Am Piano fühlt Johannes Kaupp sich wohl. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Mainzer Musik-Student Johannes Kaupp kommt mit drei Chören in seine Heimatgemeinde Lützenhardt

Von Walter Maier

Waldachtal-Lützenhardt. Zu einem Kirchenkonzert mit drei Chören kommt der junge Musikstudent Johannes Kaupp zurück in seine Heimat nach Lützenhardt. Das Konzert findet am Samstag, 3. Oktober, in der Herz-Jesu-Kirche statt.

Johannes – der gleiche Vorname verbindet: Der junge Pianist Johannes Kaupp aus Waldachtal hat ein Faible für den berühmten Johannes Brahms. Der 22-jährige Student der Musik spielt gern die Werke des deutschen Komponisten, auch am Klavier im Elternhaus in Lützenhardt. Wenn er sich zu Hause mit großer Fingerfertigkeit an Rhapsodien von Brahms ergötzt, klingt es wie aus einem Konzertsaal.

Eine Vorliebe hat er zudem für Brahms Gesangsstücke. Von diesen hat er welche im Gepäck, wenn der junge Dirigent mit drei Chören zu einem Kirchenkonzert in seine Heimatgemeinde kommt. Kaupp, der an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz Englisch und Musik für Lehramt studiert und als brillanter Pianist gilt, gastiert am Samstag, 3. Oktober, um 19 Uhr in der Herz-Jesu-Kirche Lützenhardt mit dem Liederkranz Nieder-Olm.

Der Sohn von Studiendirektor Dietmar Kaupp und Theater- und Religionspädagogin Uschi Kaupp verbindet das Chorkonzert in seiner Heimatgemeinde mit einem Probenwochenende im Ressort-Hotel in Freudenstadt.

Seit er den Liederkranz Nieder-Olm im April 2014 übernommen hat, ist die Zahl der Vokalisten von 42 auf 65 angewachsen. Von diesen bringt er 54 Sängerinnen und Sänger mit in die Gemeinde Waldachtal, den gemischten Chor, den Männerchor "ChoroNo" und den Frauenchor "Chora LiKra".

Ein breites Repertoire – von Johannes Brahms über Queen bis hin zu Gospeln – zeichnet seine drei Chöre aus, in denen die Sangesfreudigen von der Oma bis zum Professor reichen. Für das Chorkonzert in der katholischen Kirche Lützenhardt hat der frühere Abiturient des Kepler-Gymnasiums Freudenstadt klassische und sakrale Stücke, aber auch Gospels, Jazz und moderne Stücke ausgewählt.

Mit Spannung erwartet werden nicht nur das "Hallelujah" und "Waldesnacht" von Johannes Brahms, das "Ave Verum" von Mozart und "Komm Trost der Welt" sowie "Die Nacht" von Peter Michael Riehm, sondern auch "Bring him home" aus dem Musical "Les Misérables" und "Memory" aus Cats als auch das Gospel "Deep river" und das jazzige "Sir Duke". Besonderheiten sind neben "Amazing Grace" die skandinavischen "I Furuskogen" (Im Föhrenwald) und das wohlklingende "Stemning" (Stimmung) sowie "Bohemian Rhapsody" von Queen. Nach dem letztjährigen Chorprojekt in Verona in Italien plant Johannes Kaupp unter dem Titel "Vielfalt Europas" für Mai 2016 mit seinen Chören eine Konzertreise nach Kreta.

Johannes Kaupp stammt aus einer musikalischen Familie. Im Elternhaus steht das Klavier im Mittelpunkt. Dazu Vater Dietmar Kaupp: "Wenn das Klavier ein Haustier wäre, das wäre ganz schön verwöhnt, es würde dauernd gestreichelt." Soll heißen: Irgendeiner aus der fünfköpfigen Familie spielt immer am Piano, ob Vater Dietmar, der als Studiendirektor in Baden-Württemberg tätig ist, Bruder Julian, der Lehramt an der Uni Tübingen studiert oder Schwester Hannah, die Schülerin am Kepler-Gymnasium ist und vor allem die Geige liebt. Johannes Kaupp kann den Klavierstücken von Brahms und Rachmaniow viel abgewinnen.

Der 22-jährige absolvierte die Meisterkurse "Dirigieren" bei dem Kopenhagener Dirigenten Jan Scheerer. Vor über einem Jahr hat er die Leitung der drei ambitionierten Chöre des Liederkranzes Nieder-Olm übernommen. Seit fast drei Jahren verstärkt er als Sänger im zweiten Bass den Landesjugendchor Baden-Württemberg. Seine Leidenschaft für Musik und als Sänger im Besonderen entfaltet sich im Mainzer Acapella-Ensemble "Musikaffin", einem Sextett, und er wirkt mit bei Chorprojekten des Göttinger Kammerchores "Con Anima" mit dem Kopenhagener Dirigenten Jan Scheerer. Pianistisch tätig ist er im Uni-Orchester Mainz und als Bar-Pianist im Nobel-Restaurant "Il Mondo" in Mainz-Finthen.

Seine Vita eröffnet Perspektiven. Bekannt ist Kaupp in der Region durch seine früheren Engagements im Chor und der Big-Band des Kepler-Gymnasiums Freudenstadt, als Sänger der Kantorei in der Kreisstadt und als Pianist der Freudenstädter Big-Band "Jazzfaktor 18". Seine musikalischen Gehversuche hat er an der Musikschule Waldachtal unternommen. Während seines High School-Jahres engagierte er sich am Piano in der Jazz Band der Fort Defiance High School in Virginia/USA.