Architekt stellt Planentwurf für neuen Bauhof im Gemeinderat vor / Hoffnung auf Zuschüsse von bis zu 810 000 Euro

Von Eberhard Wagnerund Jasmin Lakner

Waldachtal. Der neue Bauhof für Waldachtal ist schon lange überfällig und soll nun endlich ab Frühjahr 2016 gebaut werden. "Es ist die kostenintensivste Maßnahme der kommenden Jahre", stellte Bürgermeisterin Annick Grassi am Dienstag in der Gemeinderatsitzung fest.

Der Neubau begründet sich vor allem auch darin, dass die derzeitige Unterbringung der Bauhofmitarbeiter und deren Gerätschaften im alten Gebäude in Tumlingen so ziemlich gegen alle versicherungsrechtlichen Grundlagen verstoßen.

Mit Karl-Helmut Röttgen hat die Gemeinde einen sehr erfahrenen Architekten mit der Planung und Bauausführung des Millionenprojekts zur Seite. Röttgen, der seine detaillierten Planungen in der Sitzung vorstellte, war auch für den Bau des Feuerwehrhauses verantwortlich. Genau dort, optisch in etwa dem Grundriss des Feuerwehrhauses angepasst, mit 55 Metern Länge und bis zu 24 Metern Breite, wird der neue Bauhof am Waldrand (Ausgang Lützenhardt) hinter dem Feuerwehrhaus platziert.

Rund drei Millionen Euro sind für das Projekt veranschlagt; im Haushalt der Gemeinde sind für das laufende Jahr 500 000 Euro bereits fest eingeplant. In einer Kostenschätzung listete Röttgen die einzelnen Posten detailliert auf: Das Grundstück kostet 100 000 Euro, das Herrichten und die Erschließung noch einmal 105 000 Euro. Für die Konstruktion des Gebäudes mit Werkstätten, Sozialbereich, Fahrzeughalle und Waschhalle setzt Röttgen rund 1,7 Millionen Euro an. Für die Außenanlagen werden circa 320 000 Euro benötigt. Zur Außenanlage sollen auch eine Tankanlage, ein Salzlager, eine 90 Kubikmeter-Zisterne dazugehören, wobei Grassi einschränkte: "Die Tankstelle kann bei einer Kostenüberschreitung aufgegeben werden." Immerhin wird die zusätzliche Ausstattung der Außenanlage mit rund 315 000 Euro angesetzt. In den Baunebenkosten von 380 000 Euro ist auch das Architektenhonorar eingebunden. Die Gemeinde hofft, dass sie für den neuen Bauhof Zuschüsse von bis zu 810 000 Euro erhalten wird.

Aufgrund der leichten Hanglage zum Wald hin wird sich der neue Bauhof teilweise zweigeschossig präsentieren. Alles sei gut durchdacht, konstatierte Rätin Kathrin Zink-Jakobeit, bemerkte aber: "Wir sind mit dieser Finanzierung des Kreditvolumens bereits an der Obergrenze angelangt." Zu gut ist den Räten das Desaster der immensen Kostenüberschreitung vom Bau des Kinderhauses in Tumlingen in Erinnerung, die bis zum aktuellen Tag noch andauert und inzwischen Gesamtkosten von über fünf Millionen Euro "bescherte". Doch Grassi beruhigte das Gremium: "Der Architekt hat die Kosten sehr großzügig geschätzt." Röttgen selbst hält seine Schätzung ebenso für realistisch.

Als Heizanlage schlägt Röttgen eine "Pellets-Heizung" vor, doch auch eine Gasheizanlage wie im Feuerwehrhaus installiert, sei möglich. Synergie-Effekte wird es im Wartungsbereich des Bauhofs geben, da dort auch die Fahrzeuge der Feuerwehr repariert oder den Prüfungen des TÜV vorgestellt werden können. Die Tore seien gleich groß bemessen wie die des Feuerwehrhauses nebenan.

Detailarbeit bleibt dem Architekten noch genug. Doch mit der Zustimmung des Gemeinderats zu dem vorgelegten Planentwurf wird nun im nächsten Schritt der Bauantrag gestellt. Außerdem erhielt Röttgen den Auftrag der Gemeinde, die weiteren Planungsleistungen sowie die Ausführungsplanungen zu begleiten.