Die Realschüler aus Baiersbronn trugen mit ihren künstlerischen Bildern über die Karseen zum Gelingen des neuen Jahrbuchs bei. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

Heimatgeschichte: Landkreis Freudenstadt feiert Premiere des neuen Jahrbuchs mit 38 Autoren

Der Landkreis Freudenstadt hat in der Mönchhofsägemühle in Vesperweiler das neue Jahrbuch des Landkreises vorgestellt.

Von Eberhard Wagner

Landkreis Freudenstadt/Waldachtal-Vesperweiler. Landrat Klaus Michael Rückert ließ es sich nicht nehmen, an dem feierlichen Ereignis teilzunehmen. Eingeladen zu der Buchpremiere waren auch die 38 Autoren des Buches. Sie alle trugen zu den zahlreichen Fotodokumentationen, Geschichten und kulturellen Geschehnissen bei, die sich in dem Jahrbuch wiederfinden. Auch in diesem Jahr zeichneten neben Kreisarchivarin Karoline Adler die Redeakteure Elisabeth Marsh, Margarete Nübel und Hans Stahl für das gute Gelingen des Werks verantwortlich.

"Wenn das Jahrbuch kommt, ist bald Weihnachten", stellte Rückert in seiner Ansprache an die Gäste fest. In dem neuen Jahrbuch sei vor allem der Begriff Heimat mit unterschiedlichen Darstellungen gegenwärtiger und vergangener Geschichten dargestellt.

Einen besonderen Dank richtete der Landrat an die Schüler der Realschule Baiersbronn, die mit ihrem Schulleiter Dieter Gauß angereist waren: Sie haben ihren eigenen, persönlichen Eindruck von den geheimnisvollen "Karseen" künstlerisch zu Papier gebracht und damit ihre eigene Sicht auf ihr Heimatgefühl ausgedrückt. Ihre Bilder fanden neben den Geschichten ebenfalls Einzug in das Jahrbuch.

Aber auch die aktuelle Flüchtlingsthematik findet neben zwei weiteren, historischen Berichten in der Rubrik "Flüchtlingsschicksale" Platz. "Schlimme Geschichten" wechseln sich ab mit Kultur und Bildung, Fasnet im Empfingen oder Eisenbahngeschichten. In letzterem Beitrag wird über ein vergessenes Zugunglück berichtet.

Die Mönchhofsägemühle wird in dem Buch als kostbares Kleinod im Waldachtal von Autor Christof Schülke treffend beschrieben, wie Karoline Adler betonte. Insgesamt 32 Beiträge, interessant aufgearbeitet und überaus sorgfältig für den Leser recherchiert, lassen das neue Jahrbuch 2016 zu einer spannenden, unterhaltsamen und lehrreichen Sammlung werden.

Aufgelockert wurde die Vorstellung des Jahrbuchs eingangs der Veranstaltung durch eine Mühlenführung mit Uwe Schittenhelm.

Zur Feier des Tages präsentierte Ortsvorsteher Hermann Friedrich (Aach) seinen sogenannten Migrantenchor unter der Leitung von Thomas Müller. "Wir sind heute nicht vollzählig", gestand Friedrich. "Aber wir haben einen Afghanen, zwei Sänger aus Gambia, einen Iraker, einen Badener, einen Franken und einen Schwaben dabei. Der Rest unseres Chor besteht aus Syrern." Die Gesangseinlagen konnten sich durchaus hören lassen; selbst das "Klappern der Mühle am rauschenden Bach" wurde von den Flüchtlingen gestemmt. Die Gäste mussten sich danach nicht mehr lange gedulden, bis Norbert Hinrichs vom Geiger-Verlag die ersten Bücher an die Autoren austeilte.