Neu aufgestellt wurde in Waldachtal das Weltgebetstagsteam von Frauen aus der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde. Thema sind die Bahamas – deren wichtigste Inseln im Vordergrund dargestellt sind. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Jedes Jahr ist eine andere Ortschaft an der Reihe / Gelebte Ökumene / Bahamas sind ein Paradies mit Schattenseiten

Von Walter Maier

Waldachtal. Neu aufgestellt hat sich das Team zur Vorbereitung des Weltgebetstags in Waldachtal. Etwa 20 bis 25 Frauen aus der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde engagieren sich bei der Gestaltung des ökumenischen Gottesdienstes am Freitag, 6. März, um 19 Uhr in der katholischen Herz-Jesu-Kirche in Lützenhardt. Im Mittelpunkt stehen die Bahamas – ein Paradies mit Problemen und Schattenseiten.

"Ich denke, so eine große Vorbereitungsgruppe gibt es nicht überall", staunt die katholische Gemeindeassistentin Elisabeth Schemminger, die erstmals dabei ist. Nicht nur die große Beteiligung ist außergewöhnlich in Waldachtal: Auch die Vorbereitungstreffen an sich sind besonders, denn in anderen Gemeinden wird oft nur zum Gebet eingeladen. "Eine weitere Besonderheit ist, dass sich die evangelischen und katholischen Gemeinden mit der Vorbereitung abwechseln, was in den letzten Jahren die Ökumene sehr gefördert hat, wie mir die Frauen erzählt haben", teilt Schemminger mit.

"Einer muss dem anderen dienen, ohne Ausnahme"

"Es ist nämlich so, dass nur die Verantwortlichkeit wechselt, sprich das Vorbereitungsteam für die Vortreffen. Den Gottesdienst bereitet immer eine konfessionsübergreifende Gruppe von über 20 Frauen vor. Das heißt der Gottesdienst ist in diesem Jahr in Lützenhardt, nächstes Jahr in Cresbach, dann in Salzstetten und schließlich in Tumlingen und dann beginnt die Reihe von vorne." Auch der Weltgebetstag 2015 bedeutet in Waldachtal gelebte Ökumene.

Das neue Leitungsteam bilden Katja Störzer, Martina Hettich, Anita Müller und Gemeindeassistentin Elisabeth Schemminger. Diplom-Theologin Anneliese Benz-Pöndl führte beim jüngsten Vorbereitungstreffen in den Bibeltext ein. Bei den beiden Vortreffen geht es darum, sich mit dem Projekt vertraut zu machen. Am ersten Abend konnten die Teilnehmerinnen die Inselwelt der Bahamas, ihre Schönheiten und ihre Schwierigkeiten kennenlernen. Durch Anspiele, Bilder, Musik und landestypisches Essen wurde das Land vorgestellt. Die Vorbereitung des Weltgebetstags-Gottesdienstes stand am zweiten Abend im Mittelpunkt. Leider hat die allgegenwärtige Grippewelle den Mitarbeiterstab zwischenzeitlich reduziert. "Durch die vielen Helferinnen ist es jedoch möglich, einen sehr aufwendigen und ansprechenden Gottesdienst mit Anspielen, Pantomime und landestypischer Musik zu gestalten", weckt die Gemeindeassistentin Freude auf den 6. März.

Bei dem weltweit von Frauen vorbereiteten Weltgebetstag wird dieses Jahr vornehmlich für die Menschen auf den Inseln der Bahamas gebetet. Die Kollekte fließt in Projekte für Notsituationen in dem 370 000 Menschen und 700 Inseln umfassenden Land in der Karibik. Nur 30 Inseln sind bewohnt. Jährlich kommen sechs Millionen Touristen, die sich von den Traumstränden und karibischem Lebensgefühl anlocken lassen. Sexuelle Gewalt an Mädchen und jungen Frauen belastet das Land in der Karibik.

Der Bibeltext von der Fußwaschung, von der Nächstenliebe und des sich gegenseitigen Dienens bildet die Grundlage für den Gottesdienst zum Thema "Begreift ihr meine Liebe?". Diplom-Theologin Anneliese Benz-Pöndl führte in die Liturgie ein. Sie sagt, die symbolische Fußwaschung setze Maßstäbe: "Einer muss dem anderen dienen, ohne Ausnahme." Jesus deute die Fußwaschung als ein Beispiel tief greifender Liebe. Seine Geste drücke bedingungslose Liebe aus, wie seine Lehren, sein Leben und sein nahes Sterben. "Das verbale Bekenntnis zu Jesus Christus muss auch zu einem realen, tatkräftigen, liebevollen Handeln in allen Bereichen führen." Diakonisches und karitatives Handeln ist vonnöten. Anouschka Hornberger gestaltet mit ihrer Jungschar "Smarties" einen Gottesdienst zum Kinder-Weltgebetstag am Sonntag, 8. März, um 10 Uhr in der evangelischen Christuskirche Tumlingen-Hörschweiler.