Der Filmvortrag der Hofemer am Sonntag im Haus des Gastes war ein großer Erfolg. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

GeschichteHofemer präsentieren Ausschnitte aus vergangenen Epochen Lützenhardts / Saal ist voll besetzt

Zu einer Filmvorstellung unter dem Motto "Alte Hofemer Schätze aus früheren Zeiten" luden die Lützenhardter "Hofemer" am Sonntag ins Haus des Gastes nach Lützenhardt ein.

Von Eberhard Wagner und Ingrid Letzgus

Waldachtal-Lützenhardt. Dass die akribisch vorbereitete Filmvorführung bei der Bevölkerung auf großes Interesse stoßen könnte, damit rechneten die Mitglieder der Lützenhardter "Hofemer" im Voraus. Was sie jedoch bereits eine halbe Stunde vor Beginn der Vorführung erlebten, übertraf all ihre Erwartungen.

Nicht abzureißen schien der Zustrom von Besuchern, unter denen sich auch zahlreiche Mitglieder der örtlichen Vereine befanden. Und alle wollten sehen, welche Film- und Fotoschätze die Hofemer aus den vergangenen Epochen Lützenhardts ausgegraben haben. Auch Bürgermeisterin Annick Grassi und Ortsvorsteher Ludwig Blum waren gekommen und freuten sich auf einen besonderen Filmvortrag. So musste zunächst auch der Beginn der Veranstaltung verschoben werden, bis auch der wirklich letzte Stuhl im Haus des Gastes belegt war. Sogar die Empore des Hauses musste zusätzlich noch geöffnet werden, um den zahlreichen Gästen Platz anbieten zu können.

"Wir hätten nie gedacht, dass so viele Leute kommen – das ist unglaublich", äußerte sich ein Mitglied der Hofemer. Die Gäste nahmen die Verspätung mit Gelassenheit hin und nutzten die Zeit, sich am Kaffee- und Kuchenbuffet zu bedienen. Hier wurden wahrlich keine Wünsche offengelassen und wer es doch lieber etwas herzhafter mochte, konnte sich an belegten Brötchen gütlich tun.

Zum Teil schon poröse Filme gerettet und restauriert

Leichtes Lampenfieber hatte auch wohl Hardy Schweizer, der wohl noch nie vor solch einer riesigen Menschenmenge eine Grußrede der Hofemer halten musste. "Wir blicken voller Stolz auf einen voll besetzten Saal – danke dafür." Schweizers Dank galt vor allem Dennis Blöchle, der verschiedene "Super 8-Videos" von Kurt Schmid aus den Jahren 1970 bis 1980 und zahlreiche Aufnahmen von Peter Schmid aus den Jahren 1975 bis 1980 mit viel Arbeit und finanziellem Einsatz in Eigeninitiative digitalisiert hatte.

Auch Leander Albrecht hatte Filmmaterial seiner Familie zur Verfügung gestellt, um zum Filmpaket des Tages beizutragen. In einem Zeitraum von fünf Jahren war es Blöchle gelungen, die zum Teil schon porösen Filme zu retten und zu restaurieren.

Vorgeführt und dokumentiert wurden die Filme von Mark Reinhold, der die Zuschauer bereits vorher darauf hinwies, dass viele Passagen des Films nicht vertont seien. "Ihr könnt also ruhig schwätzen und wenn ihr eine hübsche Frau im Film entdeckt, können wir den Film auch kurz stoppen", so der verschmitzte Kommentar Reinholds. Schon der erste Teil des Films "Die Waldfuhler" sorgte für Heiterkeitsausbrüche. Viele erkannten in den alten Filmen bekannte Gesichter in ganz jungen Jahren oder Straßen, Wege und Häuser, die zu jener Zeit noch ein ganz anderes Aussehen hatten.

Faszinierend für die jüngere Generation: Früher hatte es in Lützenhardt noch keinen See gegeben, sondern nur einen Bach. Und so war es ein fast schon historischer Moment, erste Filmaufnahmen des neuen Anlagensees zu sehen.

Der Filmvortrag traf den Nerv der Besucher. Viele nette Anekdoten aus längst vergangenen Zeiten lösten Lachsalven beim Publikum aus. Und sehr oft auch der typisch schwäbische Ausruf: "Ach guck mol, woisch des no?"

Der historische Filmnachmittag ist den Hofemern mehr als nur gelungen. Alle Generationen von Bürgern waren vertreten – für jede Altersklasse gab es Interessantes zu sehen und zu erfahren. Die Hofemer, die mit dem Ziel antreten, die Dorfgemeinschaft in Lützenhardt zu beleben und zu stärken, leisteten auch und gerade mit dieser Veranstaltungen ganze Arbeit. Der riesige Zuspruch der teilnehmenden Bürger am vergangenen Sonntag gibt ihrem Konzept recht.