KircheDer Waldachtaler Pfarrer ist ein großer Fan des Reformators / Weitere Themen-Veranstaltungen

2017 feiert die Evangelische Kirche 500 Jahre Reformation. Trotzdem beschäftigt sich die Evangelische Kirchengemeinde in Waldachtal schon jetzt intensiv mit dem Jubiläum. Pfarrer Markus Arnold erzählt im Interview mit unserer Zeitung, warum es jetzt schon an der Zeit ist, sich mit dem Thema zu beschäftigen.

Das Reformationsjubiläum ist erst 2017. Warum haben Sie sich entschlossen, jetzt schon mit Veranstaltungen dazu zu beginnen?

Als Kirchengemeinderat waren wir uns einig, dass im Jahr 2017 sehr viele Veranstaltungen im Rahmen des Reformationsjubiläums stattfinden werden. Deshalb gab es die Entscheidung, uns jetzt schon auf dieses Jubiläum vorzubereiten und uns inhaltlich darauf vorzubereiten, was da im Jahr 2017 alles auf uns zukommt – um dann mit Vorwissen in das Jubiläumsjahr zu gehen, aber auch, um die Möglichkeit zu haben, sich aus den reichhaltigen Angeboten das aussuchen zu können, was jeder Einzelne dann gerne vertiefen möchte.

Die Reformationsbeauftragten der Landeskirche bieten ein Konzept an, das Gemeinden umsetzen könnten. Setzen Sie das Konzept in Ihrer Gemeinde um?

Noch ist das Ideenheft der Beauftragten, Christiane Kohler-Weiß, noch nicht in der Gemeinde angekommen. Aber wir werden das sicherlich als Grundlage nehmen, noch die eine oder andere Veranstaltung zu planen. Bei ihrem Vortrag hat Kohler-Weiß beispielsweise angeregt, die Lutherschrift "Von der Freiheit eines Christenmenschen" in der Gemeinde gemeinsam zu lesen und zu thematisieren: Das kann ich mir sehr gut und fruchtbar vorstellen.

Gibt es in Ihrer Gemeinde bestimmte Personen oder eine Arbeitsgruppe, die sich speziell um das Thema Reformation kümmert?

Die Veranstaltungen werden maßgeblich von Regina Martini und mir geplant und vorbereitet – der Kirchengemeinderat steht als Entscheidungsgremium der Kirchengemeinde im Hintergrund und trägt das Anliegen mit.

Welche Reformationsveranstaltungen planen Sie in nächster Zeit noch?

Am 24. Februar wird Weihbischof Johannes Kreidler von der katholischen Kirche bei uns sein und fragen, was die Auswirkungen der Reformation auf unsere katholischen Schwesterkirche waren. Darüber hinaus ist die gerade genannte Lektüre der Lutherschrift in meinem Kopf – und ebenso die Überlegung, einen Vortrag zum Gottesdienstverständnis von Luther zu halten.

Warum ist es Ihrer Meinung nach wichtig, das Reformationsjubiläum groß zu feiern?

Ob dieses Jubiläum so groß gefeiert werden muss – da bin ich mir unsicher. Aber ich finde es wichtig, dass dieses Datum nicht einfach nur zwischen den vielen Terminen unserer Zeit verschwindet. Die Reformation hat der Welt wichtige, neue Impulse gegeben, die auch unsere Gegenwart noch prägen. Diese für ein Jahr einmal in den Mittelpunkt zu stellen und sich darüber Gedanken zu machen – das ist für mich die große Chance des Jubiläumsjahres.

Was begeistert Sie persönlich an der Reformation?

Mich persönlich begeistert die Konsequenz Luthers, sein Leben an der Bibel auszurichten und aus ihr die Antworten zu erwarten, die ein Leben tragen und die für das Leben Halt geben. Wenn wir das in diesem Jubiläumsjahr schaffen, dass wir uns wieder mehr der Bibel zuwenden und transportieren können, dass das kein antiquiertes Buch ist, sondern dass sie etwas mit unserem Sein zu tun hat, dann hat dieses Jahr seinen Sinn erfüllt. Und als Luther-Fan begeistert mich natürlich, dass diese historische Person für ein Jahr unsere Blicke lenkt und wir an den verschiedensten Stellen Entdeckungen bei und mit Luther machen können. Dazu wird es auch im Kirchenbezirk eine Veranstaltungsreihe geben, bei der für jeden etwas dabei sein wird.

Die Fragen stellte Daniel Begemann.