Rapper fil da elephant traf mit seinem Auftritt bei den Waldachtaler Jugendwoche genau den Nerv der Jugendlichen. Fotos: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Christlicher Rapper fil da elephant gibt den Teilnehmern der Waldachtaler Jugendwoche moderne Impulse

Von Walter Maier

Waldachtal-Tumlingen. Können Rapper mehr Jugendliche erreichen als der Pastor mit seiner sonntäglichen Predigt? In der Tat: Rap ist eine Sprache, die Jugendliche verstehen. Auch die EC-Jugendarbeit Hörschweiler/Tumlingen ist nun auf diesen Zug aufgesprungen.

Deutsch-Rapper Philip Obrigewitsch drückte der Waldachtaler Jugendwoche unter dem Motto "Ich glaub’s" seinen Stempel auf. Unter seinem Künsternamen fil da elephant befeuerte die Suche nach dem Sinn des Lebens. Er nahm dabei keine antizipierte Haltung ein, sondern animierte die Jugendlichen, selbst wertvolle Inhalte des Lebens zu entdecken. Freilich: Obrigewitsch bekannte sich in seinen Songs als Christ in einer Welt voller Verunsicherungen – auch ein Affront gegen Gangster-Rap.

Mit christlichem Hip-Hop begeisterte der 37-jährige aus Esslingen stammende Vater von drei Kindern mit deutsch-amerikanischen Wurzeln. Er mag es, mit Worten zu provozieren; auch die Frommen. Er rappte schon vor 10 000 Zuhörern, pro Woche wird seine Facebook-Seite 16 000 Mal angeklickt.

Textlich nimmt Fil, der auch Tage als Anarchist erlebte, kein Blatt vor den Mund. Mit dem Songs "Guter Tag", der mit Gott wirklich gut werden könne, und "Stille Nacht", seiner Exegese der biblischen Weihnachtsgeschichte mit einem Kuckuckskind im 21. Jahrhundert, fand er den Weg in die Ohren und Herzen der Zuhörer. Im "Deutsch-Rap-Song" schaukelte er die Jugendlichen hoch in zwei Hälften – die eine mit Ghetto-Rap, die andere mit Party-Hits. Bei wunderschönen perlenden Klavierklängen sprach er im "Hohe Lied" (1. Kor. 13) davon, dass Liebe alles aushält. Besondere Textkultur zeigte er im "Gebet" – a capella in Doubletime-Flow-Geschwindigkeit. Seine Musik ist Poesie und Predigt.

Zu diesem Waldachtaler Rap-Event konnten die beiden Moderatorinnen mit 65 Jugendlichen mehr als zuvor begrüßen. Sie liebten es, bei Hot Dogs und Donats Tischkicker oder auf der Konsole zu spielen, Small Talk zu führen oder zu chillen. Von Referent Bernd Stamm ließen sie sich animieren, persönliche Anliegen aufzuschreiben und den Zettel symbolisch an das Holzkreuz Christi zu nageln. Zuvor griff Stamm Alltagssituationen auf. Jeder, auch unter Freunden, sei mal schnell verletzt oder ausgebootet. Und: "Niemand ist perfekt. Jeder kann sich einmal verfahren. Jeder darf Fehler machen." Gott, das Leben in Person, wolle die Leere füllen und jedem das Leben geben.

Im Video-Clip meinte Gerlinde Ness aus Hörschweiler: "Sünde trennt mich von Gott." Und Alin Kübler sagte im Umkehrschluss, man solle den Abstand zu Gott verkürzen und seinem Wort folgen.

Auf der VIP-Couch Platz nehmen durften Katharina Szafran aus Vesperweiler, Chiara Ziefle aus Cresbach und Shanise Gegenheimer aus Tumlingen als Gewinnerinnen des Foto-Gewinnspiels auf Facebook.

Mit Referent Matthias Lange geht die gut organisierte Jugendwoche "Entschieden für Christus" am heutigen Samstagabend ab 19 Uhr ins Finale.