Saso Avsenik und seine Oberkrainer begeisterten das Publikum im Salzstetter Gemeindesaal. Foto: Maier

Sašo Avsenik mit seinen Oberkrainern in der Gemeindehalle Salzstetten. Selfies nach umjubeltem Gastspiel begehrt.

Waldachtal-Salzstetten - Die Herzen der Fans im Sturm eroberten Saso Avsenik und seine Oberkrainer beim Premiere-Konzert in der proppevollen Gemeindehalle Salzstetten. Erinnerungen an den legendären Polka-König Slavko Avsenik, Großvater des heutigen Bandchefs, wurden wach.

Umjubelt wurden Sašo "Sascha" Avsenik, der in die Fußstapfen seines Großvaters Slavko getreten ist, und seine Musiker. Den Oberkrainer Sound, den Slavko Avsenik (1929-2015) aus Slowenien weltbekannt machte, elektrisiert die Freunde der Blasmusik heute wie damals. "Das Trompeten-Echo", das synonym für das musikalische Erbe stand, wurde von der dritten Generation gleich zum Auftakt schwungvoll interpretiert.

Slavko ist der Großvater von Sašo und hat zusammen mit seinem Bruder Vilko die Oberkrainer Musik populär gemacht. Fans aus ganz Süddeutschland schwelgten im Polka-Rhythmus. Viele waren schon glühende Anhänger von Slavkos Erfolgsgruppe. Das Gesangsduo Maja Berec und Dejan Zupan sang sich in die Herzen der Zuhörer. Vollgas auf der Steirischen gab Multitalent Ales Jurman, der auch auf dem Bariton und Kontrabass hervortrat. Mitja Skocaj brillierte als Solist auf der Klarinette. Jan Tamse (Trompete) und Matic Plevel (Gitarre) vervollständigten das Ensemble. Akkordeonspieler Saso Avsenik mit seiner Truppe rief mit "Ich denke oft an schöne Zeiten" Gänsehaut-Feeling hervor. Mit dem "Hirtenlied" weckten sie Emotionen. Auch beim Titel "Drei mal drei ist Neune" klatschten und schunkelten die Zuhörer begeistert mit. Mit Kostproben aus ihrer neuen CD "Ein neuer Tag" trumpften sie im Nordschwarzwald auf.

Charmant führte Conferencier Hubert "Hubi" Aschenbröcker, ein Entertainer der alten Schule, mit frechem Wortwitz, flotten Sprüchen und uriger Komik durchs Programm. Hubi, der schon die Ursprungs-Oberkrainer moderierte, setzte Pointen und war allein schon das Eintrittsgeld wert. Aschenbröcker kommentierte den Einsatz von Salzstettens Ortsvorsteher Wolfgang Fahrner als Servicekraft: "Endlich ein Bürgermeister, der was schafft!" Er lobte die Siebenhügelhexen der Narrenzunft: "Zuhause komme man allerdings nicht über zwei Hügel hinaus." Der Moderator, der sein Alter selbst auf "37 Jahre plus Mehrwertsteuer" bezifferte, sorgte für viele Lacher in der Gemeindehalle. Zum Finale legten die sieben Oberkrainer-Musikanten "He! Slavko! Spiel uns eins!" auf und hoben mit ihren Hits das Stimmungsbarometer an. Fan seit Anfang der 1960-Jahre ist "Murgtalspatz" Christian Fleig aus Schönmünzach-Schwarzenberg: "Oberkrainer Musik geht einfach ins Gemüt, ins Blut", schwärmte er in Salzstetten. Der Waldachtaler Peter Wilhelm, Schlagzeuger der Burgenland-Kapelle, war als Fan vor Ort. "Schon dreimal bin ich mit der Burgenland-Kapelle zusammen mit der Saso Avsenik-Truppe aufgetreten. 2019 möchte ich sie nach Lützenhardt holen."

Auf die Frage von Konzertorganisatorin Gudrun Lutz, ob er so gut Harmonika spielen könne, wie sein Opa, meinte der 26-jährige Sašo Avsenik schlagfertig: "Da muss ic h noch 70 Jahre alt werden." Gudrun Lutz, die früher selbst mit ihrem Mann vor der Auto-Zeit mit dem Traktor zu den Oberkrainer-Konzerten nach Hochdorf und Haiterbach gefahren ist, wertete das Premiere-Gastspiel als ein "Erlebnis und Genuss" und verpflichtete Saso Avsenik und seine Musiker gleich für ein weiteres, zweites Gastspiel im Jahr 2018. Der genaue Termin wird noch festgelegt. Sie erinnerte an den begnadeten Musiker Slavko Avsenik (35 Millionen Schallplatten) und seine Konzerte in der Region. Er habe Musikgeschichte geschrieben, die jetzt von seinem Enkel Saso fortgeschrieben werde. Zur Autogramm- und Selfie-Zeit wurden die Band nach dem Konzert umlagert.