangen und die Begeisterung der Bürger war sehr deutlich. Bevor Hornberger das Wort an die neu gewählte Bürgermeisterin übergab, fügte er noch einige Sätze und einen Dank in Richtung der ausgeschiedenen Kandidaten hinzu. "Es war ein sehr fairer Wahlkampf und ich bedanke mich bei den Kandidaten für ihre Kandidatur!"Hornberger wird sich auch, wenn von Grassi gewünscht, in der ersten Zeit zur Verfügung stellen, um ihr den Einstieg zu erleichtern. "Eine neue Ära beginnt und ich bin nunmehr Vergangenheit, dennoch stehe ich Ihnen gerne bis zu meinem Ruhestand am 12. November beratend zur Verfügung. Auch wird der Gemeinderat von Waldachtal hinter der neuen Bürgermeisterin stehen und diese unterstützen."Des Weiteren wünschte er Grassi viel, viel Glück und weiterhin den Rückhalt ihrer Familie. Annick Grassi, sichtlich gerührt, übernahm nach der Gratulation durch den nunmehr "vergangenen" Bürgermeister das Wort.

Hauptamtsleiter Wolfgang Fahrner sieht das Ende der Wahl eher pragmatisch: "Ich bin nur froh, dass wir nicht noch eine Nachwahl haben, das war meine einzige Sorge!"Grassis früherer Chef, Stefan Hattenbach (Bürgermeister der Gemeinde Kappelrodeck), freute sich sichtlich über das Ergebnis. Auch wenn er nun die Stelle seiner ehemaligen Hauptamtsleiterin in Kappelrodeck neu besetzen muss. Einziger, knapper Kommentar: "Ich gönne es Waldachtal!"

Fast schon wie um ein Zeichen zu setzen und das Zusammenrücken Waldachtals zu demonstrieren, gab es an diesem Abend noch eine weitere Premiere: Erstmals fanden sich nämlich der Musikverein Salzstetten und der Musikverein Cäcilia (Lützenhardt) gemeinsam vor dem Tumlinger Gemeindesaal ein, um der neuen Bürgermeisterin von Waldachtal ein Ständchen zu bringen.