Die Not in Afrika ist groß: Vor allem Kinder sind die Leidtragenden. Archiv-Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Morgen ist Aktionstag der Kolpingsfamilie / Für Kinderspeisung in Peru und Straßenkinder in Kinshasa

Von Walter Maier

Waldachtal-Salzstetten. Gezielt fördert die Kolpingsfamilie Salzstetten Entwicklungsprojekte auf verschiedenen Kontinenten. Die Direkthilfe kommt an. Mit ihrer Aktion Entwicklungshilfe am morgigen Sonntag, 19. April, unterstützt die örtliche Gemeinschaft Peru, Kongo, Tansania und Indonesien. Seit über vier Jahrzehnten ist die Aktion in der Waldachtalgemeinde fest verankert.

Zu einem Missionsgottesdienst, der als Wort-Gottes-Feier gehalten wird, lädt die Kolpingsfamilie am Sonntag um 9 Uhr in die katholische St. Agatha-Kirche ein. Das Harmonikaorchester Salzstetten-Tumlingen wird die Feier umrahmen. Danach ist wie in den vergangenen Jahren wieder Haussammlung.

24 Sammler der Kolpingsfamilie haben sich dazu bereit erklärt. Die Aktion Entwicklungshilfe steht unter dem Leitgedanken "Damit begegnest du Menschen! Mut tut gut!" Der aus Salzstetten stammende Pater Anton Dettling wirkte über 20 Jahre lang im Auftrag der Comboni-Mission in Peru. Theologie-Professor Paul Zepp aus Salzstetten, ehemals Provinzial der Steyler Missionare in St. Augustin, vermittelte ebenso Projekte wie der frühere Abt Harduin Bießle für die Benediktinerabtei Königsmünster in Meschede. Bießle war in den Kriegsjahren ein beliebter Seelsorger in Salzstetten. Die Direkthilfe ist eine Hilfe, die ankommt. Die Kolpingsfamilie pflegt den direkten Kontakt.

Peru

Die Kinderspeisung von Kindern aus armen Familien wird von der Kolpingsfamilie Salzstetten jährlich seit dem Jahr 1971 unterstützt. Bis zu 250 Mädchen und Jungen erhalten täglich ein warmes Mittagessen in der Stadt Huánuco und Vororten im Anden-Hochgebirge. Comboni-Bruder Jakob Pezzei, der aus Südtirol stammt, betreut die Kinderküchen seit einigen Jahren. Der Comboni-Missionar dankt für die finanzielle Unterstützung und wünscht: Gott möge die Großherzigkeit der Spender belohnen.

Kongo

Straßenkindern in Kinshasa hilft die Steyler-Mission. Mehr als 20 000 Kinder leben in Kongos Hauptstadt auf der Straße. Nachts schlafen sie oftmals nur auf einem Stück Karton. Nur Hunderten können sie in ihren Heimen ein Obdach bieten.

Nachts fährt der Minibus der Steyler-Mission durch die Straßen, um medizinische und praktische Hilfe zu leisten. Ausgebildet bei den Steylern werden Mechaniker, Techniker, Schneider, Friseurinnen, Kosmetikerinnen und Köche. Seit 33 Jahren hilft das Werk "ORPER" den Straßenkindern in dem von Bürgerkriegen geschüttelten zentralafrikanischen Land.

Tansania

Benediktiner aus der Abtei Königsmünster Meschede unterhalten in Kilimahewa ein Kleinkrankenhaus und eine neu aufgebaute gut strukturierte katholische Pfarrei. Ein neuer Wasserturm ist gebaut worden.

Das kleine Hospital ist aufgrund seiner 14-jährigen exzellenten Führung durch kompetentes und qualifiziertes Fachpersonal, seiner vorbildlichen Sauberkeit und seiner großen Zuverlässigkeit sowie durch eine Aidsstation (2012) und zweier neuer OP-Räume seitens der Regierung von einer einfachen Krankenhausstation, einer "dispensary", zum "health-center" aufgewertet worden und soll nach Fertigstellung der beiden neuen OP-Trakte noch in diesem Jahr den für Tansania höchsten Status eines Krankenhauses erhalten.

Indonesien

Über 70 Lebensjahre hat er gemeistert, aber er wird nicht müde, weiterhin Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.

Der schwäbische Steyler-Pater Anton Kappler bekam nach seinem Heimaturlaub, in dessen Rahmen er auch den Spendern vor Ort bei einem Besuch in Salzstetten dankte, auf der Blumeninsel Flores vom dortigen Bischof als Pensionär eine andere Aufgabe zugewiesen.

Wasserversorgungsmaßnahmen zählen zu seinen Lieblingsprojekten. Strom wird in Pagong mittels Sonnenmodulen erzeugt. Die Steyler unterhalten dort ein zehn Hektar großes, sehr fruchtbares Landstück, wo Kakao- und Chew-Nussbäume hervorragende Erträge ergeben. Salzstetten unterstützt die Investitionstätigkeit des 71-jährigen Steyler-Paters in indonesische Kindergärten. Nach deutschem Vorbild werden auch die Erzieherinnen ausgebildet.

Spenden für die Aktion Entwicklungshilfe 2015 können auch überwiesen werden an die Kolpingsfamilie Salzstetten auf die Spendenkonten bei den örtlichen Banken.