Ein Name verbindet: Beim großen Treffen der Familiengemeinschaft Dettling in Waldachtal begegneten sich 75 Namensträger und Verwandte, die sich vor der Herz-Jesu-Kirche Lützenhardt zu einem Gruppenbild aufstellten. Fotos: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Geschichte: Höchstes Vorkommen im Kreis Freudenstadt / Über 70 Mitglieder kommen zum Treffen

Das Zusammengehörigkeitsgefühl der Namensträger Dettling und ihrer Verwandten förderte das Jahrestreffen der Familiengemeinschaft in Waldachtal. Der Raum Horb im Kreis Freudenstadt gilt als ihr Stammgebiet.

Waldachtal/Horb. Einen unterhaltsamen Tag erlebte die Familiengemeinschaft Dettling in ihrem Kerngebiet. 75 Mitglieder gaben sich ein Stelldichein im katholischen Gemeindezentrum in der Waldachtalgemeinde Lützenhardt. Älteste Teilnehmerin unter den Mitgliedern aus Deutschland, Schweiz und Frankreich (Elsass) war die 91-jährige Irma Dettling aus Salzstetten. Zehn neue Gäste kamen aus der Umgebung. Einige neue Mitglieder konnte die rund 100 Mitglieder zählende Familiengemeinschaft gewinnen.

Die Organisation lag bei Birgit und Gerhard Müller aus Altheim, sowie Horst und Irmgard Pfeiffer aus Lützenhardt/Salzstetten sowie bei den Vorstandsmitgliedern aus Dettlingen Karl-Josef und Egon Dettling. Roland Dettling aus Grünmettstetten ließ das Familien-Wappen von einem verwandten Kunstschmied erstellen.

P räsident Dieter Dettling (64) aus Würzburg, dessen Vorfahren aus Salzstetten stammen, freute sich über die gute Beteiligung am Treffen: "Solche Treffen fördern den Zusammenhalt und die Verbundenheit im Namen." Schatzmeister Franz Dettling, Mühlbach, berichtete über die Ausgaben der Familiengemeinschaft, die vorwiegend für das jährliche Familienmagazin, die Webseite und die Familientreffen getätigt wurden. Diplom-Betriebswirtin Andrea Dettling aus Gärtringen, die das Rexinger Heimatbuch verfasst hat, informierte kompetent über die neueste Entwicklung in der Dettling-Familienforschung. Die 51-Jährige ist das Herz der Familiengemeinschaft. Sie ist ein Glücksfall für die Gemeinschaft. Die Familienforscherin verwaltet die Dettling-Datenbank mit über 20 000 Personen, wirkt als Internetbeauftragte, betreut die Webseite, verschickt regelmäßige Rundmails und aktualisiert die Datenbank. Andrea Dettling stellte in Waldachtal auch verschiedene meterlange Dettling-Stammbäume aus sowie Zeitungsartikel, Fotos von Familienausflügen und Aktivitäten. Hier verweilten die Gäste und kamen miteinander ins Gespräch über ihre gemeinsamen Vorfahren. Beim Mittagessen konnte an alle ein Gruß der Firma Underberg verteilt werden: Ein kleiner Flachmann mit rotem Leder und weißen Kreuz und der Aufschrift "Dettling". Die Probierfläschchen des Schweizer Edelkirschschnaps’ wurden vom Spirituosen-Geschäft Arnold Dettling gestiftet.

Nachmittags besichtigten die Teilnehmer die katholische Herz-Jesu Kirche und erkundeten den Krabbenweg. Im Lützenhardter Heimatmuseum steckte Museumsleiterin Franziska König manche Dettlings in original Schwarzwälder Trachten. Obendrein erzählte sie die interessante Geschichte des Bürstenmacher-Dorfes. Nach dem reichhaltigen Kuchenbuffet packte der rüstige Musiker Siegfried Dettling (81) aus Salzstetten, der sich schon in der Vorstandschaft der Familiengemeinschaft engagierte, sein Akkordeon und die Liederbücher aus und alle sangen mit. Begleitet wurde er von Werner Dettling, Ötigheim, auf der Gitarre.

Sieben Stämme erforscht

Mitten im Dettling-Kernland stellte Andrea Dettling heraus: "Der Kreis Freudenstadt hat das höchste Dettling-Vorkommen in Deutschland." Während in Lützenhardt keine frühen Dettlings zu finden sind, wird im Ortssippenbuch von Tumlingen eine Eheschließung im Jahre 1646 erwähnt: Anna Döttlinger, Tochter des Hanß Döttling aus Tumlingen, heiratet den Schmied und Schulmeister Jakob Haug. Ganz anders sieht es da hingegen im größten Waldachtal-Teilort Salzstetten aus. Dort ist eine Hochburg der Dettlings. "Allein in unserer Datenbank haben wir 811 Dettlings seit dem 17. Jahrhundert, die in Salzstetten geboren wurden. Die Stämme aus Salzstetten haben sich bis heute zahlen- und flächenmäßig am weitesten verbreitet. Sieben verschiedene Stämme haben wir bisher erforscht", hob Andrea Dettling hervor. Zu ihnen gehören auch die Nachkommen, die heute in Mühlbach leben und auch alle, die auswanderten und zuerst nach Odessa in der heutigen Ukraine zogen. Diese sind heute noch in der USA und auch wieder in Deutschland zu finden. So konnten beim Familientreffen 2008 in Salzstetten auch Gäste aus den USA begrüßt werden.

Zum Treffen 2012 in Dettlingen kamen rund 80 Gäste aus drei Ländern zusammen. Jährliche Familienausflüge ermöglichen eine Intensivierung der persönlichen Kontakte. Beim Besuch der Burg Hohenzollern 2013 haben die Dettlings die Tafel des Ritter Menloch von Tettlingen in der katholischen Kapelle entdeckt, der dort fälschlicherweise "von Tuttlingen" bezeichnet wird. Der Ausflug führte 2014 zum Schloss Sigmaringen und 2015 zum berühmten Kloster Maulbronn.

Weitere Informationen: www.dettling-familiengemeinschaft.de