Emotional berühren ließen sich in der Christuskirche Tumlingen-Hirschweiler zahlreiche Besucher beim Benefiz-Konzert des Akademischen Chors der Eberhard Karls Universität Tübingen. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Akademischer Chor der Eberhard Karls Universität Tübingen trifft beim Weihnachtskonzert in Tumlingen den Nerv des Publikums

Von Walter Maier

Waldachtal-Tumlingen. Weltweit engagiert – jetzt in Waldachtal: Mit anspruchsvoller Chorliteratur stimmte der Akademische Chor der Eberhard Karls Universität mit beliebten Weihnachtsliedern in der evangelischen Christuskirche Tumlingen-Hörschweiler auf das Christfest ein. Ein Weihnachtskonzert der Superklasse.

Vor voll besetzten Reihen erklangen das "In dulci Jubilo" von Michael Praetorius (1571-1621) bis zum umjubelten Davidsohn im legendären "Tochter Zion, freue Dich" von Georg Friedrich Händel (1685-1759). Hohe Ansprüche befriedigten die Sänger, die mehr als den Chorraum füllten. Der an diesem Abend 50-köpfige Chor (eine Erweiterung des Kammerchores "Camerata Vocalis") unter Leitung von Universitätsmusikdirektor Philipp Amelung erzeugte Gänsehaut-Feeling, als sich die Vokalisten zu "Es ist ein Ros entsprungen" im abgedunkelten Kirchenschiff mit Kerzen verteilten. Einfach sentimental: Manchem kullerte eine Träne über die Wangen. Momente, die zu Herzen gingen. "Bewegend", meinte auch der langjährige Waldachtaler Chorsänger Christian Ehl.

Das von Philip Lawson arrangierte tiefsinnige Volkslied "Maria durch ein Dornwald ging", ursprünglich ein Wallfahrtslied, berührte die aufmerksamen Zuhörer und ließ sie eintauchen in die Geheimnisse der Menschwerdung Gottes. "Macht hoch die Tür", fein nuanciert, des schwäbischen Liederpapstes Friedrich Silcher (1789-1860) stimmte auf das nahende Christfest ein.

An den beiden Orgeln der Christuskirche trat Konzertorganist Michael David Dan mit virtuosem Spiel hervor. Meisterlich interpretierte er "Tomorrow shall be my dancing" von John Gardner (1917-2011). Emotionale Momente entlockte er dem "Noel etranger" des musikalischen Wunderkindes und französischen Komponisten Louis Claude d’Aquin (1694-1772) und den Improvisationen mit Variationen auf Adeste Fideles.

Möglich wurde das bestens besuchte Weihnachtskonzert durch die freundschaftliche Verbindung von Waldachtals Pfarrer Markus Arnold (34) zu Chormitglied Tobias Haas, inzwischen Lehrer am Kepler-Gymnasium in Freudenstadt.

Pfarrer Markus Arnold war begeistert: "Ein Mega-Konzert, von der Qualität her und vom Programm. Großartig, dass ein ›fremder Chor‹ unsere Christuskirche fast gefüllt hat. Zuhörer waren zu Tränen gerührt. Ganz toll." Der Erlös des Benefiz-Konzertes kommt dem Missionsprojekt "Brasilien" der evangelischen Kirchengemeinde Waldachtal zugute. Missionar Thomaz Litz betreut dort das Kinderprojekt "Sertao".