In einem Projektchor unter der musikalischen Gesamtleitung von Christoph Schmitz trugen die kirchlichen Chöre aus der evangelischen und katholischen Gemeinde zum Gelingen der Feier in der katholischen St. Agatha-Kirche in Salzstetten bei. Fotos: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Projektchor, Bürgermeisterin und Ortsvorsteher setzen zum Jahresanfang ein Zeichen / Sehr gut besuchte Feier

Von Walter Maier

Waldachtal. Eine große Resonanz bei der Bevölkerung hat der ökumenische Jahresanfangsgottesdienst in der Gemeinde Waldachtal gefunden. Zum vierten Mal kamen Hunderte von Einwohnern aus allen fünf Ortsteilen zusammen, um Gottes Segen und den Frieden für das neue Jahr zu erbitten.

In einem Projektchor unter der musikalischen Gesamtleitung von Christoph Schmitz trugen die kirchlichen Chöre aus der evangelischen und katholischen Gemeinde zum Gelingen der Feier in der katholischen St. Agatha-Kirche in Salzstetten bei.

Das Miteinander zählte. So gestalteten Pfarrer Anton Romer (52) von der katholischen Seelsorgeeinheit und Pfarrer Markus Arnold (34) von der evangelischen Kirchengemeinde gemeinsam diese gottesdienstliche Feier und spendeten Gottes Segen für das neue Jahr. Die Geistlichen rückten das Thema "Hören, wenn Gott ruft!" in den Mittelpunkt. "Wir sind eingeladen. Wir dürfen seinem neuen Weg vertrauen." Das Gebet um die Einheit der Kirche verdeutlichte über alle Konfessionsgrenzen hinweg das ökumenische Zusammenwirken in Waldachtal.

"Wir geben uns ein Zeichen des Friedens"

Der Projektchor eröffnete mit "Lass uns in deinem Namen, Herr". Dem Lobpreis "Gott gab uns Atem" folgte das ausdrucksstarke "Wir geben uns ein Zeichen des Friedens". Dazu passte auch das gemeinsame Vater Unser und der Friedensgruß, den die Gottesdienstbesucher untereinander austauschten. Froh und dankbar über diesen "großen und starken Projektchor" zeigte sich Pfarrer Romer: "Das ist ein Geschenk!"

Bürgermeisterin Annick Grassi hielt die Lesung, und Cresbachs Ortsvorsteher Heinz-Otto Renz verkündete das Evangelium. Mit ihren Fürbitten, dies hob Pfarrer Romer hervor, setzten die fünf Ortsvorsteher aus Waldachtal ein Zeichen: Wolfgang Fahrner (Salzstetten), Ludwig Blum (Lützenhardt), Hartmut Romann (Tumlingen, Heinz-Otto Renz (Cresbach) und Elisabeth Enderle (Hörschweiler). Die Flüchtlinge aller Nationen sowie die Opfer von Terror, Kriegen und Katastrophen wurden in das fürbittende Gebet mit einbezogen. Das Opfer der ökumenischen Feier kommt seitens der katholischen Gemeinde der Arbeit mit Asylanten in der Seelsorgeeinheit Waldachtal und im Kreis zugute. Die evangelische Gemeinde unterstützt mit ihrem Missionsprojekt das Jugendwerk des Weltdienstes des Evangelischen Jugendwerkes Württemberg (EJW) in der Slowakei.

In seiner Predigt veranschaulichte Pfarrer Markus Arnold, dass Gott und Jesus den Menschen mitten in ihrem Alltag begegnen: "Gott trifft uns nicht nur in der Kirche, sondern zu Hause, in der Schule, am Arbeitsplatz. Egal, ob wir gerade Autos montieren, Kinder erziehen, Essen kochen oder Menschen pflegen. Hier können wir auch Gott dienen." Wir seien eingeladen, so Arnold, wie Samuel und Simon Petrus auf die Stimme Gottes zu hören, jeden Tag. "Jesus kann die dunkle Vergangenheit eines Menschen bereinigen. Wir können neue Menschen werden."

Evangelische und katholische Christen aus der Gemeinde Waldachtal begegneten sich auch beim Stehempfang im katholischen Gemeindezentrum Salzstetten.