Der Herrgottschnitzer von Salzstetten sagt leise servus: Franz Fischer Archiv-Fotos: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Franz Fischer ist im Alter von 82 Jahren gestorben / Mehr als 25 Jahre lang Feuerwehrkamerad

Waldachtal-Salzstetten (wm). Für den Herrgottschnitzer von Salzstetten ist der irdische Lebensweg zu Ende gegangen. Holzbildhauer Franz Fischer ist im Alter von 82 Jahren verstorben. Am heutigen Mittwoch ist die Trauerfeier.

Im Glauben und Vertrauen auf seinen Erlöser hat der gläubige Katholik sein Talent eingesetzt. Zeugen seiner Schaffenskraft sind einige Christus-Korpusse in seiner Heimatgemeinde. Wegkreuze erinnern an seine Handwerkskunst. Franz Reinhold Fischer gilt als Schöpfer des Kolping-Kreuzes an der Ecke Kreuzacker Straße/Ziegeltalstraße. Seinen ersten Korpus fertigte er für Eugen Maier und er fand seinen Platz an der Ecke Lange Furch/Freudenstädter Straße, einem Traditions-Standort für Wegkreuze. Auch das Mühle-Kreuz hat der Holzbildhauer aus der Kreuzackerstraße geschaffen. Eine eindrucksvolle Christusfigur am Kruzifix im Tumlinger Weg in Salzstetten grüßt die Vorbeigehenden: Diese Kreuz-Anlage "Im Bürgle" wird bis heute noch von der Familie, aktuell seinem Sohn Rainer gepflegt. Fischer restaurierte auch Korpusse, so für Sammler und Maler Eugen Dettling in Altheim und überraschte regelmäßig seine Frau Sieglinde und die Familie mit Novitäten wie Madonnen, Wiegen, Puppenstuben, Wandbildern, kunstvollen Schränken und einer bezaubernden Haus-Krippe. Auch die Spardose für den Förderverein Salzstetter Schlössle, so Eugen Maier, stammt von Franz Fischer.

Mehr als 25 Jahre lang stellte er sich als Bürger in Uniform bei der Freiwilligen Feuerwehr seiner Heimatgemeinde in den Dienst der Allgemeinheit. Seit fast 50 Jahren ist er Mitglied im Verschönerungsverein. Früher hat er einige Jahre im Liederkranz gesungen und seit vielen Jahren ist er passives Mitglied im Musikverein. Unter der Ära von Lehrer Leopold Alber stand er als Laienschauspieler auf der Theaterbühne, so auch in "Carmen". Seit mehr als einem halben Jahrhundert ist er Mitglied der Volksbank.

Geboren wurde der Holzbildhauer und Dreher im Oktober 1932 als zweitältester Sohn von Barnabas und Kreszenz Fischer. Aufgewachsen ist er mit seinen Geschwistern Benno (1930), Otto (1934), Paul (1937) und Alwin (1942). Schwester Anna ist wenige Monate nach ihrer Geburt 1940 gestorben. 1959 heiratete er Sieglinde Maria, geborene Friedel, aus Salzstetten. Aus der Ehe gingen vier Kinder, die Zwillinge Rainer (1959) und Oswald (1959), Wilma (1961) und Dieter (1966) hervor. Um ihren Opa trauern die drei Enkelkinder Lisa, Jana und Leonardo.

Den Beruf des Holzbildhauers erlernte er bei Franz Wehle in Salzstetten. Um seine Lehre abzuschließen ist er täglich mit dem Fahrrad nach Schramberg gefahren. Dort war er auch als Geselle tätig. 42 Jahre lang arbeitete Franz Fischer bei Frank plastic in Salzstetten als Dreher und Einsteller von Serienfertigungen. Überhaupt: Er war einer der ersten Mitarbeiter bei dem von Herbert Frank in Salzstetten gegründeten Unternehmen und ein sehr geschätzter und wertvoller obendrein.

Das Requiem für den Verstorbenen hält Pfarrer Anton Romer am heutigen Mittwoch um 13.30 Uhr in der katholischen St. Agatha-Kirche in Salzstetten. Die Beisetzung erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt im engsten Familienkreis.