Sie sprudelt vor Ideen, die Tumlinger Malerin Karin Letzgus. Weiß und blau dominieren in ihren aktuellen Winterbildern. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Interview: Die Tumlinger Malerin zeigt neue Werke unter dem Titel "Einzigartige Bilderwelt"

W aldachtal-Tumlingen. Neue Bilder stellt die Tumlinger Malerin Karin "KaLLe" Letzgus, geborene Lemle, am Samstag und Sonntag, 11. und 12. November, in den Räumen von Wohnwunder Bohnet in ihrer Heimatgemeinde in der Kirchstraße 1 aus. Die Exponate stehen unter dem Titel "Einzigartige Bilderwelt". Die Künstlerin ließ hinter die Kulissen ihres Ateliers blicken.

Hallo KaLLe! Gibt es Neues im Atelier?

Neues gibt es bei mir immer, wenn ich gleichförmig im selben Stil malen müsste, das wäre nichts für mich.

Was hat sich verändert?

Zunächst die Farbauswahl. Damit gehe ich intuitiv dem Jahreslauf entlang, so habe ich im Herbst viel mit warmen Naturtönen experimentiert. Jetzt auf den Winter zu, kommen mehr weiß und blau ins Spiel. Durch meine Ausbildung zur Farbgestalterin (Stuckverband Fassade und Ausbau), gehe ich wesentlich bewusster mit Farbe um, damit wird auch die Auswahl breiter. Wenn man bedenkt, dass ich vorsichtig mit nur drei Farben (schwarz-weiß-rot) angefangen habe, bewegt sich da Einiges.

Gibt es auch neue Motive und Themen?

Allerdings! Durch den Film "Herzkalt" inspiriert, habe ich dem Thema Herz eine ganze Serie gewidmet, und beim Open-Air-Kino in der Schenke&mehr gezeigt. Erstmals auch ein Herz mit Aquarellfarbe, ansonsten bleibe ich bisher der Acrylfarbe treu. Technisch geht es gewohnt wild zur Sache, sozusagen mit vollem Körpereinsatz. Im Atelier fragen mich die Kollegen öfter, was ich denn da schon wieder anstelle, wenn ich beispielsweise mit beiden Händen Farbe verteile.

Was haben Sie jetzt angestellt?

Brandneues Thema sind nachdenkliche Menschen. Dabei kombiniere ich abstrakte und gegenständliche Elemente. Auf gut schwäbisch, man sieht auf den neuen Bildern "was es isch".

Was motiviert Sie, woher haben Sie die immer neuen Ideen?

Für mich ist Malen einfach ein sinnliches Vergnügen, und die handwerkliche Seite ist mir wohl in die Wiege gelegt. Ich habe meinem Papa Heinrich Lemle von klein auf mit Begeisterung beim Umgang mit Gips und Farbe zugeschaut. Allein schon wie es sich anfühlt, wenn zum Beispiel die Farbe unter dem Spachtel über die Holzplatte gleitet, das erlebe ich mit Freude.

Und warum lachen Sie jetzt so verschmitzt?

Ach, die Ideen, die sind das kleinste Problem. Ich habe sozusagen ein Ideen-Fässchen im Bauch, dessen Deckel nur mit Mühe zugehalten werden kann. Weil da so viel raussprudeln will. Na, ein Leben ist da wohl zu kurz, um alles zu verwirklichen.

Und Sie beglücken andere?

Und dann bin ich davon überzeugt, dass Gott die Welt nicht aus Versehen bunt gemacht hat. Ich liebe es, Stimmungen, Zwischenmenschliches, Leichtes und Schweres in Farbe zu kleiden, und zum Ausdruck zu bringen. Wenn dann noch andere Freude an den Ergebnissen haben, und der Eine oder Andere mit einem Lächeln durch die Ausstellung geht, dann ist mein Ziel erreicht.