Jubiläum: Männergesangsverein Harmonie Tumlingen-Hörschweiler-Cresbach feiert mit einem Konzert
Der Männergesangsverein (MGV) Harmonie Tumlingen-Hörschweiler-Cresbach besteht seit nun 111 Jahren. Dies war für die Aktiven des MGV Grund genug, ihr etwas anderes Jubiläumsjahr nach dem Thema Zahlen auszurichten.
Waldachtal-Tumlingen. 111 gebastelte 1-er, die durch die Kinder beim Kinderferienprogramm des MGV im vergangenen Sommer entstanden sind, zierten den Gemeindesaal in Tumlingen am Samstag. Der Vorsitzende Klaus Schumacher gab sich in seiner Ansprache und Begrüßung sichtbar stolz über das langjährige Bestehen seines Vereins. Schließlich werde es für Gesangsvereine immer schwieriger, neue Sänger für sich zu gewinnen. Dies mache sich vor allem in vielen anderen Chören bemerkbar, die heutzutage oftmals aufgrund mangelnder Sänger ihren Betrieb einstellen müssen. Die Alterspanne der Sänger beim MGV reicht von 17 bis 78 Jahre, wobei Schumacher ebenso erwähnte: "Dazwischen wäre für den ein oder anderen noch ein Plätzchen frei."
Der etablierte Stamm-Moderator des MGV, Hartmut Roman, führte anschließend die Gäste in gewohnt fröhlich-lockerer Manier durch das Programm des Abends. Nach dem "Sängergruß" kündigte Romann zunächst den Klassiker "Über 7 Brücken musst du gehen" an. "Die Hymne der Zahnärzteschaft", wie Romann dem Publikum mitteilte, bevor Dirigent Benjamin Schaber seine Mannen auf den Gesang einstimmte. Abwechslungsreich und unterhaltsam gestaltete sich auch die Darbietung eines Hits aus dem Jahre 1996. "Unser Vorstand meinte, dass wir mal etwas von den Toten Hosen im Programm brauchen", erklärte Romann zu dem Titel "10 kleine Jägermeister".
Im ersten Wortbeitrag des Programms lieferte Dietmar Matteis einige Zahlen und Fakten über die Historie des Vereins. Der Gesangsverein wurde am 15. Januar 1906 auf der Gründungsversammlung im Gasthaus Hirsch ins Leben gerufen. Von den circa 400 Einwohnern in Tumlingen schlossen sich 26 Sänger zusammen und absolvierten am 29. April 1906 ihren ersten Auftritt in Besenfeld.
Heiß ersehnt wurde bereits im Vorfeld der Auftritt der Ukulele Harmonists unter der Leitung von Peter Frölich. 2014 bestanden diese noch aus acht Musikern. Mittlerweile nehmen die insgesamt 20 Musiker eben so viel Platz auf der Bühne ein wie die Kameraden des Männerchors. Doch auch die Klangfülle sowie der Einklang im Gesang der Truppe stehen dem Männerchor in nichts nach.
Der darauf folgende Sketch dreier Akteure trug gelungen zur Unterhaltung der Gäste bei. Bildlich und akustisch stellten die Sänger die "Höhen und Tiefen-Problematik" während einer Probe nach. Zur Belustigung trug hierbei auch wesentlich die Rolle des saarländischen Dolmetschers bei, der sich mit mäßigem Erfolg in der Rolle des Schlichters hervortat. Nach der Darbietung von "7000 Rinder" durch die Ukulele Harmonists erhielt das Publikum Einblick in die die historische Kleiderordnung der Sänger. Angefangen im Gründungsjahr, in dem die Sänger stilvoll im Frack gekleidet und mit Zylinderhut auf der Bühne standen. Das passende Liedgut zu den jeweiligen Epochen bekamen die Gäste ebenfalls noch serviert. Der Männerchor knüpfte an das musikalische Feuerwerk nahtlos an. "Skandal im Sperrbezirk", bei dem sich Peter Frölich am Klavier hervortat, hatte mit Schaber als "Kazoo-Solist" noch eine Überraschung parat. Dem Song "Männer mag man eben" schienen die Gäste am Schluss nicht zu widersprechen. Zumindest, wenn es um die Mannen des Gesangsvereins geht, können diese sich wohl der Liebe ihres Publikums sicher sein. Dies machte sich besonders beim weiblichen Publikum bemerkbar, welches in der Zugabe lautstark den Titel "80 Millionen" forderte.
