Ein Kunstwerk der Heiligen Agatha ziert die katholische Kirche in Salzstetten. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Religion: Kolpingsfamilie bewirtet am Sonntag beim Frühschoppen im Gemeindezentrum

Von Walter Maier

Waldachtal-Salzstetten. Mit einem Festgottesdienst und Frühschoppen begeht die katholische Kirchengemeinde Salzstetten das Agatha-Fest. Die Kirchenpatronin nimmt in der Glaubensgemeinschaft einen besonderen Stellenwert ein.

Der Kirchenchor gestaltet die Feier des Kirchenpatroziniums traditionell mit. Am morgigen Sonntag, 7. Februar, feiern die Katholiken das Fest der Kirchenpatronin, der Heiligen Agatha, um 9 Uhr in der Kirche. Die Gemeinde singt alljährlich das St. Agatha-Lied: "In frommen Weisen lasst uns loben". Im Anschluss wird zum Frühschoppen mit Imbiss – warmes Fleischkäsweckle, Kaffee und Hefezopf – ins Kirchengemeindezentrum eingeladen. Die Vorbereitung und Bewirtung übernimmt in bewährter und dankenswerter Weise wieder die Kolpingsfamilie. Der Erlös wird für ein soziales Projekt gespendet.

Die Verehrung der Heiligen Agatha, nach der in Europa viele Kirchen benannt worden sind, hat auch im 21. Jahrhundert bei katholischen Gläubigen ihren Platz. Das neugotische Salzstetter Gotteshaus von 1894 und schon die Vorgängerkirche sind der Heiligen geweiht worden. Dank einer Stiftungs-Initiative der katholischen Frauenbastelgrupoe zum 100-jährigen Kirchenjubiläum 1994 prangt in der St. Agatha-Kirche in Salzstetten eine Skulptur der Heiligen. Sie ist in Südtirol aus Lindenholz geschnitzt, farbig bemalt und in Blattgold gefasst worden. Im 48 Meter hohen Kirchturm läutet eine Agatha-Glocke. Die örtliche Kirchengemeinde verfügt auch über eine spezielle Fahne.

Agatha wies die Brautwerbung ab

Der Gedenktag der Heiligen ist der 5. Februar. Die Jungfrau, Märtyrerin und Nothelferin, die um 225 in Catania in Italien geboren und um 250 gestorben ist – wird von der katholischen Kirche, der orthodoxen und armenischen Kirche verehrt. Auf griechisch bedeutet ihr Name "Die Gute". Die Heilige gilt als Patronin der Feuerwehr und soll helfen bei Brandgefahr, Erdbeben, Unglück und Hungersnot.

Die Legende schildert Agatha als eine wohlhabende, adlige sizilianische Jungfrau von großer Schönheit. Sie wies die Brautwerbung des Statthalters Quintianus zurück, da sie Christin sei. Der nutzte den kaiserlichen Erlass zur Christenverfolgung. Ein Jahr nach ihrem Tod soll der Ätna-Vulkanausbruch zum Stillstand gekommen sein, als man den herabfließenden feurigen Lavamassen den Schleier der Heiligen entgegentrug. Bis heute ist Catania von Lavaströmen verschont geblieben. In Sizilien wird Agatha heute noch als Nationalheilige verehrt. Alljährlich wird dort ein dreitägiges Straßenfest mit Prozession von Hunderttausenden gefeiert. Agatha ist auch Schutzheilige von Malta, das sie 1551 vor der türkischen Invasion bewahrt haben soll. Sie wird auch in Deutschland und der Schweiz sehr beachtet.