83 Kinder zu Gast bei den Freunden alter Fahrzeuge / Geld kommt "Hilfe für kranke Kinder" in Tübingen zu
Von Eberhard Wagnerund Ingrid Letzgus
Waldachtal. Wie in jedem Jahr beteiligten sich die Freunde alter Fahrzeuge (FaF) mit einem Event im Rahmen des Ferienprogramms in Salzstetten. Und wie immer wurde diese Aktion mit Vorfreude und Spannung erwartet.
Doch dieses Mal stand noch ein anderer Aspekt im Mittelpunkt, den die zahlreichen Kids im wahrsten Sinn des Wortes spielend erledigten. Rund 83 Kinder, viele Eltern und Großeltern sowie Fans alter Traktoren fanden sich am Samstag auf der Forsthütte am Schellenberg in Salzstetten ein, um einen aufregenden Nachmittag zu genießen. Die Resonanz war wie schon in den Jahren zuvor gigantisch.
Wie immer gab es einen rund einen Kilometer langen Parcours, der auf einer Wiese sorgfältig abgesteckt war. Damit die Wartezeit für die jungen Traktorfahrer nicht zu lang wurde, durften sie sich bei Verkehrspolizist Markus Kreidler in die Straßenverkehrsregeln einführen oder sich auf einer Plane von einem Traktor über die Wiese ziehen lassen. Auch das DRK Salzstetten war vor Ort und legte den vergnügten Kindern unter anderem echte Gipsverbände an. Mit einem Spiel, das viel Teamarbeit erforderte, musste ein aus Holzklötzen bestehendes Rotes Kreuz zusammengesetzt werden. Eine recht knifflige Aufgabe, die großes Fingerspitzengefühl erforderte.
Selbstverständlich war auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt. Die Mitglieder der FaF verwöhnten die Besucher mit gegrillten Würstchen, einer Auswahl an Getränken und einem tollen Angebot an selbst gebackenen Kuchen und Kaffee.
In diesem Jahr jedoch diente der Tag nicht nur dem Vergnügen der Kids, sondern auch einem karitativen Hintergrund. Durch einen Bekannten von den "Kolbenquäler Schwabenland" aus Wendelsheim bei Rottenburg erfuhren die FaF von der Initiative "Hilfe für kranke Kinder" in Tübingen. Uwe Klingler von den "Kolbenquälern", dessen Tochter selbst an Krebs erkrankt ist, berichtete seinen Kameraden in Waldachtal von dem Verein und wie dringend dort jeder Cent benötigt wird. Sei es, um Therapien zu finanzieren oder den erkrankten Kindern das Leid zu erleichtern. Kurzerhand beschlossen die Oldtimer-Fans, selbst eine Aktion zu starten, um den Kindern in der Klinik zu helfen. So entstand die Idee, pro gefahrenem Kilometer beim Ferienprogramm einen Euro zu spenden. Auch die Unternehmensgruppe fischer sagte der Aktion der FaF Hilfe zu.
Hauptattraktion für die Kinder war natürlich das Fahren der Traktoren. Auch wenn das Wetter nicht ganz bis zum Schluss mitspielte, entwickelte sich doch ein fantastischer Nachmittag für die begeisterten Kinder. Bis kurz vor 17 Uhr tuckerten die Motoren für die gute Sache und spulten Kilometer ab.
Am Ende der Veranstaltung konnte dann dem eigens aus Tübingen angereisten Vorsitzenden der "Hilfe für kranke Kinder", Hartmut Overbeck, ein Scheck in Höhe von 400 Euro überreicht werden. Walter Saier und Waldachtals Bürgermeisterin Annik Grassi übernahmen diese ehrenvolle Aufgabe. Overbeck, sichtlich gerührt, dankte den Oldtimer-Fans und den Besuchern für ihre Unterstützung. Den schönsten Satz richtete er jedoch an die Kinder: "Ich danke euch aus vollem Herzen. Ihr habt heute uns geholfen, damit wir Kindern helfen können."
Um kranken Kindern und ihren Familien zu helfen, gründeten Mitarbeiter der Kinderklinik Tübingen 1999 den Verein "Hilfe für kranke Kinder". Ziel des Vereins ist es, die ganzheitliche Betreuung kranker Kinder zu fördern und Familien in Notlagen zu unterstützen. Dort engagieren sich zahlreiche Eltern, Angehörige, Mitarbeiter der Kinderklinik und Fördervereine und Freunde für die Bedürfnisse kranker Kinder und Jugendlicher, die in der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Tübingen behandelt werden oder wurden.
Weitere Informationen: www.hilfe-fuer-kranke-kinder.de