Eva Dettling ist nach 20-jähriger Sängerschaft für den Frauenchor verabschiedet worden. Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirchenchor Salzstetten dankt drei Urgesteinen des Chorgesangs / Zwei Chöre aktiv

Von Walter Maier

Waldachtal-Salzstetten. Drei Urgesteine des katholischen Kirchenchores Salzstetten sind bei der Hauptversammlung für insgesamt 170 Jahre geehrt worden.

Maria Renner und Gisela Zepp leihen seit 65 Jahren dem Chor ihre Sopranstimmen. Pfarrer Anton Romer und Diakon i.R. Wilhelm Pöndl überreichten unter großem Beifall den Ehrenbrief von Bischof Gebhard Fürst und den Ehrenbrief des Cäcilienverbandes.

Für 40 Jahre aktives Singen im Bass wurde Hugo Dettling mit dem Ehrenbrief des Cäcilienverbandes und der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet. "Er ist der Benjamin von den drei Geehrten", kommentierte Kirchenchor-Vorsitzender Egon Essig humorvoll. Er dankte für ihre Treue mit Geschenken und hob hervor: "Sie sind ganz wichtige Stützen in ihren Stimmen." Pfarrer Romer sagte ein "Vergelts Gott".

Die Dienstälteste Sängerin Rosa Spohn mit mehr als 70 aktiven Jahren bezeichnete Vorsitzender Essig als "großes Vorbild an Treue und Zuverlässigkeit".

Verabschiedet wurde Eva Dettling, die seit 1995 aktiv im Frauenchor mitwirkte. Für seine 14-jährige engagierte Tätigkeit als Chorleiter seit 2000 durfte Christoph Schmitz ein Präsent in Empfang nehmen. Hans Dausch dankte dem Vorsitzenden Egon Essig für sein souveränes und besonderes Engagement, in dem viel Herzblut stecke.

Bei der Hauptversammlung des Kirchenchores mit seinen 26 Aktiven und des Frauenchores mit 15 Sängerinnen zeigte sich Egon Essig besorgt über die Zukunftsfähigkeit des Frauenchors, der bei Beerdigungen singt. Er sprach den Vokalistinnen, die 20 Jahre durchgehalten haben, ein Kompliment aus. Der Frauenchor der katholischen Kirchengemeinde sei wichtig für die Gemeinde. Es fehle an Stimmen.

Essig war es eine besondere Freude, Alfred Wehle (Bass) als Neuzugang im Kirchenchor seit Mai 2014 begrüßen zu können – und Wiedereinsteigerin Edith Gebauer. Er lobte die gute Probendisziplin, die besser sei als beispielsweise im Jahr 1971, als bei 32 Chormitgliedern nur ein Probenbesuch von 58 Prozent zu Buche stand. Mit 13 Sängern habe Salzstetten den Projektchor zur Primiz von Florian Störzer verstärkt. Chorleiter Christoph Schmitz zeigte auf, welche kirchlichen Feste der Kirchenchor musikalisch umrahmt hat.

Jüngst führte der Chor zu Ostern die Cäcilien-Messe auf und gestaltete die Maiandacht unter anderem mit einem ergreifenden "Ave Maria" mit. Das Berichtsjahr 2014/15 mit 19 Einsätzen, so Schmitz, sei geprägt gewesen durch das neue Gotteslob. Bei den Liedern befinde man sich auf einem guten Weg zwischen Neuem und Bewährtem.

Zukünftig wolle man auch weltliche Chorliteratur einüben. Über das Miteinander der kirchlichen Chöre in der Seelsorgeeinheit freute sich Pfarrer Romer ganz besonders. Er lobte die Salzstetter für ihr starkes Mitwirken. Der Projektchor plane für den Advent 2015 wieder ein Konzert.

Schatzmeisterin Ella Reitz, die für ihre akribische und zuverlässige Mitarbeit gelobt wurde, teilte mit, dass trotz Spenden ein Minus erwirtschaftet wurde, weil nicht mehr so viele Einnahmen aus Beerdigungs-Singen zu verzeichnen waren.

Beide Chöre planen am Samstag, 13. Juni, einen gemeinsamen Chorausflug nach Hirsau, wo Paul Rathgeber durch die Aurelius-Kirche führt, zum Weltkulturerbe Kloster Maulbronn mit Besichtigung, nach Bad Wildbad zur Sommerbergbahn und dem Baumwipfelpfad mit Abschluss in der Linde in Spielberg.

Pfarrer Anton Romer präsentierte einen Live-Mitschnitt über die Eigenkomposition "Zeit für dein Herrgott" seines Bruders Josef. Damit verband er seinen Dank an alle Chormitglieder der St. Agatha-Gemeinde Salzstetten zur Ehre Gottes und zur Freude der Gemeinde: "Zeit Gott zu schenken, das lohnt sich" Er sei dankbar für alle Ehrenamtlichen, meinte der Pfarrer.